Ulrike Trick sieht das Problem um die Camper am „Hohen Ufer" noch nicht gelöst.

© Berthold Fehmer

Ulrike Trick sieht „unfassbaren Vorgang“ bei Campingplatz-Schließung

rnCampingplatz

„Wie lange kann man Solidarität strapazieren?“ Das fragt Ulrike Trick (Grüne) nach dem Rauswurf der Camper am Platz „Hohes Ufer“. Sie spricht von einem „unfassbaren Vorgang“.

Schermbeck

, 09.02.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Laut Gerd Abelt, Vertreter des Bürgermeisters, hatte die Gemeinde nach der Nutzungsuntersagung des Campingplatzes aufgrund von Brandschutzmängeln zunächst keine Camper aufnehmen müssen. Gleichzeitig aber auch betont, dass die weiteren Entwicklungen eine „Wundertüte“ seien.

„Gerade mal ein Dach über dem Kopf“

Ulrike Trick: „Wie aber sieht das Angebot der Gemeinde aus?“ Im Ecco-Hotel stünden Zweibettzimmer zur Verfügung, wobei eine Belegung als Einzelzimmer nicht zugesagt werden könne. „Damit wird den Menschen gerade einmal ein Dach über dem Kopf und eine Schlafstätte geboten.“

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„Dass die Solidarität groß ist und viele bei Freunden und Verwandten untergekommen sind, kann auch nicht beruhigen. Wie lange kann man Solidarität strapazieren? Vier Wochen oder sechs Monate?“, fragt Trick. Falls der Campingplatz nach Erfüllung aller Brandschutzvorgaben als Wohnsitz nicht mehr zur Verfügung stünde und die Solidarität ende, drohe die Obdachlosigkeit „und damit ist die Gemeinde wieder in der Pflicht“.

„Ein unfassbarer Vorgang“

„80 Menschen und die Gemeinde Schermbeck werden hier zwischen Meldegesetz und Bauordnungsrecht zerrieben, weil der Gesetzgeber es nicht schafft, einheitliche Regeln zu schaffen“, so Trick. Dazwischen stehe der Kreis, der „im Hau-Ruck-Verfahren seinen jahrelang versäumten baurechtlichen Befugnissen nachkommt, ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen. In unseren Augen ein unfassbarer Vorgang, der nicht zu rechtfertigen ist.“

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