Marielle Oberkandler und Henning Vengels fahren auf Fahrrädern auf einer Straße.

Marielle Oberkandler und Henning Vengels reisen auf ihren Fahrrädern um die Welt © Privat

Unterwegs daheim: Endlich geht‘s dorthin, wo Marielle und Henning hinwollten

rnFahrrad-Weltreise

Marielle und Henning sind zu einer Weltreise mit dem Fahrrad aufgebrochen. In sechs Monaten haben sie schon viel erlebt. Von einer Motivationskrise, über Glücksgefühle bis hin zu Corona.

Schermbeck

, 22.08.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit dem Rad um die Welt. Unterwegs daheim. Das war der Plan von Marielle Oberkandler und Henning Vengels. Vor fast einem halben Jahr ging es los. Aber erst jetzt geht es wirklich dahin, wo der Schermbecker und seine Lebensgefährtin wirklich hin wollten.

6.518 Kilometer haben Henning und Marielle auf ihren Rädern seit dem 6. März 2022 hinter sich gelassen. Seit 169 Tagen (Stand Montag, 22. August) sind die beiden auf ihrer Reise um die Welt, neun Länder haben sich schon gesehen.

Jetzt lesen

Bereits vor zwei Jahren wollten sie aufbrechen. Dann kam Corona. Die Tour mussten sie verschieben. Das Ziel der Tour? Gen Osten. Osteuropa, Griechenland, Türkei, Iran, die alte Seidenstraße, der Pamir Highway, Asien. Überall dorthin, „worauf wir Lust und Laune haben“, sagte das Paar im Februar dieses Jahres.

Doch die ersten Probleme begannen, da war die Tour noch gar nicht gestartet. Denn eines der Ziele, die Marielle und Henning ansteuern wollten, war die Ukraine. Dann griff Russland das Nachbarland an. Und die zwei Weltreisenden mussten umplanen.

Zwei Fahrräder stehen vor einem Zelt.

Auf ihren Fahrrädern haben sie alles dabei, was man braucht. Auch ihr Zelt tragen sie mit sich. © Privat

„Statt nach Osten fuhren wir zuerst in Richtung Westen“, sagt Marielle. Es ging über Frankreich nach Spanien, bis nach Portugal. „Dort haben wir die Motivation verloren“, gesteht Marielle. Westeuropa sei halt etwas ganz anderes, als das, was sie eigentlich sehen wollten.

Nach zwei Monaten Atlantikküste ging ihnen immer öfter in den Kopf, dass sie eigentlich woanders hin wollten. Das war Anfang Juli. Zusätzlich zur Landschaft gingen zu dieser Zeit die Corona-Zahlen in Portugal in die Höhe. Dementsprechend wollten sie auf Besuche bei Einheimischen verzichten. Doch genau das sei ein weiterer großer Reiz der Reise. „Nur so lernen wir Land und Leute wirklich kennen“, sagt Marielle.

Und deshalb entschlossen sich die beiden, kehrtzumachen und gen Osten zu reisen. Mit dem Fahrrad ging es zurück nach Spanien, am Mittelmeer stiegen sie in eine Fähre nach Italien. Von da aus weiter, wieder übers Meer nach Kroatien.

Zu Beginn ihrer Fahrt durch Kroatien ging es noch viel an der Adria-Küste vorbei. „Doch das Meer haben wir schon in Frankreich, Spanien, Portugal und Italien gesehen.“ Und am Meer tummelten sich viele Touristen. Nicht das, was die zwei sehen wollen. Und so entschlossen sie sich, ins Inland zu fahren.

Trotz Vorsichtsmaßnahmen: Henning hat sich mit Corona angesteckt

„Seitdem steigt die Motivation von Tag zu Tag“, sagt Henning. Die Stimmung werde immer besser. Auch, weil beide wieder gesund sind. Denn mit dem Entschluss, Portugal und Spanien zu verlassen, hatte sich Henning trotz der Vorsichtsmaßnahmen das Coronavirus eingefangen. „Da haben wir uns ganz schön durchgeschleppt“, sagt Marielle.

Ihre Vermutung ist, dass sich ihr Partner bei ihr angesteckt haben könnte. Sie war zuvor krank geworden. Ihre Corona-Tests fielen aber allesamt negativ aus.

Henning Vengels sitzt neben seinem Fahrrad.

In Italien hatte sich Henning Vengels mit Corona infiziert. Die Tage hätten sich die zwei Reisenden nur 2durchgeschleppt", sagen sie. © Privat

Richtig Kraft getankt haben sie in Kroatien bei einer kleinen Pause auf einem Campingplatz. Dort trafen sie Marielles Schwester. „Das tat gut.“

Jetzt lesen

Und so fahren Marielle und Henning wieder mit voller Motivation und Kraft. Weiter Richtung Osten. Aktuell (Stand Montag, 22. August) lernen sie Land und Leute in Bosnien und Herzegowina kennen. Fernab der Touristenrouten haben sie bereits die eine oder andere wertvolle Bekanntschaft gemacht. „Wenn es uns gefällt, bleiben wir an einem Ort auch mal ein paar Tage länger. Gefällt es uns nicht, reisen wir weiter.“

Henning Vengels und mehrere weitere Menschen stehen vor einem Grill.

Was die Weltreise für Marielle und Henning besonders reizvoll macht? „Die Begegnungen mit den Menschen im Land." © Privat

So lange das Geld reicht oder die Lust am Reisen verschwindet. Gerade erlebt die Motivation aber eine neue Höchstkurve. Jetzt, wo Marielle und Henning endlich dahin fahren, wo sie von Anfang an hin wollten. Gen Osten.

Marielle Oberkandler und Henning Vengels berichten laufend über ihre Weltreise auf ihrem Youtube-Kanal „unterwegs daheim“ und ihrem Blog www.polarsteps.com/unterwegsdaheim.
Schlagworte:
Lesen Sie jetzt