Recht auf Ganztagsplatz ab 2026 in Nordkirchen Da könnte was zusammenwachsen

Recht auf Ganztagsplatz ab 2026 in Nordkirchen: Da könnte was zusammenwachsen
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Das Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz - GaFöG) beinhaltet die stufenweise Einführung eines Anspruchs auf ganztägige Förderung für Grundschulkinder ab dem Jahr 2026. Ab August 2026 sollen zunächst alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, damit ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung hat.

Dazu müssen die Kommunen sicherstellen, dass auch genügend Plätze vorhanden sind. Wir haben Bürgermeister Dietmar Bergmann gefragt, wie sich die Gemeinde Nordkirchen darauf vorbereitet. Die erste Antwort des Bürgermeisters ist eindeutig: „Ich würde mal sagen: Wir sind fertig.“

Ab dem kommenden Schuljahr - ab dem 1. August - hat die Gemeinde Nordkirchen auch im Grundschulverbund Nordkirchen - mit den Grundschulen in Südkirchen und Capelle - das Angebot einer OGS, also einer offenen Ganztagsschule. „Ich halte das für ein sehr gutes Angebot, auch wenn das natürlich bedeutet, dass unsere Zuschüsse für die OGS insgesamt in diesem Bereich steigen“, sagte der Bürgermeister in seiner Haushaltsrede am Mittwoch, 18. Januar, während der Ratssitzung. „Geplant ist hier ein Ansatz von 625.000 Euro in diesem Jahr. Demgegenüber stehen aber erhöhte Landeszuschüsse für die OGS.“

Die Mauritius-Grundschule (unten rechts) und die Maximilian-Kolbe-Schule (oben rechts) haben Raumbedarf.
Die Mauritius-Grundschule (unten rechts) und die Maximilian-Kolbe-Schule (oben rechts) haben Raumbedarf. © Oskar Neubauer (Archiv)

In Südkirchen habe die Gemeinde einen Schul-Erweiterungsbau errichtet. In Capelle gebe es im neu gebauten Dorfgemeinschaftshaus auch OGS-Angebote. In Nordkirchen mache sich die Verwaltung Gedanken, wie sie den zunehmenden Schülerzahlen Rechnung tragen kann. „Da wird es eng“, gibt Dietmar Bergmann zu. „Da wird auch schon mal in den Nachmittagsstunden in die Klassenräume ausgewichen.“

Könnte es denn einen Erweiterungsbau an der Mauritius-Grundschule geben? „Wir diskutieren darüber mit der Kinderheilstätte“, sagt der Bürgermeister. Gemeinsamen Unterricht von Schülern mit besonderem Förderbedarf aus der Maximilian-Kolbe-Schule der Kinderheilstätte und Mädchen und Jungen aus der Mauritius-Grundschule gebe es schon. „Die Idee, die dahinter steckt, ist, dass wir dieses Konzept ausbauen wollen.“ Die Maximilian-Kolbe-Schule habe Raumbedarf, die Mauritius-Schule habe auch Raumbedarf bei der OGS. „Die Frage, die sich stellt, über die wir gerade gemeinsam mit beiden Schulleitungen und beiden Schulträgern diskutieren, ist, ob es Sinn macht, gemeinsam die Beschulung weiter auszubauen und eine neue Form der Gemeinsamkeit zu finden.“ So sei die Frage zu stellen, ob nicht Schüler beider Schulen zusammen Mittag essen können. „Muss man zwei Mensen bauen?“ Das alles werde jetzt konzeptionell untersucht.

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