Ex-Bremer Di Santo bei Schalke bislang harmlos
Wiedersehen mit gemischten Gefühlen
Wenn der FC Schalke 04 am Sonntag (17.30 Uhr) zum Bundesliga-Rückrundenstart Werder Bremen empfängt, wird es für Franco Di Santo wohl ein Wiedersehen mit gemischten Gefühlen werden. Denn seit der Ex-Bremer zu Saisonbeginn zu den Königsblauen wechselte, hat er die vielen Vorschusslorbeeren bisher nicht bestätigen können. Auf Schalke wartet er immer noch auf den Durchbruch.

Franco Di Santo konnte auf Schalke bisher nicht an seine Leistung aus Bremer Zeiten anknüpfen.
Vieles spricht dafür, dass der Argentinier gegen Bremen erst einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Schon im Trainingslager in Florida ließ André Breitenreiter durchblicken, dass er mit den Leistungen und dem Auftreten einiger Akteure nicht zufrieden war. „Es wird spannend, wie die Startformation aussieht.“ Seine Spieler „sollten sich nicht zu sicher sein“, warnte der 42-Jährige schon einmal den gesamten Kader.
Miese Bilanz
Damit könnte auch Di Santo gemeint gewesen sein, dem in der Hinrunde für Schalke nur ein Treffer - beim 3:1-Erfolg gegen Hannover - gelang. In Bremen hatte er in der vergangenen Spielzeit noch 13 Mal in 26 Bundesligaspielen getroffen. Zwar lief es in der Europa League (fünf Treffer in sechs Spielen) für ihn viel besser, aber auch diese Bilanz kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schalke sich von Di Santo mehr versprochen hatte.
Eine Trendwende scheint noch nicht in Sicht. Beim letzten Test in Bielefeld ließ Trainer Breitenreiter sogar seine beiden Mittelstürmer Huntelaar und Di Santo zunächst auf der Ersatzbank. Das mag zwar auch der Überlegung geschuldet gewesen sein, in der Offensive eine andere Variante mit einer Spitze (Choupo-Moting) zu testen, aber auch nach seiner Einwechslung zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Di Santo keine Akzente setzen.
Chancenverwertung mangelhaft
Nur zwei Tore (Di Santo und Sané) erzielten die Schalker Spieler in den drei Winter-Testspielen. Das beweist, dass die Königsblauen in der Offensive noch viel Luft nach oben haben. Dabei lässt sich die Torarmut sicherlich nicht nur an Di Santo festmachen. Auch Huntelaar blieb in den Vorbereitungsspielen blass, die Chancenverwertung der gesamten Mannschaft war mangelhaft.
„Ich weiß, dass ich noch nicht mein Optimum zeigen konnte“, räumte Di Santo schon mehrfach ein. „Aber jeder sieht, dass ich der Mannschaft helfe, auch ohne Tore. Rennen und kämpfen kann man immer, und genau das tue ich.“
Mehr Defensivarbeit
Der Argentinier führt seine bescheidene Tor-Bilanz auch auf die taktische Ausrichtung zurück. Während er in Bremen als klassische Neun operierte, ist er auf Schalke nicht auf die Position im Sturmzentrum festgelegt und muss mehr Defensivarbeit verrichten als er es bisher gewohnt war. Außerdem kamen bisher die Flanken von den Außenpositionen nicht so, wie sie der Mittelstürmer braucht, um erfolgreich zu sein. Doch an Toren werden Mittelstürmer wie Di Santo in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächlich gemessen.