17 jugendliche Flüchtlinge ziehen in die Innenstadt

Räume für Unbegleitete

17 jugendliche Flüchtlinge sollen am 1. Dezember in ein Haus an der Hüsingstraße einziehen. Hier an der Fußgängerzone im Gebäude einer ehemaligen Herrenboutique eröffnet der Dortmunder Verein Wellenbrecher sein betreutes Wohnprojekt. Wir konnten die Räume bereits vorab besuchen.

SCHWERTE

, 27.11.2015, 05:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wolfgang-Christian Lintzen von "Wellenbrecher e.V." führte durch die neuen Räume für bis zu 17 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge.

Wolfgang-Christian Lintzen von "Wellenbrecher e.V." führte durch die neuen Räume für bis zu 17 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge.

Dort wo einst die Schaufenster waren, ist jetzt undurchsichtiges Milchglas. Später soll hier eine Begegnungsstätte oder ein integratives Café entstehen. Zunächst sollen aber die Wohnräume hergerichtet werden. Die sind über den Treppenaufgang neben dem Ladenlokal zu erreichen. Noch liegt dort Baumaterial.

Aber in den Geschossen darüber sind schon die ersten Zimmer eingerichtet - zumeist Einzelzimmer. Allerdings gibt es auch einige Doppelzimmer. Die werden mit Neuankömmlingen belegt, bis ihr Aufenthaltsstatus und ihr Förderbedarf geklärt ist. Bis zu 17 junge Menschen, die ohne Eltern auf der Flucht nach Deutschland gekommen sind, sollen dort leben können. 

Anforderungen wie bei einheimischen Jugendlichen

Die jugendlichen Flüchtlinge werden genauso behandelt, wie jugendliche Deutsche, die ihr Elternhaus verlassen müssen. Sie benötigen pädagogische Betreuung, Obdach, Ansprechpartner und Hilfe im Alltag. Eine personalintensive Aufgabe, die für die Kommunen schon ohne den Flüchtlingsstrom nicht unproblematisch war.

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So sieht es in den Wellenbrecher-Räumen aus.

17 jugendliche Flüchtlinge sollen am 1. Dezember in ein Haus an der Hüsingstraße einziehen. Hier an der Fußgängerzone im Gebäude einer ehemaligen Herrenboutique eröffnet der Dortmunder Verein Wellenbrecher sein betreutes Wohnprojekt. Wir konnten die Räume bereits vorab einmal besuchen.
26.11.2015
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Wolfgang-Christian Lintzen von Wellenbrecher führte durch die Räume in der Innenstadt.© Foto: Bodo Brauer
In der Küche werden sich die Jugendlichen weitestgehend selbst versorgen.© Foto: Bodo Brauer
Noch sind die Räume etwas karg.© Foto: Bodo Brauer
Wolfgang-Christian Lintzen und Tatjana Jendrejewski von Wellenbrecher führten durch die Räume in der Innenstadt.© Foto: Bodo Brauer
Wolfgang-Christian Lintzen von Wellenbrecher führte durch die Räume in der Innenstadt.© Foto: Bodo Brauer
Noch sind die Räume etwas karg.© Foto: Bodo Brauer
Die Wohnräume sind voll ausgestattet.© Foto: Bodo Brauer
Wolfgang-Christian Lintzen von Wellenbrecher führte durch die Räume in der Innenstadt.© Foto: Bodo Brauer
Noch sind die Räume etwas karg.© Foto: Bodo Brauer
Handtücher für die zukünftigen Bewohner liegen bereits parat.© Foto: Bodo Brauer
Damit sich die neuen Bewohner selbst versorgen können, stehen auch die entsprechenden Maschinen schon parat.© Foto: Bodo Brauer
Der Eingang zu den neuen Räumen.© Foto: Bodo Brauer
Hier in der Innenstadt liegen die Räume von Wellenbrecher, in denen bis zu 17 jugendliche Flüchtlinge unterkommen können.© Foto: Bodo Brauer
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So plant man bei Wellenbrecher für 17 Jugendliche mit zwölf Pädagogen. "Hinzu kommen zwei Hauswirtschafterinnen", erklärt Projektmanager Wolfgang-Christian Lintzen. Warum man mit diesem Projekt ausgerechnet in die Fußgängerzone gezogen ist, erklärt die Geschäftsführerin des Vereins, Tatjana Jendrejewski: "Das war mutig, aber das Ladenlokal bietet uns die Chance, die Stadt mit einzubinden." Wie man das genau machen will, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll es mehrmals die Woche geöffnet werden. 

Bislang hatte die Stadt wenig mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu tun. Denn um die mussten sich bislang die Städte kümmern, in denen sie erstmals registriert wurden. Das waren gemeinhin Großstädte. Mit einer Gesetzesänderung zum 1. November sind alle Kommunen in diese Aufgabe eingebunden, auch wenn das Land für die Betreuung zahlt.

Sorgen der Gewerbetreibenden

"Es gibt grundsätzlich zu wenig Betreuungsplätze", so Sozialdezernent Hans-Georg Winkler. Deshalb war man froh, dass Wellenbrecher das seit zwei Jahren leer stehende Haus gemietet hat. Auch wenn die Stadt, die das Gebäude gerne für normale Flüchtlinge gemietet hätte, am Ende das Nachsehen hatte.

Die Werbegemeinschaft heißt die neuen Nachbarn nicht ohne Sorge willkommen, doch liegt das nicht an den Personen, die dort einziehen sollen. "Wenn eine Immobilie in dieser Lage nicht mit einem Geschäft besetzt wird, ist das kein gutes Signal für andere Leerstände", so der stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft Joachim Kockelke.

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