Ist Schalke auf dem Weg ins Mittelmaß?

Pro & Kontra

Der FC Schalke 04 hat mit Neu-Trainer André Breitenreiter den besten Saisonstart seit 44 Jahren hingelegt. Das Resultat: Platz drei in der Bundesliga. Doch seit Oktober läuft es nicht mehr: Der S04 gewann nur ein Liga-Spiel, die Stürmer treffen nicht und Platz drei ist auch weg. Jetzt stehen Spiele gegen Dortmund, Bayern und Leverkusen an.

DORTMUND

, 02.11.2015, 18:23 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bilder der Partie Schalke gegen Ingolstadt.

Bilder der Partie Schalke gegen Ingolstadt.

Pro: Ja, Schalke rutscht ab - Kein Spitzen-Team

Es wird kein Fall ins Bodenlose. Aber von abendlichem Glanz in der Königsklasse ist Schalke derzeit so weit entfernt wie Klaas-Jan Huntelaar von der Torjägerkanone.

Mit der bisherigen Saisonleistung gehört Schalke einfach nicht in die Spitzengruppe der Bundesliga. Platz fünf und sechs sind realistisch. Wer das nicht begreift, hat sich von den Ergebnissen zu Saisonbeginn blenden lassen. Die Einstellung passt, Schalke arbeitet wieder Fußball. Aber mit Schwindelgefühlen ist noch kein Gegner aus der Veltins-Arena getorkelt.

Krakeliges Angriffsspiel

Zu viele Trainer-Handschriften der Vorjahre wirken im Schalker Offensivspiel gerade wie die Krakelei, die ein Dreijähriger auf der Tapete im Elternzimmer hinterlässt. Und ohne diese künstlerisch angehauchte Krakelei des Schalke-Kükens Leroy Sané stünde der S04 schon jetzt hinter Gladbach, Berlin und Leverkusen.

Schnell und zielstrebig wird die Fohlenelf bald am S04 vorbeigaloppieren. Ihre Spuren haben sie in Gelsenkirchen längst hinterlassen: André Breitenreiter spricht mit Blick auf die nächsten Wochen von „Bonusspielen“. Mutig, das Derby als ein solches zu bezeichnen – aber realistisch. Derzeit arbeitet er nämlich noch am Saisonziel, wieder besseren Fußball spielen zu lassen. Und das zu erreichen wäre ein Erfolg.

Von Thimo Mallon

Kontra: Nein, Schalke bleibt stabil - Nur keine Panik

Als Anhänger der königsblauen Kicker hat man es bekanntlich nicht leicht. Seit Jahren glänzt der Revierklub mit einem regen Betrieb auf und neben dem Platz. Sportlich geht es auf und ab, in der Vereinsspitze geht es drunter und drüber – es ist alles wie immer.

Doch unterm Strich steht die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter auf Rang vier, also, wie so oft, über dem Strich. Der 44-Jährige besticht mit einem Punkteschnitt von 1,88 – steht somit besser da als Roberto Di Matteo (1,48) und Jens Keller (1,63).

Derby als Hoffnung

Auch das, zugegeben überflüssige, Unentschieden gegen Ingolstadt, sollte vor den schweren Spielen keine Panikreaktionen hervorrufen. Wie die Vergangenheit zeigt, werden doch gerade im Derby alle Uhren auf Null gestellt – fragen Sie mal den Ex-Dortmunder Alexander Frei... Neben Wunderwaffe Leroy Sané beweist auch Franco Di Santo international mit einer Vorlage und vier Treffern in drei Spielen, dass er das Toreschießen nicht auf der Autobahn nach Gelsenkirchen verloren hat.

In den letzten vier Jahren schafften es die Schalker dreimal in die Champions League. Sie sind auch diese Saison wieder stark und stabil genug, Kurs auf das internationale Geschäft zu nehmen, vor allem wenn Höwedes, Geis, Nastasic und Uchida wieder dabei sind.

Von Christopher Kremer