Volksbank-Vorstand nach 36 Jahren verabschiedet

Walter Hattebuer

Keine zwei Wochen dauert es mehr, bis Walter Hattebuer sein Amt niederlegt. Das hauptamtliche Vorstandsmitglied verlässt nach 36 Jahren die Volksbank in Olfen. Am Mittwochabend wurde er geehrt, außerdem wurde der neue Aufsichtsrat gewählt und über die Dividende entschieden.

OLFEN

, 20.05.2016, 04:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

 „Es geht einer verloren, als Mitstreiter und Mensch“, sagte Dr. Christian Brauckmann, Vorstandsmitglied der WGZ-Bank (Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank). Walter Hattebuer sei einer, der nicht gerne im Vordergrund stehen wolle, sondern sich lieber kümmere und anpacke. Wiederholt würdigte er in seiner Laudatio Hattebuers Verbundenheit zur Region, die das Merkmal des genossenschaftlichen Modells sei. „Aus der Region für die Region“, fasste Brauckmann zusammen und verlieh Hattebuer die Goldene Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands für besondere Verdienste.

In den 36 Jahren seiner Tätigkeit in Olfen und insgesamt 42 Jahren im genossenschaftlichen Verbund erlebte Hattebuer mit der Volksbank Olfen zwei Fusionen: 1999 mit Lüdinghausen und 2013 mit Seppenrade. „Die Bank mit 100 Mitarbeitern ist kerngesund“, bescheinigte ihm Brauckmann. In den vielen Jahren habe Hattebuer die Bank geprägt und mit seinen Kollegen als guter Unternehmer geführt, so, „als wäre es sein Eigentum“. Am 1. Juni scheidet er aus seinem Amt aus.

"Vom Beruf erfüllte Zeit"

Auch überregional setzte sich Hattebuer für das Genossenschaftswesen ein. Neben einer Reihe anderer Engagements war er Beiratsmitglied bei der Bausparkasse Schwäbisch-Hall. „Er hat eine ausgeprägte Bereitschaft für Verantwortung“, bescheinigte ihm Brauckmann. Beachtenswert sei, dass Hattebuer zudem in mehreren Vorstandspositionen in Olfener Organisationen und Vereinen sitze.

Walter Hattebuer selbst blickte zufrieden auf seine Tätigkeit zurück. „Es war eine vom Beruf erfüllte Zeit“, sagte er. Gemeinsam mit den Mitarbeitern und Kollegen konnte „Einiges bewegt und auf den Weg gebracht werden“. Immer sei sein Handeln im Sinne der Bank und des Einzelnen gewesen.

Bevor es zur Ehrung und Verabschiedung kam, referierte Christian Brauckmann über die Digitalisierung, Chancen, Risiken und Nebenwirkungen.  

Aufsichtsratswahl und Dividende

Bei dem Treffen am Mittwochabend wurde nicht nur Walter Hattebuer verabschiedet. Die Aufsichtsratsmitglieder Georg Holtmann, Markus Höcke und Christoph Schlütermann wurden in einem Wahlgang einstimmig wiedergewählt. Da der Aufsichtsrat nur von Männern besetzt ist, kam aus der Versammlung heraus der Vorschlag, bei der nächsten Aufsichtsratswahl verstärkt Frauen für eine Kandidatur zu motivieren. Der Vorsitzende Bernhard Hagen stimmte dem Redner zu und sicherte zu, dieses Ziel in Angriff zu nehmen.

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Ein weiteres Ergebnis des Abends: Die Mitglieder der Volksbank Lüdinghausen-Olfen erhalten auf ihre Einlagen eine Dividende von 6 Prozent. Einstimmig hat die Vertreterversammlung der Volksbank Lüdinghausen-Olfen in der Stadthalle den Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats angenommen.

Ob in Zukunft bei einer anhaltenden Niedrigzinspolitik eine Dividende in dieser Höhe ausgeschüttet werden kann, darüber wolle sich der Vorstand mit dem Aufsichtsrat beraten, kündigte Vorstandssprecher Marcus W. Leiendecker in der Stadthalle an. „Wahrscheinlich wird es weniger werden, aber dennoch akzeptabel.“

Werdegang von Walter Hattebuer
Im August 1969 begann Walter Hattebuer seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Spar- und Darlehnskasse Herbern. Es folgte ein Jahr Wehrdienst. Am 1. Oktober 1974 trat er seinen Dienst in der Volksbank Olfen an, wo er alle Abteilungen durchlief.

Ab Oktober 1977 war er als Innenrevisor auch für die Abteilungen Organisation, Personal und Disposition zuständig. Nach der Weiterbildung zum Bankfachwirt wurde Hattebuer am 1. Januar 1980 zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied bestellt.