Flüchtlingsunterkünfte in Schwerte werden knapp
Weitere Turnhallen gesperrt
In der kommenden Woche werden wohl keine neuen Flüchtlinge in Schwerte eintreffen. Aber schon für den 23. November hat die Bezirksregierung weitere 30 Menschen angekündigt, die hier Schutz suchen, vor allem aber eine Unterkunft brauchen. Die Stadt stellt das vor logistische Probleme.

Die Stadt will bald weitere Turnhallen in Schwerte zu Notunterkünften umfunktionieren, wie hier in Villigst.
Um die neu ankommenden Flüchtlinge angemessen aufnehmen zu können, kündigte Sozialdezernent Hans-Georg Winkler auf einer Pressekonferenz an, weitere Turnhallen zu Notunterkünften umzubauen. "Die Halle der Schule an der Ruhr steht ab Montag, die Turnhalle an der Heideschule ab dem 30. November nicht mehr für den Schulsport zur Verfügung", kündigte er an.
Zuvor habe er eineinhalb Stunden mit den Verantwortlichen der Sportvereine gesprochen. „Die verstehen durchaus unsere Situation“, so Winkler.
Handwerker und Material sind rar
505 Asylbewerber gibt es derzeit in Schwerte. 240 von ihnen sind seit dem 30. September hier eingetroffen. Und für sie geeignete Unterkünfte zu schaffen, werde immer schwieriger. Denn Handwerker und Material seien kaum noch zu bekommen.
Neben den Turnhallen greife die Stadt auch auf andere Gebäude zurück. So wolle man ein Mietshaus mit 450 Quadratmetern Wohnfläche, dass in einem Gewerbegebiet liegt, kurzfristig kaufen. In eine von der Stadt angekaufte Gewerbehalle am Kurzen Morgen ist jüngst eine Familie eingezogen. „Obwohl die Handwerker da noch drin waren“, erzählt Winkler.
Goldgräberstimmung in der Container-Branche
Die Container in Ergste, die auch bald bezugsfertig sein sollen, werden nun nicht mehr mit 24, sondern mit 48 Bewohnern belegt. Und die Freifläche vor der Gesamtschule, die von dem ehemaligen Sportplatz übrig geblieben ist, habe man auch schon für Container reserviert.
Wenn man denn überhaupt noch welche bekommen könne. Längst habe sich eine Goldgräberstimmung in der Branche ausgebreitet. Oft seien es Subunternehmer, die gebrauchte Container aus der Ukraine anbieten, die vermutlich diesen Winter nicht mehr durchhalten würden.
„Größere Objekte, die wir noch im Bestand haben, sind leider nur die Turnhallen“, so Winkler. Schließlich müsse man die Menschen über den Winter bringen.
Der Dezernent kündigte an, dass die Stadt zusätzliche Haushandwerker und auch zusätzliches Personal für die soziale Betreuung einstellen werde. Denn die Betreuung mit den vielen engagierten Ehrenamtlichen stoße auch an ihre Grenzen.