Wie in einem großen Wohnzimmer: Fans feiern "Saga"
Zeltfestival Ruhr
Leichte Schauer dämpften die Stimmung am Eröffnungstag des neunten Zeltfestivals Ruhr bestenfalls im Außenbereich. Im Stadtwerke-Zelt konnte die Feierstimmung jedenfalls kaum besser sein. Denn für Freunde melodiöser Hardrock-Sounds gab es mit dem Konzert von Saga gleich einen Höhepunkt des gesamten Festivals.
BOCHUM/WITTEN
20.08.2016, 11:38 Uhr
/ Lesedauer: 1 min
Ein Konzert mit vielen eingefleischten Fans: Fast zwei Stunden lang spielte die Band "Saga" beim Zeltfestival Ruhr am Kemnader See.
Die kanadischen Neo-Prog-Rocker, derzeit auf ,,Will It Be You?"-Tour, begeisterten mit einem knapp zweistündigen Konzert ihre Fans, für das einige nochmals alte verwaschene, oder neu erstandene Fan-T-Shirts übergestreift hatten.
Ein Konzert für die alten Fans
Mit ,,Don`t Be Late (Chapter 2)" zum Konzertauftakt hat Saga die Hochstimmung des Publikums turboschnell entfesselt. ,,They don`t know" antwortet der stimmkräftige Fanchor textsicher auf den Gesang von Michael Sadler. Mit dem Song vom 1980er ,,Silent Knight"-Album wird zudem aber auch deutlich, dass mit diesem Konzert gerade die alten Fans auf ihre Kosten kommen sollen.
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Saga beeindruckt Fans beim Zeltfestival Ruhr
Wie in einem Wohnzimmer sei das Konzert vor den Fans gewesen, sagt die Band "Saga" zum Ende ihres Konzerts beim Zeltfestival Ruhr. Zwei Stunden lang präsentierten die Neo-Prog-Rocker die besten Songs ihrer 40-jährigen Band-Karriere.
Frontmann Michael Sadler weist denn auch auf bemerkenswert gutem Deutsch darauf hin, dass das 1977 bei Toronto gegründete Quintett im kommenden Jahr sein 40. Bandjubiläum feiern wird und deswegen überwiegend alte Songs gespielt werden. Aber eigentlich haben Saga-Konzerte immer eine überwiegend nostalgische Note.
Spährische Leichtigkeit beim Konzert
Auch sind die Kanadier ihrem keyboardlastigen Prog-Rock-Soundprofil, das gelegtlich so klingt als hätten sie da weitergemacht wo Genesis 1975 aufgehört hat, immer treu geblieben. Letztlich sind es drei Keyboard-Stationen, die eine flächige wie voluminöse Klangbasis bilden. Sadler wechselt ständig zwischen Gesangsmikro und Keyboard, wobei er zwischenzeitlich auch schon mal den Bass zupft.
Sie präsentiert sich mal in sinfonischer Dichte, mal in sphärischer Leichtigkeit. Gitarrist Jim Crichton sorgt abwechselnd mit harten Riffs oder präzisen Gitarrensoli, die sich vielfach zu melodischen Duellen mit Keyboard-Passagen entwickeln, dafur, dass sich das Ganze nicht in allzu behäbigem Wohlklang verliert.
Das Zeltfestival sei wie ein großes Wohnzimmer
Bei weiteren ,,Greatest Hits" wie ,,You`re Not Alone", ,,Wind Him Up" oder ,,Humble Stance" setzt jeweils ein von nostalgischen Gefühlen beseelter Fanchor ein. Es mache auch nach vierzig Jahren viel Spaß vor solchen Fans in einem großen Wohnzimmer zu spielen, erklärt Sadler. Spaß hatte offenkundig auch das Publikum, denn frenetischer Applaus ertrotzt schließlich noch zwei Zugaben.