Der Notruf beim Rettungsdienst der Feuerwehr Schwerte ging am Donnerstag (10.10.) um kurz nach 17 Uhr ein - auf der A1 hatte sich in Fahrtrichtung Bremen bei Holzwickede ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Ein Transporter war auf einen LKW aufgefahren, der an einem Stauende stand.
Durch die große Wucht des Aufpralls, die den Sattelzug noch auf einen weiteren LKW schob, wurde der 30-jährige Fahrer des Transporters in seinem Führerhaus eingeklemmt. Der Einsatzleiter des Rettungsdienstes der Schwerter Feuerwehr, die ebenfalls zu helfen versuchte, war an diesem Abend Christoph Elosge. Nach dem Einsatz hat er von dem dramatischen Rettungsversuch erzählt. Zu diesem Zeitpunkt war der Fahrer schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Am Freitag teilte dann die Polizei unserer Redaktion auf Anfrage mit, dass der 30-Jährige aus Berlin an seinen Verletzungen gestorben ist.

Ersthelfer vor Ort
Dabei sei professionelle Hilfe direkt vor Ort gewesen, erklärt Elosge. „Wir waren sehr zeitnah da – und außerdem waren zufällig ein Mitarbeiter der Werksfeuerwehr aus Wuppertal sowie ein Notfallsanitäter der ADAC-Luftrettung im Stau in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle.“ Die Ersthelfer hätten alles unternommen, um den Verletzten zu betreuen.
Eine große Herausforderung: Die Helferinnen und Helfer des Schwerter Rettungsdienstes mussten den Mann umgehend aus dem Führerhaus befreien. „Üblicherweise gehen wir da in bestimmten Schritten vor“, sagt Christoph Elosge. „Hier war allerdings klar: Der Mann war massivst schwer eingeklemmt. Es kam also auf absolute Schnelligkeit an.“
Rettungshubschrauber
Nach knapp 15 Minuten hatten die Einsatzkräfte den 30-Jährigen befreit. „Das war schon sehr schnell“, erinnert sich Einsatzleiter Christoph Elosge. Der Mann sei währenddessen sogar noch ansprechbar gewesen. Ein Notarzt, der mit dem Rettungshubschrauber Christoph 9 aus Duisburg an die Unfallstelle gebracht worden war, kümmerte sich ebenfalls. Mit einem Rettungswagen (RTW) wurde der Verletzte dann in das Universitätsklinikum nach Bochum-Langendreer gebracht. Bereits zu diesem Zeitpunkt bestand Lebensgefahr.
Warum wurde der Verletzte trotzdem mit einem RTW und nicht mit einem Hubschrauber transportiert? Elosge erklärt: „Das Krankenhaus in Bochum war mit dem RTW sehr schnell zu erreichen.“ Es sei häufig so, dass Hubschrauber vor allem eingesetzt würden, um gerade auf der Autobahn schnell einen Notarzt an die Unfallstelle zu bringen – weil die anderen Helfer möglicherweise noch im Rückstau stehen.
Traurige Gewissheit
Rund 30 Einsatzkräfte in Schwerte hatten sich an der dramatischen Rettungsaktion beteiligt – die hauptamtliche Wache, Rettungsdienste aus Holzwickede, Schwerte und ein Dortmunder Notarzt waren ebenso vor Ort wie die Löschzüge Schwerte-Mitte und Ergste. Trotzdem befürchtete Christoph Elosge bereits am späten Donnerstagabend (10.10.) das Schlimmste: „Die Verletzungen des Mannes waren wirklich sehr schwer. Wir erleben häufig Verkehrsunfälle – aber dass jemand so massiv eingeklemmt ist, das sehen auch wir selten.“
Am Freitag kam dann die traurige Gewissheit: Polizeisprecherin Diana Krömer bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass der Fahrer des Transporters im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben ist.