Kein Personal zu finden: Bistro Köstlich in Nordkirchen muss Konzept ändern

„Tragisch“ nennt Thomas Pliquett, kaufmännischer Leiter der Kinderheilstätte und Geschäftsführer der Integrationsküche in Nordkirchen, das Ergebnis der monatelangen Personalsuche. äDenn die Integrationsküche konnte keine Servicekräfte für das Bistro finden - und das über Monate. Zunächst sollte das Bistro im April öffnen, dann im Sommer. Ende September lief nun die letzte Frist ab, die Pliquett für die Personalsuche gesetzt hatte. Mit ernüchterndem Ergebnis: keine einzige Zusage.

Einzige Servicekraft für Bistro ist wieder abgesprungen

„Ich kann auch nicht sagen, warum das so ist“, sagt Pliquett. Viele Servicekräfte haben sich in der Coronakrise in anderen Branchen neue Jobs gesucht, die Beschäftigungsquote in der Region ist hoch. Auch andere Restaurants in der Region hätten ihre Öffnungszeiten wegen Personalmangels schon reduzieren müssen, so Pliquett. Mit dem Problem steht die Integrationsküche nicht allein da. Viele Leute, die sie angesprochen haben, konnten nicht zu den Zeiten arbeiten, an denen das Bistro öffnen sollte, so Pliquett.

Die einzige Servicekraft, die zugesagt hat und eingestellt werden sollte, ist inzwischen wieder abgesprungen. Die Person habe in der Zwischenzeit eine andere Stelle gefunden ohne Wochenend-Arbeit, so Pliquett. So bleibt es beim Status quo: Das Bistro mit seinen rund 40 Sitzplätzen und Kaffeebar ist fertig eingerichtet, es fehlt eine Person hinterm Tresen.

Letzter Versuch: Konzept und Öffnungszeiten ändern sich

Ohne Personal sind die ursprünglichen Pläne für das Ladenlokal nicht zu halten. „Wir schreiben gerade das Konzept um“, sagt Pliquett. Das Angebot werde deutlich reduziert, vor allem die Öffnungszeiten. Geplant war eigentlich, dass die Nordkirchener in dem Bistro nach Feierabend ihren Tag ausklingen lassen können - an vier, fünf Tagen in der Woche und von 16 bis 21 Uhr. Nun werde das Bistro voraussichtlich nur von Dienstag oder Mittwoch bis Samstag öffnen. Und auch nur bis 19 Uhr. Der Sonntag fällt weg.

Wein, Kaffee und Getränke wird es trotzdem geben. Und auch ein paar Kleinigkeiten zu essen, die gut vorzubereiten sind wie Sandwiches oder Quiches. Ein Angebot, das so reduziert ist, dass es eine Servicekraft gut schaffen kann, beschreibt Thomas Pliquett den letzten Versuch, das Konzept zu retten. So hofft er, doch noch Arbeitskräfte zu finden. Die Personen, mit denen man schon in Gesprächen war, werde der Betriebsleiter jetzt noch einmal ansprechen und versuchen, sie für die reduzierten Öffnungszeiten zu gewinnen.

„Es macht keine Freude, alles fertig eingerichtet zu haben und nicht öffnen zu können“, sagt Pliquett. „Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so schwierig wird.“ Nun soll das Bistro schnellstmöglich in der abgespeckten Version öffnen. Möglichst im November. „Irgendwie noch in diesem Jahr“, sagt der Kinderheilstätten-Geschäftsführer. „Ich bin nach wie vor überzeugt, die Idee ist gut“, sagt Pliquett über das Bistro. Ein Feierabend-Freizeitangebot fehle Nordkirchen.