Ein großes Publikum begeisterten der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte, der Oratorienchor Kamen und die Neue Philharmonie Westfalen in der Rohrmeisterei. Bei diesen „Highlights der Proms“ stand wieder Franz Leo Matzerath am Pult.

Ein großes Publikum begeisterten der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte, der Oratorienchor Kamen und die Neue Philharmonie Westfalen in der Rohrmeisterei. Bei diesen „Highlights der Proms“ stand wieder Franz Leo Matzerath am Pult. © Martin Schreckenschläger

Erst wehmütig und dann mit voller Wucht: Orchester glänzt mit dem „Imperial March“ aus Star Wars

rn„Highlights der Proms“

Ein „Best of“ sollte der Abend in der Rohrmeisterei sein. Und das war er am Ende auch. Glanzlichter setzte die Sopranistin Antje Bitterling. Weitere Höhepunkte waren die Filmmusiken. Eine Kritik.

Schwerte

, 23.05.2022, 17:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Sonntag (22.5.) konnte das beliebte Konzert „Highlights der Proms“ nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder stattfinden. Zahlreiche Besucher kamen in die Rohrmeisterei und ließen sich von Musikstücken aller Art verzaubern.

„Best of…“ nannte Roland Vesper, Hornist der Neuen Philharmonie Westfalen und hier auch als Moderator hervortretend, die diesjährigen „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei.

Oper, Operette, Oratorien und Filmmusik

Wieder einmal lockten der Chor der Konzertgesellschaft Schwerte (KGS), verstärkt durch den Oratorienchor Kamen, und das Orchester unter der Leitung von Franz Leo Matzerath zahlreiche Zuhörer an. Gemeinsam ging es auf einen Streifzug durch die Welt der Oper, der Operette, des Oratoriums und der Filmmusik.

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Große Melodiebögen entwarf Tenor Stefan Boving mit einer Romanze Donizettis. Bei Lehars Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ bewies er dann zwar lyrische Qualitäten, ließ es jedoch an entscheidenden Stellen leider an Kraft und Ausdruck fehlen.

Tenor Stefan Boving gehörte zu den diesjährigen Solisten der „Highlights des Proms“ in der Rohrmeisterei.

Tenor Stefan Boving gehörte zu den diesjährigen Solisten der „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei. © Martin Schreckenschläger

Glanzlichter hingegen setzte die Sopranistin Antje Bitterling mit der Arie „Caro mi oben“ von Giuseppe Giordani und dem herrlichen Belcanto „Il bacio“ von Luigi Arditi. Auch im Zusammenspiel mit dem Chor bewies sie mehrfach ihre Klasse.

Dem Belt-Gesang der Musical-Welt verschrieb Bitterling sich dann in „La Califfa“ von Ennio Morricone – quasi im Duett mit der Solo-Klarinette des Orchesters.

Sopranistin Antje Bitterling begeisterte als Solistin bei den „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei.

Sopranistin Antje Bitterling begeisterte als Solistin bei den „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei. © Martin Schreckenschläger

Ein weiterer solistischer Höhepunkt, diesmal aus dem Orchester heraus, war die „Thaïs“-Meditation aus Jules Massenets gleichnamiger Oper. Konzertmeister István Karácsonyi brillierte mit seinem berührenden Auftritt.

Die Meditation aus Thaïs interpretierte István Karácsonyi, Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen, bei den „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei.

Die Meditation aus Thaïs interpretierte István Karácsonyi, Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen, bei den „Highlights der Proms“ in der Rohrmeisterei. © Martin Schreckenschläger

Neben Morricones Stück präsentierte das Orchester weitere Werke der Filmmusik und entführte etwa mit Hans Zimmer nach Gotham, in die Sphären des „Dark Knight“, besser bekannt als Batman.

Star-Wars-Melodien wurden unterschiedlich interpretiert

Eine Suite von John Williams beinhaltete lyrische Umschreibungen bekannter Star Wars-Melodien. Das Orchester spielte erst wehmütig, dann plötzlich mit voller Wucht den „Imperial March“ und schließlich feierlich die berühmte Star Wars-Fanfare.

Mit Mozarts Janitscharenmusik hatten die Chorsänger ihr Debut und blieben dann mit Donizetti auch weiterhin klassisch. Aus Mendelssohns „Elias“ entliehen die Damen des Chores die wunderbare A-cappella-Nummer „Hebe deine Augen auf“. Dann spendeten sie gemeinsam mit dem Orchester den „Abendsegen“ aus Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“.

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Im zweiten Teil des Konzerts konnte die Sängerschar dann ein weiteres Mal zeigen, was in ihnen steckt. Das „Hallelujah“ von Händel und der „Gefangenenchor“ von Verdi veranlassten die Chöre dazu, alles zu geben.

Erinnerung an verstorbenen Komponisten

Zum Abschied erinnerten Chor und Orchester mit „Conquest of Paradise“, jener Filmmusik, die Henry Maske für seine Kämpfe als Auftrittsfanfare nutzte, an den griechischen Komponisten Vangelis. Der bekannte Künstler war fünf Tage zuvor, am 17. Mai. 2022, verstorben. Am Ende wurde die Leistung des Chores noch einmal durch einen besonderen Applaus gewürdigt.