Bau von Notunterkunft in Schwerte wirft Fragen auf

Flüchtlinge in Schwerte

Seit dem 30. September des Jahres wurden der Stadt Schwerte 240 Flüchtlinge zugewiesen und überwiegend in hergerichteten Turn- oder Fabrikhallen untergebracht. Entlastung sollen neugebaute Notunterkünfte auf dem Gelände des früheren Freizeit-Allwetterbads schaffen. Das erweist sich jedoch als knifflige Aufgabe.

SCHWERTE

, 20.11.2015, 05:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auf dem Gelände des ehemaligen FAB sind Flächen mit Flatterband Markiert worden.

Auf dem Gelände des ehemaligen FAB sind Flächen mit Flatterband Markiert worden.

Denn wegen der Nähe zur Ruhr muss geprüft werden, welche Fläche auf der Brache am Schützenhof überhaupt bebaut werden darf. Auch sind Fragen bezüglich der Entwässerung des künftigen Flüchtlingsdorfs sowie des Anschlusses an die Strom- und Wasserversorgung noch nicht geklärt.

Gefallen ist aber schon die Entscheidung, statt der ursprünglich favorisierten Holzkonstruktionen nunmehr Häuser aus Stein zu errichten. Das teilte der städtische Fachdienstleiter Adrian Mork gestern Abend im Ausschuss für Stadtentwicklung mit. Die Eröffnung sei für den Sommer 2016 geplant.

Größe der Notunterkunft bisher unbekannt

„Es gibt eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung, die fast täglich zusammenkommt“, hatte Sozialdezernent Hans-Georg Winkler zuvor der Redaktion den Stand der Planungen geschildert. Der Diskussionsprozess, bei dem es um technische Fragen gehen, laufe noch. Zahlen zur Größenordnung des Flüchtlingsdorfes könne er deshalb noch nicht nennen. Ursprünglich war einmal von Unterkünften für rund 200 Menschen die Rede gewesen.

Deshalb konnte er zum derzeitigen Zeitpunkt nur sagen, dass die Gespräche alle technischer Natur seien. Vor den gleichen Problemen – so Winkler weiter – stehe die zweite geplante Notunterkunft für Flüchtlinge, auf der Restfläche des früheren Sportplatzes der Gesamtschule an der Grünstraße.

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Dort war vorgesehen, ein Dorf aus Wohncontainern aufzustellen: "Auch hier sind technische Voraussetzungen notwendig." Unterdessen tickt die Uhr zunehmend lauter. "Die 240 zugewiesenen Menschen sind unsere Nachbarn, die jetzt in Turnhallen wohnen", macht Winkler immer wieder deutlich: "Das geht nicht auf Dauer so."

Denn die Hallen blieben die Ultima Ratio, das letzte Mittel. Aber überhaupt noch freie Wohnungen zur Anmietung zu finden, wird für die Stadt immer schwieriger. Der Markt ist wie leer gefegt. Ein Problem, das nicht nur die Ruhrstadt betrifft. "Alle Kommunen stehen mit dem Rücken zur Wand", weiß Winkler.

Denn auf der anderen Seite gehe die massive Zuweisung nach Schwerte unvermindert weiter. "Es kommen im Durchschnitt fünf Flüchtlinge pro Tag", rechnet Winkler vor: "Das ist der Schlüssel."

Nach Gesprächen mit der Bezirksregierung in Arnsberg war ihm statt der erhofften zwei Wochen lediglich eine Woche Auszeit gewährt worden. Für Montag, 23. November, sei jetzt die nächste Zuweisung angekündigt: "Dann beginnt die Belegung der Turnhalle an der Wasserstraße."

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