Das Schwerter Hospiz und seine Gäste trifft die Coronakrise doppelt

© Heiko Mühlbauer

Das Schwerter Hospiz und seine Gäste trifft die Coronakrise doppelt

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Das Hospiz trifft die Coronakrise besonders. Denn auch für die Einrichtung gelten Vorsichtsmaßnahmen. Warum die notwendig sind, und wie man sich behilft, erklärt die Leiterin des Hospiz.

Schwerte

, 27.03.2020, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es sei schon eine schwierige Situation im Moment, fasst die Leiterin des Schwerer Hospiz, Marion Otremba, zusammen. Denn die Abstandsregeln in der Corona-Krise und die Idee der Hospizarbeit passen nur sehr schwer zusammen. Und doch müssen Lösungen gefunden werden.

„Wir haben im Moment eine stabile Situation“, so Otremba. Das heißt, alle fünf Gäste, die derzeit im Schwerter Hospiz wohnen, haben nicht sehr viele Kontaktpersonen. Denn eines ist klar: Auch im Hospiz ist nur ein Besucher gleichzeitig erlaubt. Das sichert auch die Versorgung in der Einrichtung. Denn nicht nur die Gäste, auch das Personal muss geschützt werden, damit die Versorgung gesichert ist.

Klassische Hygieneregeln beachten

Wer rein will, muss die klassischen Hygiene Hinweise beachten. Hände waschen und desinfizieren ist Vorschrift, bei den ersten Erkältungssymptomen sind Besuche am Alten Dortmunder Weg verboten.

Die Gäste, aber auch deren Besucher hätten dafür Verständnis. Zwei Damen, die über die Angehörigen hinweg noch andere Kontakte unterhalten, greifen derzeit aufs Telefon zurück.

Eigentlich gehören die Besuche, und die Möglichkeit von allen Abschied zu nehmen, zu den Kernideen der Hospizarbeit. „Manchmal hatten wir hier Gruppen mit vielen Arbeitskollegen, die zu Besuch kamen“, sagt Geschäftsführerin Otremba. Jetzt wurde das abgespeckt.

Ehrenamtliche müssen Tätigkeit aussetzen

Auch die vielen Ehrenamtlichen, die am Alten Dortmunder Weg mitgeholfen haben, müssen jetzt mit ihrem Dienst aussetzen. Das bedeutet auch, dass den Bewohnern des Hospizes viele Wünsche nicht erfüllt werden können. Bei dem guten Wetter wird der große Garten am Haus jetzt genutzt. Zumindest so lange das Wetter das noch zulässt.

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Die Versorgungslage im Ilse-Maria-Wuttke-Haus ist bislang gut. Bislang habe man beim Einkaufen immer alles bekommen. Das Hospiz greift nicht auf einen professionellen Lieferdienst oder Caterer zurück, sondern man versorgt die Gäste selbst, geht ganz normal einkaufen.

Versorgungslücken durch Hamsterkäufe konnten die Mitarbeiter noch nicht ausmachen. „Aber auf Essen und Trinken liegt ja auch nicht unser Schwerpunkt“, betont Marion Otremba.

Spendenaufkommen ist in Gefahr

Das Hospiz und seine Unterstützer sorgen sich in diesen Zeiten auch um das Spendenaufkommen. Denn die Einrichtung finanziert sich zu einem großen Teil durch größere Aktionen. So wurde das Benefizkonzert von KRASS in der Rohrmeisterei, das für den 22. April geplant war, bereits abgesagt. Diese Aktionen sind aber besonders wichtig für das Hospiz.