Kämmerer Niklas Luhmann bestätigte am Montag, dass der Schaustellerverein die Kirmes für das kommende Wochenende abgesagt habe.

© Mühlbauer/Pauli/Grafik Klose

Schausteller haben Mai-Kirmes abgesagt – Probleme mit der Stromversorgung

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Der Schaustellerverein hat überraschend die Kirmes für das kommende Wochenende beim Ordnungsamt abgesagt. Das könnte auch für den Einzelhandel schwere Konsequenzen nach sich ziehen.

Schwerte

, 02.05.2022, 14:49 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Meldung traf Kaufmannschaft und Stadtverwaltung überraschend: Ende vergangener Woche (28.4.) meldeten sich die Schausteller beim Ordnungsamt und sagten die Mai-Kirmes ab. Eine Woche vor Beginn der Veranstaltung. Die Absage könnte große Konsequenzen nach sich ziehen.

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„Am Donnerstag hat man uns mitgeteilt, dass es nicht gelungen sei, eine geeignete Stromversorgung für die Kirmes bereitzustellen“, erklärte Kämmerer Niklas Luhmann, der als Ordnungsdezernent für die Genehmigung der Kirmes zuständig ist.

Für die Stromversorgung ist der Schaustellerverein als Ausrichter der Kirmes selbst zuständig. Dem Ordnungsamt habe man mittgeteilt, dass dem Schaustellerverein die dafür zuständige Firma abgesagt habe.

Kirmes als Anlass für verkaufsoffenen Sonntag

Das Problem: Mit der Kirmes könnte auch der verkaufsoffene Sonntag, der für den 8. Mai geplant ist, gefährdet sein. denn solche Veranstaltungen werden nach NRW-Recht nur noch im Zusammenhang mit Traditionsveranstaltungen genehmigt.

Und als solche hatte man sich vor einigen Jahren an die beiden Kirmestermine gehängt. Im Frühjahr und im Herbst ergänzt die Werbegemeinschaft zwar die Kirmes durch eigene Veranstaltungen, grundsätzlich ist aber die Kirmes die Begründung für den Verkaufsoffenen.

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Dementsprechend wenig erfreut war man bei der Werbegemeinschaft von der Mitteilung der Kirmesbeschicker. „Wir versuchen jetzt alles, um ein eigenes Konzept zu erarbeiten, dass den Kriterien standhält“, sagte der Vorsitzende Peter Rienhöfer am Sonntag (1.5.).

Fest steht: Am Dienstag (3.5.) wollen sich Stadt, Werbegemeinschaft und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi treffen, um über das Problem zu beraten. Die Gewerkschaft hatte in der Vergangenheit immer wieder Klagen gegen verkaufsoffene Sonntage ohne einen rechtlich haltbaren Anlass angestrengt und zumeist auch gewonnen. Die Veranstaltungen mussten dann kurzfristig abgesagt werden.

Schausteller: „Absage noch gar nicht fix“

Inwieweit man am Dienstag eine Einigung erzielen kann, ist noch unklar. Ähnlich wenig geklärt ist die Haltung des Schaustellervereins. Dort hatte man am Sonntag auf Nachfrage erklärt, dass die Kirmesabsage noch nicht fix sei. Und ebenfalls auf eine Entscheidung am Dienstag verwiesen.

„Bei uns wurde definitiv abgesagt“, sagt indes Kämmerer Niklas Luhmann. Bislang sei der Sachstand, dass einige Schausteller gerne dennoch Verkaufswagen stellen würden. „Ob wir die dann genehmigen, müssen wir sehen.“ Auf jeden Fall werde man im Anschluss an die Veranstaltung ein ernsthaftes Gespräch führen müssen.

Auf viele Besucher in der City gehofft

Für Sonntag (8.5.) sind neben den geöffneten Geschäften, der Drahteselmarkt der Stadt, der Autofrühling und ein Schlemmermarkt geplant. Zusammen mit der Kirmes hatte man da auf viele Besucher in der Innenstadt gehofft.

Seit 2018 ist der Schaustellerverein Iserlohn-Schwerte für die Ausrichtung der Kirmes zuständig. Der Verein hatte das von der Stadt übernommen und versprochen, die Kirmes dadurch aufzuwerten. So sollte zu jedem Kirmestermin auf der Rathausstraße ein spezieller Markt stattfinden. Allerdings lief die Veranstaltung nur mühsam an, die Corona-Auflagen stoppten dann alle Aktivitäten.

Die Nachwirkungen von Corona vermuten einige auch hinter der plötzlichen Absage. Denn etliche Schausteller mussten in der Corona-Krise Fahrgeschäfte verkaufen und Wagen abstoßen. Was den Schwertern aufgefallen ist: Die Plakate im Stadtgebiet, die sonst auf die anstehende Kirmes hinweisen, waren in diesem Frühling nicht zu sehen.

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