Musikfestival auf Schloss Cappenberg endete furios

Kammermusikfestival

Das Kammermusikfestival auf Schloss Cappenberg hat zwei Jahre Zwangspause unbeschadet überstanden und nichts von seinem Charme verloren. Im Gegenteil ist die weitere Entwicklung unübersehbar – wie es noch einmal beim Abschlusskonzert am Sonntag zu erleben war.

Cappenberg

, 28.05.2018, 14:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
Festivalstimmung herrscht auf Schloss Cappenberg bei den Konzerten des Festivals. Foto: Goldstein

Festivalstimmung herrscht auf Schloss Cappenberg bei den Konzerten des Festivals. Foto: Goldstein

Musiker, die dem Festival seit Jahren die Treue halten, stellen in Cappenberg eigene Projekte vor oder bringen Mitstreiter aus anderen Ensembles mit. Pianist Herbert Schuch etwa hat im vergangenen Jahr eine Klavierduo-CD mit der jungen türkischen Pianistin Gülru Ensari eingespielt.

Im kleinen Schlosssaal spielen die Pianisten zu vier Händen eine Fantasie von Schubert (f-moll op. 103) und versprühen damit eine enorme positive Energie.

Musikalische Visitenkarte

Das gelingt anschließend auch mit wesentlich sperrigerer Musik der klassischen Moderne. Sogar mit einer Sonate für Violine und Klavier, die Leos Janácek einst zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs angefangen zu komponieren hatte. Geiger Giovanni Guzzo und Pianist Tobias Bredohl erwecken das wenig bekannte Stück, in dem der Komponist seine Bewunderung für die russischen Truppen bekundet, zu intensivem Leben.

Zu einem wahren ausgelassenen Fest gerät auch Bartóks „Contrasts“ für Violine, Klarinette und Klavier, mit dem der ungarische Komponist, quasi als musikalische Visitenkarte, 1939 in die USA emigrierte. Sebastian Manz, Erika Geldsetzer und Herbert Schuch werden dafür gefeiert. Zum Abschluss dann noch ein großes, quasi-sinfonisches Streichsextett: Tschaikowskys „Souvenir der Florence“.

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