328.000 Euro minus - KuWeBe sucht Lösung

Auswirkungen auf das Welttheater

Der Kultur- und Weiterbildungsbetrieb Schwerte (KuWeBe) hat im Geschäftsjahr 2016 erneut mit großen Verlusten abgeschlossen. Mit einem Minus von 385.000 Euro liegt die Bilanz noch über dem Wert von 2015, ist aber nicht so schlecht wie erwartet. Die schlechte Finanzlage wirkt sich auch auf das Welttheater im August 2017 aus.

SCHWERTE

, 10.07.2017, 13:13 Uhr / Lesedauer: 2 min
Welttheater der Straße 2016
Blaumeier Atelier Das Blaumeier-Atelier brachte eine ganze Schweinemeute auf den Schwerter Marktplatz. Dort ließ das inklusive Kunst- und Kulturprojekt ordentlich die Sau raus.

Welttheater der Straße 2016 Blaumeier Atelier Das Blaumeier-Atelier brachte eine ganze Schweinemeute auf den Schwerter Marktplatz. Dort ließ das inklusive Kunst- und Kulturprojekt ordentlich die Sau raus.

Ein Minus von 385.000 Euro. Lediglich die Tatsache, dass man zu Jahresbeginn von einem noch größeren Defizit ausging, ließ den Jahresabschluss nicht ganz so schlecht aussehen. Das liegt vor allem daran, dass der KuWeBe 180.000 Euro durch Sprachkurse für Asylbewerber an der VHS zusätzlich erwirtschaften konnte.

Ausgeglichen wird das Defizit durch die Kapitalrücklage, die mittlerweile auf 67 Prozent ihres ursprünglichen Wertes geschrumpft ist. 2012 lag der Wert noch bei immerhin 78,1 Prozent. Zusätzlich drücken den KuWeBe 1,2 Millionen Euro Bankschulden.

Problem liegt in der Konstruktion des Betriebs

Das Problem liegt in der Konstruktion des KuWeBe: Die Finanzierung durch einen kleinen städtischen Zuschuss, eigene Einnahmen und das Aufbrauchen des eigenen Vermögens war schon bei der Gründung Jahr 2003 ein System auf Zeit. Zumindest CDU-Sprecher Jörg Schindel ist aber von dem System überzeugt: „Wir wussten ja, dass man mit dem KuWeBe kein Geld verdienen kann.“ 

Doch was passiert, wenn die Stadt angesichts ihrer finanziellen Probleme den Zuschuss noch weiter eindampft? Darauf wusste auch der stellvertretende KuWeBe-Vorstand Matthias Hein keine Antwort. Die wirtschaftliche Situation könnte deshalb auch Auswirkungen auf das Welttheater haben, das am letzten Augustwochenende zum 25. Mal in Schwerte stattfindet. 

Wirtschaftliche Lage hat Auswirkungen auf das Welttheater

Der KuWeBe ist Organisator des Festivals, inzwischen aber auf Spenden angewiesen. Der Betrieb selbst steuert 60.000 Euro für das Welttheater bei, 73.000 kommen durch Spenden und Zuschüsse. Der Verband ,Wir Unternehmerinnen‘ und der Lions-Club Caelestia finanzieren die Veranstaltung, die Haupt-Aufführung auf dem Rohrmeisterei-Plateau präsentiert fördert das Land.

Die Fördermittel gehen deshalb an die Rohrmeisterei, die hier als Mitveranstalter auftritt. Die Anträge werden trotzdem vom Kulturbüro gestellt. Das sei kein Problem, betonte Kulturdezernent Hans-Georg Winkler. Dieses Vorgehen, sei mit dem Fördergeber abgesprochen.

Eintritt beim Festival bleibt ein Thema

Die größten Unterstützer sind der Kreis Unna und der Förderverein, der allein 15.000 Euro beisteuert. Trotzdem benötigt der KuWeBe mehr Geld. „Wir müssen auch über Eintritt fürs Welttheater nachdenken“, sagte CDU-Ratsherr Egon Schrezenmaier. Das Thema war bereits im vergangenen Jahr von einem Gutachter untersucht und dann verworfen worden. Grund waren vor allem die Kosten, die man für Absperrungen und Personal ausgeben müsste.

Das Welttheater
Zum 25. Mal gastiert das Welttheater der Straße am 25. und 26. August 2017 in Schwerte. Das Jubiläum soll vor allem ein Wiedersehen mit Theatergruppen bieten, die bereits in den vergangenen Jahren aufgetreten sind. Die für Schwerte dienstälteste Gruppe im Programm sind die „Flying Dutchmen“, die bereits 1991 zum Festival anreisten.
Der Amsterdamer Jongleur Michiel Hesseling und der aus Kanada stammende Einradspezi­alist Jean-Michel Paré haben die Gruppe 1989 gegründet. In Schwerte sind sie zum dritten Mal zu Gast. Zum dritten Mal kann man auch die bizarren Reiter, Les Goulus, erleben. Die Reiter, die auf dem Werner-Steinem-Platz mit ihren Steckenpferden Parade laufen, sorgen auch für einen zusätzlichen Aufführungsort, der das Welttheater ein Stück näher an die Innenstadt schiebt.
Beide Festivaltage starten um 18 Uhr.

 

 

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