
© Heiko Mühlbauer
Auf den Sturm folgt das Hochwasser – Ruhrtal in Schwerte wird zur Seenplatte
Mit Video
Drei Sturmtiefs mit viel Regen sorgten dafür, dass nun auf den Orkan das Hochwasser folgt. Noch betrifft es nur die Felder und Wege rund um die Ruhr. Der Ruhrverband gibt eine Prognose ab.
Am Sonntag (20.2.) gelangte man noch nahezu trockenen Fußes an der Ruhr entlang nach Schwerte. Nur direkt unterhalb des Sportplatzes in Wandhofen war die Ruhr schon ein wenig über die Ufer geschwappt. Am Montag (21.2.) dann ein komplett anderes Bild.
Wer von den Stadtwerken Richtung Ruhrtalradweg unterwegs war, den warnte schon eine rotweiße Absperrung und wer die passierte, stand nach wenigen Metern am Ruhrufer.
Informationswert 1 ist überschritten
Auf die Sturmtiefs Ylenia, Zeynep und Antonia folgt das Hochwasser. Bereits am Mittag überstieg der Pegel in Villigst den sogenannten Informationswert 1: Das heißt, Land und forstwirtschaftlich genutzte Flächen können überflutet werden, es kommt zu leichten Verkehrsbehinderungen, aber Gebäude sind noch relativ sicher. Mit 3,50 Metern lag der Pegel in Villigst aber auch deutlich über der Normalmarke.
Spaziergänger konnten die Auswirkungen deutlich bemerken. Denn die Ruhrauen füllten sich mit Wasser. Die Wassermassen reichten schon bis an die Böschung der Gärten der Amsel. Der Weg entlang der Gärten war nicht mehr passierbar. Und auch am Kanu-Heim hatte die Ruhr ihr Bett verlassen. Das Eingangstor zum Gelände stand am Mittag bereits im Wasser.
Talsperren haben noch Kapazitäten
Grund für das Hochwasser sind die Regenmengen, die die Stürme mitbrachten. Und so lange es weiterhin regnet, werden die Ruhrpegel wohl noch etwas steigen. Der Ruhrverband geht aber davon aus, dass ab Montagabend das Hochwasser wieder zurück geht. Derzeit hätten auch die Talsperren noch Kapazitäten, sodass man zumindest die Niederschläge im Oberlauf der Ruhr und an den Zuflüssen noch gut regulieren könne.

Die Wiese zwischen DLRG-Heim und Kanu-Heim hat das Wasser bereits erreicht. © Heiko Mühlbauer
Auch an Messstellen in Bochum, Essen und Duisburg sind die Pegelstände über der ersten Warnstufe. In Bochum-Dahlhausen wurde die Pontonbrücke für den Autoverkehr gesperrt.
Ab der Wochenmitte ist auch ruhigeres Wetter vorhergesagt. Sodass alle Experten derzeit kein größeres Hochwasser, wie zuletzt im Juli, befürchten.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
