
Der Chef der Werbegemeinschaft Hans-Peter Rienhöfer war zufrieden mit dem verkaufsoffenen Sonntag - mit einem kleinen Aber. © Heiko Mühlbauer
Andrang beim verkaufsoffenen Sonntag – gutes Wetter sorgt für kleines Aber
Innenstadt Schwerte
Die Innenstadt war rappelvoll: Bestes Wetter, Muttertag, Autofrühling, Drahteselmarkt, Kulinarisches und Shopping. Eigentlich ist die Werbegemeinschaft zufrieden, na ja, fast zufrieden.
Das Wetter passte in diesem Jahr perfekt: Böse Zungen unkten auf Facebook schon, dass dies daran liege, dass die Kirmes ausgefallen sei. Denn wenn die Kirmes in Schwerte zu Gast sei, regne es ja immer. Ob das tatsächlich meteorologisch so stimmt, sie dahingestellt.

Ralf Severing von der Stadtverwaltung versteigerte rund 40 Fahrräder aus dem Fundbüro. © Heiko Mühlbauer
Auf jeden Fall war der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Hans-Peter Rienhöfer zufrieden mit dem Andrang in der Innenstadt. „Die Leute freuen sich rauszukommen.“ Vor allem am Nachmittag war es in der Fußgängerzone, auf dem Markt und auch in der Bahnhofstraße rappelvoll. Doch das gute Wetter hatte aus der Sicht der Kaufleute auch seine Nachteile. Viele Menschen nutzten Gastronomie, Verkaufsbuden und andere Angebote im Freien, trafen sich in der City auf ein Eis, aber fanden nicht in dieser Menge den Weg in die Geschäfte.
Fahrradauktion mit Vollstreckungsbeamten
Ob jemand die Kirmes vermisst hat, ist schwer zu sagen. Die Stände und Angebote des städtischen Drahteselmarktes reichten zumindest bis vor das Rathaus. Und mit einer Art Überschlagschaukel im Fahrradstil gab es auch eine Art Karussell. Im Mittelpunkt stand aber wieder die Versteigerung von gefundenen Fahrrädern. Und die waren ganz unterschiedlicher Qualität. So ging ein relativ neues Herren-Trackingrad einer bekannten Marke für 166 Euro an einen neuen Fahrer. Ralf Severing, Vollstreckungsbeamter der Stadtkasse, war der Auktionator bei der Versteigerung vorm Volksbank-Gebäude, bei der rund 40 gefundene und nie abgeholte Drahtesel unter den Hammer kamen.

Gut besucht war der Aurtofrühling in der Innenstadt. © Heiko Mühlbaur
Solartechnik unter den Autohäusern
Den größten Teil der Fläche machte auch in diesem Jahr wieder der Autofrühling aus. Dicht an dicht standen Neuwagen auf der Bahnhofstraße, dort wo sonst Fußgänger eigentlich Vorrang haben. Auffällig: unter die Autoanbieter mischten sich in diesem Jahr auch ein Autotuner und eine Firma, die Solartechnik zum Aufladen des E-Autos anbot.
Ein Foto auf dem Polizeimotorrad
Auf dem Marktplatz gab es Kulinarisches aus Schwerte. Dabei der Hersteller des Schwerter Gin, Silent Water, die Kaffeerösterei Crackpott-Coffee aus Ergste, Weinhändler, Fisch Holtmann oder die Extrawurst von Heinz-Peter Dunke. Außerdem waren die Feuerwehr und die Polizei zu Gast. Ein echter Anziehungspunkt für Kinder: Die Polizeimotorräder, auf denen man sich fotografieren lassen konnte. Für Erwachsene hatte die Polizei eine Virtual-Reality-Brille mitgebracht, mit der man im 360-Grad-Modus lebensecht gefährliche Verkehrssituationen nachempfinden konnte.

Die Initiative altersLosradeln bietet normalerweise Senioren ihre Rikschafahrten an. Auf dem Drahteselmarkt konnte man aber auch Probefahrten machen. © Heiko Mühlbauer
Kein Strom für Schausteller übrig
Überhaupt nicht an Bord waren die Schausteller. Sie hatten rund eine Woche vor dem Start die Kirmes abgesagt. Weil sie keine Stromversorgung selbst stellen konnten. Bislang habe man immer ein Trafohäuschen an der Kuhstraße aufgestellt und damit die Kirmes mit Strom versorgt, erklärt Werbegemeinschaftschef Rienhöfer. Das habe in diesem Jahr nicht geklappt.
Die Plätze, die städtischerseits mit Strom versorgt werden wie Postplatz und Markt, seien aber ausgebucht gewesen und der Steinem-Platz bis Samstagmittag belegt. „Dass es dort, wo die Kirmes aufgebaut wird, keinen entsprechenden Stromanschluss gibt, ist natürlich auch ein Manko“, so Rienhöfer. Grundsätzlich sind die Kaufleute aber froh, ohne die Kirmes am Ende doch noch den zweiten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr über die Bühne gebracht zu haben.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
