Die nach Schulschluss vorbeilaufenden Grundschüler bringen es beim Blick durch die Scheiben auf den Punkt: „In der Post ist jetzt offenbar ein Café.“ Der Eröffnung des Café Köstlich an der Schloßstraße ist ein langer Prozess vorausgegangen.
Doch gegen 13 Uhr, zwei Stunden nach der Eröffnung am ersten Tag, sind schon viele der rund 40 Plätze belegt. Das integrative Konzept verkörpern Manuel Döhla und Pia Möller, die sich künftig gemeinsam um Bestellung und Zubereitung kümmern sollen.
„Die Leute sind ziemlich neugierig, plötzlich sind doch einige Tische belegt“, staunt Manuel Döhla, der bereits seit zehn Jahren für die Caritas arbeitet, nicht schlecht über den Andrang zum Auftakt. Seine Kollegin nimmt eifrig Bestellungen entgegen, kurzfristig hat man einen weiteren Koch aus der Integrationsküche gerufen, um die Aufgaben an diesem ersten Tag zu bewältigen. Eigentlich hätte das Bistro schon im Frühjahr 2022 öffnen wollen. Doch die Suche nach Personal gestaltete sich schwierig. Kaum jemand meldete sich, der am Wochenende und abends in Café Köstlich arbeiten konnte.

Regionale Getränke auf der Karte
Deshalb ist man umso begeisterter, dass es jetzt losgeht und man doch ein paar Aushilfskräfte gefunden hat, die das Stammpersonal unterstützen können. Dennoch geht die Suche natürlich weiter, „vor allem wenn es so weitergeht wie heute“, wie Manuel Döhla sagt, während er schon den nächsten Cappuccino zubereitet. Auf der ersten Version der Speisekarte (im April soll noch einmal bewertet werden, wie es weitergeht) finden sich fünf Flammkuchen- und zwei Quiche-Gerichte. Dazu kommen mehrere Muffins, Rote Grütze und Eis als Dessert. Bei der Getränkeauswahl hat das Café Köstlich auf regionale Produkte wie das Kreativbier der Finne-Brauerei aus Münster oder Kaffee der Rösterei Tilbecks aus Havixbeck gesetzt.
An einem Tisch warten Marianne und Reiner Barnhofer auf ihre Flammkuchen. Sie sind von ihrem ersten Besuch in dem neuen Café begeistert. „Ich wollte hier unbedingt rein, wir warten schon lange darauf und es ist ein toller Treffpunkt hier mitten in Nordkirchen“, freut sich die Nordkirchenerin. „Das sieht hier gut aus, es gefällt uns sehr“, lobt ihr Mann. Für den Flammkuchen hätten sie sich entschieden, als sie sahen, wie dieser an einen Nachbartisch gebracht wurde. Ein kleines Örtchen zum Treffen wie dieses habe bislang noch gefehlt. „Wir kommen auf jeden Fall wieder, um uns eine Auszeit zu gönnen und die Seele etwas baumeln zu lassen“, ist sich Marianne Barnhofer sicher.

Konzept und Ambiente gefallen
Einen Schritt weiter ist man an einem anderen Tisch. „Die Flammkuchen waren frisch zubereitet und sehr schmackhaft“, meint Leo Kortmann, der gemeinsam mit seiner Frau zu den ersten Besuchern zählt. „Wir haben früher in der Kinderheilstätte gearbeitet und dort gegessen, deshalb wollten wir das testen“, stellt Gabi Eggert fest, die mit ihrem Mann ebenfalls am Tisch sitzt. Konzept und Ambiente seien sehr gut.
„Das Angebot ist nicht zu groß, das mit den Kleinigkeiten passt schon. Wir wollen hoffen, dass genügend Leute kommen, damit sich das hier durchsetzt“, beurteilt Leo Kortmann. Seine Frau würde sich wünschen, dass es bald auch am Wochenende die Möglichkeit gibt, an der Schloßstraße zu sitzen. Doch zunächst bleibt es bei den Öffnungszeiten von Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr. „Dass so viele da sind, ist schon sehr cool, das zeigt, dass Skepsis unbegründet war. Schließlich öffnen wir, während einige Gastronomen schließen“, meint Manuel Döhla, der aus Ottmarsbocholt kommt. Die etwas vorgezogene Öffnung (die offizielle Eröffnungsfeier ist erst am 27. Januar) sei hilfreich, um zu lernen, wie alles funktioniert, unter anderem das Kassensystem. Gemeinsam mit Pia Möller wird er sich von nun an regelmäßig hier aufhalten.

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