Darum läuft es derzeit auf Schalke nicht

Fünf Gründe für den Abwärtstrend

Vielleicht war es ein kluger Schalker Schachzug, vor dem Start in die neue Spielzeit kein Saisonziel zu formulieren. Denn aus den Königsblauen schlau zu werden, fällt wieder einmal schwer. Dem besten Saisonstart nach 44 Jahren folgten nun nur ein Sieg aus den letzten acht Pflichtspielen. Fünf Gründe für den Abwärtstrend stechen ins Auge.

GELSENKIRCHEN

10.11.2015, 05:52 Uhr / Lesedauer: 2 min
Derby-Zeit! Die schönsten Szenen aus der Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04.

Derby-Zeit! Die schönsten Szenen aus der Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04.

Keine Dominanz: In den bisherigen Partien ist es der Elf von Trainer André Breitenreiter nur höchst selten gelungen, einen Gegner klar zu beherrschen. Bis auf wenige Ausnahmen (3:0-Erfolg in Bremen) gönnen sich Huntelaar und Co. immer wieder Auszeiten. In den ersten Partien hatten die Königsblauen das Glück, dass ihre Gegner das nicht ausnutzen konnten. Bei Kontrahenten vom Kaliber wie Mönchengladbach oder Dortmund sind solche Phasen jedoch verhängnisvoll und wurden mit Niederlagen bezahlt.

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Integration der Neuzugänge: Johannes Geis hat auf Schalke sofort Fuß gefasst und sich als Führungskraft profiliert. Deshalb ist es für Schalke besonders bitter, dass der 22-Jährige noch bis Ende des Monats in der Bundesliga gesperrt ist. Für die andere neuen Spieler gilt solch positives Zwischenfazit längst nicht. Die größte Enttäuschung ist bisher Franco Di Santo, der immer noch auf sein erstes Bundesligator wartet. Junior Caicara spielt als Rechtsverteidiger teilweise zu unkonzentriert und undiszipliniert, Sascha Riether ist ein solider Vertreter - mehr aber auch nicht. Und der mit großen Hoffnungen vom FC Bayern ausgeliehene PierreEmile Hojbjerg hat auch noch keine sportlichen Duftmarken gesetzt.

 

Keine spielerische Weiterentwicklung: Im Gegensatz zu den übrigen Spitzenmannschaften in der Bundesliga vermisst man im Schalker Spiel die Automatismen und Überraschungseffekte. Freistöße und Ecken sind gute Waffen, aber allein reichen sie nicht aus, um starke Gegner zu bezwingen. Trainer Breitenreiter hat vor dem Saisonstart oft davon gesprochen, frühes Pressing und Attackieren mit seiner Mannschaft praktizieren zu wollen. Gesehen hat man davon bisher wenig.

 

Verletzte Stammkräfte: Atsuto Uchida, Matija Nastasic, Benedikt Höwedes und Marco Höger standen und stehen noch viele Monate nicht zur Verfügung. Damit Breitenreiter mehr Alternativen hat, soll in der Winterpause personell nachgelegt werden. Doch bis dahin droht Schalke schon ins Tabellenmittelfeld zurückgefallen zu sein.

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Zu wenig Führungskräfte: Kapitän Höwedes hat momentan aufgrund seines Verletzungspechs genug mit sich selbst zu tun, Geis ist gesperrt, Huntelaar kämpft um die Rückkehr zu alter Form. Deshalb fehlt es momentan an „Häuptlingen“, um vor allem Schalkes Hochbegabten wie Leroy Sané, Leon Goretzka oder Max Meyer in schwierigen Phasen auf dem Platz helfen zu können.