Brand der Vinnumer Reithalle: Gefahr durch Asbest?
Interview mit Kreisbrandmeister
Kurz nachdem am Mittwochnachmittag der Feuerwehreinsatz an der Reithalle des ZRuFV Lützow in Olfen-Vinnum begonnen hatte, gab es einen Appell an die Bevölkerung: Fenster und Türen geschlossen halten! Der Grund: Asbest. Wir haben mit dem Kreisbrandmeister gesprochen, welche Gefahr da in der Luft lag.
Kreisbrandmeister Christoph Nolte war nach dem Feuer in der Reithalle bis 1 Uhr in der Nacht am Einsatzort. Wir sprachen mit ihm über die Folgen des Brandes:
Bestand eine Asbestgefahr?
Nolte: Wir müssen davon ausgehen, da die Eternitplatten auf dem Dach Asbest enthalten. Sie sind beim Feuer explosionsartig gesprungen, sodass sich kleine Partikel in der Umgebung verteilt haben.
Bestand eine Gefahr für die Bevölkerung?
Wir haben rechtzeitig die angrenzenden Bewohner informiert und gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die starke Rauchwolke, die in Richtung Selm zog war nicht gefährlich? In welchem Umkreis könnten Asbestpartikel heruntergefallen sein?
Wir gehen von einem Umkreis von 60 Metern aus. Wir haben die Grundstückseigentümer informiert. Wichtig ist nun, dass die Böden nass gehalten werden. Da kommt uns der jetzige Regen zugute.
Was müssen die Grundstückseigentümer tun?
Sie werden Spezialfirmen beauftragen, die dann das Gelände nach kontaminiertem Material absuchen und es entfernen.
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Brand an der Reitanlage in Vinnum: Die Aufräumarbeiten
Nach dem schweren Brand in der Reithalle des ZRuFV Lützow begannen bereits am Mittwochabend die Aufräumarbeiten. Mit einem Bagger wurde das Stroh geborgen und dabei nach Glut gesucht. Der Bereich musste feucht gehalten werden, weil schädliche Partikel in der Luft vermutet wurden. Die Rettungskräfte mussten spezielle Schutzkleidung tragen.
Großeinsatz für die Feuerwehr: Der Dachbodenbereich der Pferdeboxen des Zucht,- Reit- und Fahrvereins Lützow in Vinnum brennt. Die Feuerwehr wurde gegen 17 Uhr alarmiert und versucht derzeit, die Flammen zu löschen. Die Polizei musste Straßen sperren. Der Rauch zieht Richtung Selm - Anwohner sollen Fenster unter Türen schließen.
Waren die Einsatzkräfte einer Gefahr ausgesetzt?
Nein, es wurde mit Atemschutzgeräten gearbeitet. Zur Vorsicht wurde die Kleidung aller Einsatzkräfte durch Mitarbeiter des Gefahrstoffzugs des Kreises, sie trugen Schutzkleidung, gereinigt. Auch die Einsatzfahrzeuge wurden mit Wasser abgespritzt.
In der Nähe gibt es einen Campingplatz. Müssen die Zelten und Wohnwagen dort gesäubert werden?
Nein. Der Campingplatz ist durch rund 30 Meter hohe Bäume geschützt. Die Baumkronen haben wir in der Nacht mit Hilfe von Leitern abgespritzt. Auf dem Campingplatz ist so nichts zu tun. Wir haben auch die Camper rechtzeitig informiert, dass sie ihre Zelte und Wohnwagen geschlossen halten sollen.
Kann auf dem Gelände weiterhin mit Pferden gearbeitet werden?
Die Anlage kann weiter genutzt werden. Der Wind sorgte dafür, dass die Rauchwolke und die Partikel nur in Richtung Selm unterwegs waren. So haben wir nur in einem kleinen Dachbereich neben dem abgebrannten Teil Partikel gefunden.