Wetterdienst warnt vor Unwetter in ganz NRW

Starkregen und Orkanböen

Für ganz Nordrhein-Westfalen nimmt im Verlauf des Nachmittags die Gewittergefahr deutlich zu. Regional können sich diese Gewitter auch zu Unwettern mit Orkanböen und starkem Regen von bis zu 60 Litern pro Quadratmetern und Stunde auswachsen. Auch mit Hagelkörnern in Golfballgröße sei zu rechnen, warnt der Deutsche Wetterdienst.

NRW

, 19.07.2017, 11:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
ARCHIV - Blitze zucken am 27.07.2005 im Abendhimmel in der Nähe von Hennef/Sieg. Im Kreis Wesel kamen im vergangenen Jahr 4,1 Einschläge auf einen Quadratkilometer Kreisfläche - mehr als in anderen Städten und Kreisen (zu dpa/lnw «Kreis Wesel ist die «Blitz-Hauptstadt» 2016» vom 13.07.2017) Foto: Matthias Habel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

ARCHIV - Blitze zucken am 27.07.2005 im Abendhimmel in der Nähe von Hennef/Sieg. Im Kreis Wesel kamen im vergangenen Jahr 4,1 Einschläge auf einen Quadratkilometer Kreisfläche - mehr als in anderen Städten und Kreisen (zu dpa/lnw «Kreis Wesel ist die «Blitz-Hauptstadt» 2016» vom 13.07.2017) Foto: Matthias Habel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Eine aktuell etwa vom Westmünsterland bis nach Ostsachsen verlaufende Luftmassengrenze kommt allmählich nordostwärts voran. Sie trennt mäßig warme und trockene Luft im Nordosten von einer sehr warmen Luftmasse in den übrigen Regionen, die zur Gewitterbildung neigt.

Von Westen verstärkt sich der Tiefdruckeinfluss im Laufe des Nachmittags. Ausgehend von der Eifel gelangt dabei eine schwül-heiße und gewitterträchtige Luftmasse nach NRW und später ins Münsterland.  "Ab etwa 16 Uhr ist dann im Raum Dortmund mit ersten Gewittern zu rechnen", betont Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst in Essen auf Anfrage.

Aus Gewittern können Unwetter werden

Gebietsweise können sich diese Gewitter auch zu Unwettern entwickeln. Wo genau, das könne er nicht sagen, erklärt Witt. Grundsätzlich seien im Sommer diesbezüglich exakte Voraussagen extrem schwierig zu treffen. "Es kommt durchaus vor, dass in einer Region schwere Gewitter niedergehen und in unmittelbarer Nähe noch die Sonne scheint", so der Meteorologe.

Die von Unwettern betroffenen Regionen müssen sich allerdings auf heftigem Niederschlag von bis zu 35 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit einstellen. Dazu kann es zu schweren Sturm- oder orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 95 und 115 Kilometern pro Stunde kommen.  

Orkanböen mit bis zu 125 Stundenkilometer möglich

"Die vorherrschende Luftmasse lässt regional sogar die Entwicklung extremer Unwetter mit Orkanböen um 125 Kilometern pro Stunde zu", prognostiziert der Experte. Dazu könne es zu extrem heftigem Niederschlag zwischen 40 und 60 Litern pro Quadratmetern sowie Hagel mit Korngrößen zwischen 3 und 6 cm kommen.

Durch die extreme Menge an Niederschlag bestehe die Gefahr, dass es in den Städten zu Überschwemmungen und in ländlichen Gegenden zu Unterspülungen und Erdrutschen kommen könne. 

Die angekündigten Gewitter würden voraussichtlich die ganze Nacht über anhalten, betont Malte Witt, allerdings wohl mit weniger starkem Wind. "Dann steht vor allem heftiger Starkregen mit Niederschlagsmengen um 30 Liter pro Quadratmeter und Stunde im Fokus". Erst am Donnerstagnachmittag sei wieder mit einer Beruhigung zu rechnen bei Temperaturen von 24 bis 27 Grad.  

 

Ausblick
Der Freitag bringe ähnliche Temperaturen wie der Donnerstag.
Das Wochenende werde voraussichtlich wechselhaft mit Schauern.