Es sollte ein Treffpunkt für den Feierabend werden, ein kleines Bistro mitten im Ortskern von Nordkirchen. Tische und Stühle stehen auch längst in dem Lokal direkt neben der Post, die Einrichtung ist komplett. Doch sie hat Staub angesetzt, weil die Kinderheilstätte, die auch die Integrationsküche in Nordkirchen betreibt, einfach kein Personal für ihr Bistro finden konnte. Jetzt steht aber ein Öffnungstermin fest.
„Wir öffnen“, sagt Thomas Pliquett, kaufmännischer Leiter der Kinderheilstätte und Geschäftsführer der Integrationsküche in Nordkirchen, erleichtert. Mitte Januar, am 15. oder 16. Januar, soll das Bistro Köstlich zum ersten Mal Gäste empfangen. „Um überhaupt zu starten und die Türen zu öffnen“, ändere die Kinderheilstätte gerade das Konzept. Geöffnet wird ab Januar ab dem Mittag, an vier bis fünf Tagen unter der Woche. Am Abend schließt das Bistro dann wieder. Der Plan - bis 21 Uhr und am Samstag Gäste zu bewirten - wurde vorerst verworfen.
Denn es bleibt dabei, dass kein Personal zu finden ist, das am Abend arbeiten kann oder möchte, so Pliquett. Er hofft, wenn erst einmal geöffnet ist, dass sich dann noch mehr Personal findet. Zunächst sei er aber zuversichtlich, mit dem reduzierten Angebot auf Interesse bei den Nordkirchenern zu stoßen.
Flammkuchen ab Mittag
Derzeit bereite der Küchenchef alles für die Öffnung vor. Statt eines Abendsnacks werde es einen Mittagstisch geben, so Pliquett. „Kleine, reduzierte Mahlzeiten“ soll es geben, etwa Quiche oder Flammkuchen. Mit einem Glas Wein dazu, wenn gewünscht. Geöffnet wird nun noch bis 18 Uhr. „Um auch dem Menschen, der am Nachmittag von der Arbeit nach Hause geht, ein Angebot zu machen“, sagt Thomas Pliquett.
Eigentlich hätte das Bistro Köstlich bereits im Frühjahr dieses Jahres Gäste bewirten sollen. Außerdem sollte in den Abendstunden geöffnet werden. Doch das mussten die Organisatoren schon verwerfen. Auch den Sonntag strichen sie aus dem Konzept. Doch noch immer meldete sich niemand auf die Stellenausschreibung, der hinter dem Tresen stehen und bedienen konnte. Vor allem nicht am Abend und am Wochenende. Über persönliche Kontakte, die Gemeindeverwaltung, das Jobcenter und alle Möglichkeiten, die ihm einfielen, hatte Thomas Pliquett versucht, Personal zu werben. Vergeblich.
Dass er damit in der Gastronomie-Szene nicht allein ist, tröstet ihn wenig. Überall, auch an traditionsreichen Gaststätten und auch Geschäften hingen derzeit Ankündigungen zu reduzierten Öffnungszeiten, so Pliquett. Der Mangel an Personal betrifft nicht nur das Bistro. An das Konzept des Bistro Köstlich glaubt der kaufmännische Leiter nach wie vor. Ab Mitte Januar kann es sich bewähren.
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