Gewerbegebiet und Außenbereich sind als nächste dran

Breitband-Ausbau

„Glasfasermeister“, so hatten Kritiker Bürgermeister Mike Rexforth wegen seines Engagements spöttisch betitelt. „Glasfasermeister? Bin ich jetzt“, sagt der einen Tag, nachdem das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) den Ausbau des Schermbecker Ortskerns verkündet hat.

Schermbeck

, 18.05.2016, 17:49 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mike Rexforth und Friedhelm Koch wollen sich nun um den Breitbandausbau im Gewerbegebiet und im Außenbereich kümmern.

Mike Rexforth und Friedhelm Koch wollen sich nun um den Breitbandausbau im Gewerbegebiet und im Außenbereich kümmern.

Seit zehn Jahren beschäftige er sich mit Breitbandausbau in Schermbeck, so Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch. Dass es nun im Ortskern, nach vielen Enttäuschungen, mit der Glasfaser geklappt hat, sieht Rexforth auch als Folge seiner - ebenfalls kritisierten - Entscheidung, Tourismus- und Wirtschaftsförderung auf zwei Mitarbeiter zu verteilen. Den Einsatz Kochs in Sachen Glasfaser „macht man nicht mal eben nebenbei“, so Rexforth.

Gewerbegebiet

Im Gewerbegebiet gelte es nun in Sachen Nachfragebündelung, so Rexforth, „noch etwas aufzuholen“, da der dort zuständige DG-Mitarbeiter gesundheitsbedingt wochenlang pausieren musste. „Mit 100 Mbit/s synchron kommen viele Betriebe im Gewerbegebiet nicht mehr zurecht“, so Koch zu den anderen technischen Voraussetzungen. Parallel wollen Bürgermeister und Wirtschaftsförderer im Außenbereich „eine wesentliche Verbesserung“ beim Internetzugang erreichen. Mit Hünxe und Hamminkeln will man einen Förderantrag stellen, anschließend ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher technischer Lösungen in Auftrag geben. „Was nutzt die tollste Technik, wenn der Preis nicht passt?“, sagt Koch.

Breiter Schulterschluss

Rexforth weist auf weitere anstehende Großprojekte hin. Wohnbebauung für ältere, bewegungseingeschränkte Menschen, die Erweiterung des Gewerbegebiets oder auch den Sanierungsbedarf der Kanäle und Trinkwasserleitungen in der Mittelstraße. Themen, die laut Rexforth, nicht dafür geeignet seien, „politischen Profit daraus zu schlagen“. Den breiten Schulterschluss hätte er sich bei der Glasfaser gewünscht, gibt Rexforth zu. Aus dem politischen Lager habe man ihm vorgeworfen, sich zu sehr für die Umsetzung eines Ratsbeschlusses eingesetzt zu haben: „Wo kommen wir denn da hin?“ Auf der Straße sei er sogar offen beschimpft worden. Rexforth: „Ich habe eine andere Vorstellung davon, wie man menschlich miteinander umgeht. Ich grüß die Leute auch noch, die grüßen aber nicht zurück.“