Trauerakt am 17. April im Kölner Dom geplant
Germanwings-Katastrophe
Tag 3 nach der Katastrophe, Tag 3 nachdem der deutsche Copilot die Germanwings-Maschine 4U9525 wohl absichtlich abstürzen ließ. In Haltern fanden zwei Trauerfeiern am Joseph-König-Gymnasium statt. Auch Bundespräsident Gauck war vor Ort. Unser Live-Ticker zum Nachlesen.
von Benjamin Glöckner, Daniel Winkelkotte, Elisabeth Schrief, Silvia Wiethoff, Sebastian Deppe, Wiebke Karla, Henning Brinkmann, Jan Falk
HALTERN/DÜSSELDORF
, 27.03.2015, 07:50 Uhr / Lesedauer: 11 min
Gedenken in der Nähe des Absturzortes
Das Wichtigste in Kürze:
- In Haltern haben heute die Trauerfeiern des Joseph-König-Gymnasiums stattgefunden. An diesen nahmen auch Bundespräsident Joachim Gauck, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Felix Genn, Bischof von Münster, teil.
- Der Copilot war am Tag des Absturzes krank geschrieben, ging aber trotzdem zum Dienst. Germanwings gab bekannt, dass keine Krankschreibung des Copiloten eingereicht worden ist.
- Immer mehr Fluggesellschaften denken nun über die Zwei-Personen-Regel im Cockpit nach oder haben sie bereits umgesetzt. Alle deutschen Airlines haben bereits eine entsprechende Vereinbarung getroffen.
- Germanwings eröffnet ein Betreuungszentrum für Angehörige.
Hiermit beenden wir unseren Ticker zum Absturz der Germanwings-Maschine. Wir halten Sie natürlich auch morgen wieder über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.
21:24 Uhr - Staatlicher Trauerakt am 17. April
Mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt im Kölner Dom wollen Politik und Kirche am 17. April der Opfer des Flugzeugabsturzes gedenken. Das bestätigte NRW-Regierungssprecher Thomas Breustedt am Abend in Düsseldorf. Erwartet werden neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Vertreter aus Frankreich, Spanien und anderen Ländern, aus denen die Opfer der Flugkatastrophe stammten. Auch für die Bevölkerung werde es die Möglichkeit geben, an der Trauerfeier im Dom teilzunehmen. Eine Uhrzeit stehe noch nicht fest.
20:15 Uhr: Suche unterbrochen
In den französischen Alpen ist die Suche nach Opfern für die Nacht unterbrochen worden. Mit der Dämmerung kehrten die Hubschrauber mit den Einsatzkräften zurück. Spezialeinsatzkräfte sollen erneut über Nacht die Absturzstelle sichern. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der Leichen, die schon ins Tal gebracht wurden. Am Samstag soll die Bergungsaktion fortgesetzt werden. Noch immer wird unter Hochdruck nach dem zweiten Flugschreiber der A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings gesucht. Er könnte weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern.
19.32 Uhr: Finanzielle Überbrückungshilfe
Hinterbliebene der Opfer des Germanwings-Absturzes sollen nach Unternehmensangaben eine finanzielle Überbrückungshilfe bekommen. „Lufthansa zahlt bis zu 50 000 Euro pro Passagier zur Deckung unmittelbarer Ausgaben“, so ein Germanwings-Sprecher.
19.18 Uhr: Nazis hetzen gegen Dortmunder Absturzopfer
Auch bei diesem Thema zeigt die Partei die „Die Rechte“ mal wieder ihre wahres Gesicht: Sie verhöhnt und verunglimpft Dortmunder Opfer, die beim Flugzeug-Absturz über Südfrankreich ums Leben gekommen sind:
17:55 Uhr: Partnerstadt drückt Mitgefühl aus
Die französische Partnerstadt Halterns, Roost-Warendin, fühlt sich den Angehörigen verbunden. Viele kannten sich auch persönlich. Bürgermeister Lionel Courdavault im Gespräch:
17.44 Uhr: Nur wenige Stornierungen
Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine treten bei der Fluggesellschaft kaum mehr Passagiere von ihren Flügen zurück als sonst. Die Zahl der Stornierungen sei nicht signifikant gestiegen, teilte ein Germanwings-Sprecher mit. Das Unternehmen bietet seit dem Unglück eine „großzügige Kulanzregelung“ für Kunden an, die erst einmal nicht mehr fliegen wollen.
Auch Air Berlin, Condor, Lufthansa und TuiFly verzeichnen nach dem Absturz des Fluges 4U 9525 nicht mehr Stornierungen, wie das Handelsblatt (Online-Ausgabe) berichtet. Allerdings seien die Nachfragen besorgter Fluggäste gestiegen. Normalerweise ist Angst - rein rechtlich gesehen - kein Grund, um einen gebuchten Flug kostenlos stornieren zu können.
17.00 Uhr: Sendungen gestrichen
Auch den Satirikern ist diese Woche das Lachen vergangen. Die Fernsehsender streichen diverse Programme, unter anderem die heue show:
16.37 Uhr: Germanwings lag Krankschreibung nicht vor
Der Fluggesellschaft Germanwings lag nach eigenen Angaben keine Krankschreibung des Copiloten vor, der am Dienstag den Airbus zum Absturz gebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor mitgeteilt, dass der 27-Jährige am Unglückstag eigentlich krankgeschrieben war. Wenn der Copilot die Krankschreibung nicht von sich aus beim Arbeitgeber eingereicht habe, habe Germanwings davon keine Kenntnis bekommen können, sagte ein Sprecher am Freitag. Das sei wie bei anderen Berufen auch.
16:15 Uhr: Viele Teilnehmer bei Trauermarsch im April
In den sozialen Netzwerken haben sich für einen Trauermarsch in Haltern bereits knapp 1000 Teilnehmer verabredet. Der Termin wird für den 4. April (Samstag) angegeben. Bei der Stadt Haltern ist die Veranstaltung allerdings noch nicht angemeldet.
Die Verwaltung bietet den möglichen Organisatoren jegliche Unterstützung an. Pressesprecher Georg Bockey merkte an, dass vermutlich mit einer großen Teilnehmerzahl zu rechnen wäre und der Trauermarsch deshalb sehr gut vorbereitet werden müsste. Dazu gehörten zum Beispiel Absprachen mit Polizei und Feuerwehr sowie die Festlegung des Streckenverlaufs.
16:00 Uhr: Copilot war Patient der Uniklinik Düsseldorf
Der Copilot des abgestürzten Germanwings-Jets war Patient der Universitätsklinik Düsseldorf. Das bestätigte das Klinikum am Freitag in einer Mitteilung. „Meldungen, wonach Andreas L. wegen Depressionen in unserem Haus in Behandlung gewesen sei, sind jedoch unzutreffend“, erklärte eine Sprecherin. Auskünfte über eventuelle Krankheiten des Mannes machte die Klinik nicht, auch nicht, in welcher Abteilung er Patient war.
Der Copilot sei erstmals im Februar 2015 und zuletzt am 10. März als Patient am Uni-Klinikum vorstellig geworden. „Es handelte sich um diagnostische Abklärungen“, teilte die Klinik mit. Einzelheiten unterlägen der ärztlichen Schweigepflicht.
15:10 Uhr:
Viele Passagiere steigen in diesen Tagen mit einem mulmigen Gefühl in ein Flugzeug. Auf Facebook hat sich eine Frau nun bei einem Germanwings-Piloten für seine einfühlsame Begrüßung bedankt und dafür große Aufmerksamkeit im Netz erfahren. Am Mittwochmorgen sei sie von Hamburg nach Köln geflogen. Vor dem Start sei der Pilot in die Kabine gekommen, habe jeden persönlich begrüßt und eine kleine Ansprache gehalten, so beschreibt sie es auf Facebook.
„Darüber, wie ihn und die Crew das Unglück getroffen hat. Darüber, dass auch die Crew ein flaues Gefühl hat [...] dass auch er Familie hat [...] und dass er alles dafür tut, abends wieder bei ihnen zu sein.“ Der ganze Flieger habe daraufhin applaudiert. „Ich möchte diesem Kapitän danken. Dafür dass er verstanden hat, was alle dachten. Und dafür, dass er es schaffte, dass zumindest ich danach ein gutes Gefühl bei dem Flug hatte.“ Der Eintrag wurde auf Facebook knapp 16.000 Mal geteilt, rund 290.000 Leser klickten auf „like“.
Gestern morgen um 8:40 h stieg ich mit gemischten Gefühlen in einen Germanwings Flug von Hamburg nach Köln. Doch dann...
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14:40 Uhr: Luftfahrt-Bundesamt fordert Akteneinsicht
Nach dem Absturz des Airbusses hat das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) in Braunschweig beim Aeromedical-Center der Lufthansa um Einsicht in die Akten des Copiloten gebeten. Das LBA werde die Unterlagen anschließend der französischen Staatsanwaltschaft übergeben, sagte ein LBA-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Die Behörde verwaltet die Lizenzen der Piloten. „Ein Lizenz-Inhaber muss sich ein Mal pro Jahr bei einem zugelassenen Fliegerarzt vorstellen und von diesem immer wieder ein neues Tauglichkeitszeugnis ausgestellt bekommen“, so der Sprecher.
Das Tauglichkeitszeugnis des Flugmediziners muss dann dem Luftfahrt-Bundesamt vorgelegt werden. In der Lizenz und im medizinischen Tauglichkeitszeugnis können Auflagen und Einschränkungen eingetragen sein. Das reicht vom Hinweis auf das Tragen einer Brille bis zum Vermerk SIC - der für „besondere regelhafte medizinische Untersuchungen“ steht. Auf Anfrage wollte das LBA allerdings nicht bestätigen, ob ein solcher Vermerk auch im medizinischen Tauglichkeitszeugnis des Copiloten gestanden hat.
14:10 Uhr: Germanwings lässt Werbung entfernen
Die Londoner Nahverkehrsgesellschaft Transport for London hat nach dem Absturz der Germanwings-Maschine mehrere Dutzend großflächiger Anzeigen der deutschen Fluglinie entfernt. In den Anzeigen wurde für Flüge nach Deutschland mit dem Slogan geworben: „Get ready to be surprised“, zu deutsch etwa: „Machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst.“
Germanwings habe kurze Zeit nach dem Absturz am Dienstag um die Entfernung der Anzeigen gebeten, sagte ein Sprecher von Transport for London am Freitag in London.
13:45 Uhr: BVB-Star Hummels will Absturzopfern ein Tor widmen
Fußball-Weltmeister Mats Hummels will sein nächstes Tor einer beim Flugzeugabsturz in Frankreich ums Leben gekommenen Lehrerin widmen. Damit kommt er der Bitte eines Schülers des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern nach.
„Unsere geliebte Spanischlehrerin ist beim Flug 4U9525 ums Leben gekommen. In unserem Kurs hat sie viel von Ihnen geschwärmt! Sie sind ihr lieblings Fußballspieler“, schrieb der Schüler in einer bewegenden Facebook-Nachricht an den Kapitän des Bundesligisten Borussia Dortmund. „Wir trauern alle wegen dieses Unglücks und wäre sehr dankbar, wenn sie ihr nächstes Tor ihr widmen würden.“
Nur wenige Stunden später reagierte Hummels auf die Nachfrage und postete: „Mache ich! Mein Beileid...“ In der am Dienstag abgestürzten Unglücksmaschine saßen 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus dem Gymnasium der westfälischen Stadt.
13:30 Uhr: Weitere Airlines ziehen Konsequenzen
Weltweit kündigen immer mehr Luftfahrtgesellschaften Änderungen ihrer Richtlinien an: Die skandinavische Airline SAS, sowie Air Baltic, Norwegian und Air Canada wollen eine Zwei-Personen-Regel an Bord ihrer Maschinen einführen. Wenn einer der Piloten das Cockpit verlässt, muss dort künftig ein Crewmitglied für diese Zeit an seine Stelle rücken.
13:00 Uhr: Fotos von Bundespräsident Gauck
Wir haben unsere Fotostrecke jetzt mit Fotos des Bundespräsidenten erweitert, der den Angehörigen sein Mitgefühl ausgedrückt hat.
12:40 Uhr: Copilot war am Absturztag krankgeschrieben
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat bei der Durchsuchung der Wohnung des Copiloten in Düsseldorf eine zerrissene Krankschreibung gefunden. Einen Abschiedsbrief oder ein Bekennerschreiben habe man hingegen nicht entdeckt, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitagmittag mit. Ebenso wenig haben sich Anhaltspunkte für einen politischen oder religiösen Hintergrund des Geschehens ergeben.
Allerdings wurden "Dokumente medizinischen Inhalts sichergestellt, die auf eine bestehende Erkrankung und entsprechende ärztliche Behandlungen hinweisen", heißt es in der Erklärung weiter. Und: "Der Umstand, dass dabei zerrissene, aktuelle und auch den Tattag umfassende Krankschreibungen gefunden wurden, stützt nach vorläufiger Bewertung die Annahme, dass der Verstorbene seine Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht hat."
12:30 Uhr: Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihr Trauer mit anderen zu teilen.
12:16 Uhr: Berichte über schwere psychische Probleme
Copilot Andreas L. soll während seiner Ausbildung wegen psychischer Probleme zeitweise fluguntauglich gewesen sein. Auch in seiner Akte beim Luftfahrtbundesamt gebe es Hinweise auf gesundheitliche Probleme, schreibt Bild.de.
11:49 Uhr: Gauck hat Haltern verlassen
Der Bundespräsident hat Haltern wieder verlassen. Die schwere BMW-Limousine samt Eskorte hat Haltern auf dem selben Weg verlassen, wie sie gekommen ist. Von der Sixtuskirche ging es über die Merschstraße, eine Einkaufsstraße, die eigentlich Fußgängern vorbehalten ist, auf die Bundesstraße 58. Von dort ging es zwei Kilometer Richtung Autobahnauffahrt „Haltern“ an der A43.
11:45 Uhr: Experte hält jährliche psychologische Tests für überzogen
Der Vizepräsident des Deutschen Fliegerarztverbands, Uwe Beiderwellen, hält psychologische Tests bei jeder bisher jährlichen Routineuntersuchung von Piloten für überzogen.
Es sei schwierig, psychische Störungen vorherzusagen: Ein Pilot könne bei einem jährlichen Test völlig gesund und gut drauf sein; einen Monate später könne eine Trennung oder der Tod der Eltern die Situation ändern. „Und wie wollen Sie das vorhersagen, vier Wochen vorher?“, fragte Beiderwellen.
11:30 Uhr: Gauck gibt Stellungnahme ab
Nach seinem Gespräch mit Angehörigen hat Bundespräsident Joachim Gauck ein kurzes Statement vor der Presse abgegeben. „Ich bin hier aus der Kirche gekommen, aus der Mitte von Menschen, die das Liebste verloren haben“, sagte Gauck. „Indem wir zueinanerstehen, entsteht etwas wirklich Kostbares - ein Band des Mitleidens, des Mittrauerns.“ Er sei nach Haltern gekommen, weil er „ein Teil des Bandes sein will, dass entsteht, wenn Menschen ihre Trauer teilen.“ Er fügte hinzu: „Wir können nicht alles Leid heilen. Aber wir haben Arme, Hände und Herzen mit denen wir helfen können, indem wir den Trauernden beständig zur Seite stehen und Solidarität zeigen.“
11:28 Uhr: Angehörige von Unglücksstelle zurück
Angehörige der Absturzopfer sind in der Nacht zu Freitag wieder in Düsseldorf gelandet. Die Hinterbliebenen der Passagiere und der Crew seien getrennt mit Flugzeugen von Lufthansa sowie Germanwings zurückgekehrt, bestätigte ein Sprecher des Flughafens am Freitag. Etwa 50 Angehörige der bei dem Absturz ums Leben gekommenen Menschen waren am Donnerstagmorgen von Düsseldorf aus zur Unglücksstelle in Südfrankreich gestartet. Mit an Bord war ein etwa 20-köpfiges Betreuerteam aus Seelsorgern, Ärzten und Psychologen.
11:25 Uhr: Gauck spricht mit Angehörigen
Bundespräsident Joachim Gauck ist in der Kirche zurückgeblieben. Dort spricht er mit den Eltern der Halterner Jugendlichen, die am Dienstag in der Unglücksmaschine saßen und von ihrem Schüleraustausch in Spanien nicht zurückkehrten.
11:23 Uhr: Totengedenken bis nächste Woche
Neben dem Eingang zum Joseph-König-Gymnasium sind die Kirchen die zentralen Orte des Trauerns in Haltern. Sowohl katholische wie evangelische Kirchen halten ihre Türen geöffnet. Bis zum Mittwoch, 1. April, findet jeden Abend um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Sixtus ein Totengedenken statt. In allen katholischen Kirchen in Haltern und seinen sechs Ortsteilen läuten mittags für zehn Minuten die Totenglocken.
11.15 Uhr: Messe ist zu Ende
Die Messe ist in diesen Minuten zu Ende gegangen. Unser Reporter berichtet, dass einige Besucher weinend die Kirche verlassen. Die Schüler gehen jetzt geschlossen wieder zurück zur Schule.
10:41 Uhr: Betreuungszentrum für Angehörige
Die Fluggesellschaft Germanwings eröffnet an diesem Samstag ein Betreuungszentrum für Angehörige in der Nähe des Absturzortes des Fluges. Derzeit würden noch Betreuer rekrutiert, wie die Lufthansa-Tochter am Freitag in Köln mitteilte. „In diesen dunklen Stunden gilt unsere ganze Aufmerksamkeit der emotionalen Betreuung der Angehörigen und Freunde der Opfer von Flug 9529“, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann laut einer Mitteilung. „Das Leid, das diese Katastrophe verursacht hat, ist unermesslich. Dafür gibt es keine Worte und keinen Trost.“ Die Gesellschaft hat bislang in drei Maschinen Angehörige in die Nähe der Unfallstelle geflogen. Auch für diesen Freitag ist noch ein Flug geplant.
10:40 Uhr: Zusammenbruch
Einer der Trauergäste in Haltern ist zusammengebrochen. Er wird vor der Kirche behandelt. Bundespräsident Joachim Gauck will nach der Trauerfeier ein Statement für die Journalisten abgeben.
10:34 Uhr: Gedenkminute im Bundesrat
Der Bundesrat hat zu Beginn seiner Sitzung am Freitag in Berlin der Opfer der Flugzeug-Katastrophe in den französischen Alpen gedacht. Bundesratspräsident Volker Bouffier (CDU) sagte, angesichts der Tragödie seien alle zutiefst betroffen und erschüttert. Der Bundesrat gedenke der Toten und trauere mit den Angehörigen und Freunden. Solche Verluste „ändern buchstäblich alles“. Man könne den Schmerz der betroffenen Menschen nicht lindern, aber man sei in Gedanken bei ihnen. Zugleich dankte Bouffier den Helfern bei der Bergung der Opfer und der Aufklärung der Vorgänge in der Germanwings-Maschine.
10:22 Uhr: Die Trauer in Haltern ist unfassbar
Die Gesichter der Trauergemeinde in Haltern sind vom Schmerz gezeichnet. Schüler und Lehrer haben rot verweinte Augen. Manche halten sich an den Händen, um sich gegenseitig zu stützen.
Polizeikräfte sperren das Kirchenportal ab, so können die Kameras den Trauergästen nicht zu nahe kommen.
10:15 Uhr: Neue Regeln für Cockpit-Besetzung
Nachdem die deutschen Fluggesellschaften Konsequenzen aus der Katastrophe gezogen haben, denkt mit der französischen Air France jetzt auch eine der führenden internationalen Airlines über die Besetzung in ihren Cockpits nach.
10:09 Uhr: Schwenk über den Halterner Marktplatz:
Der Bundespräsident ist eingetroffen. #Haltern #halternamsee
Ein von Halterner Zeitung Live (@hzlive) gepostetes Video am 27. Mär 2015 um 1:55 Uhr
10:02 Uhr: Kirchenglocken verstummt
Die Glocken der St. Sixtuskirche sind verstummt, der Trauergottesdienst wird in wenigen Augenblicken beginnen. Die Trauerglocke von St. Sixtus spielt in diesen Tagen in Haltern am See eine besondere Rolle. Am Dienstag erklang sie von 18 bis 19 Uhr eine Stunde lang – als Zeichen, dass die gesamte Stadt in tiefer Trauer liegt. Auch am Mittwoch und Donnerstag schlug die Totenglocke von 18 bis 19 Uhr eine Stunde lang. Dieses Zeichen der Trauer hatte es so in Haltern noch nicht gegeben.
9:55 Uhr: Bundespräsident Joachum Gauck, Hannelore Kraft und Bischof Genn eingetroffen
Bundespräsident Joachim Gauck ist in Begleitung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Haltern angekommen. Die schwarzen Limousinen fuhren direkt vor der Kirche vor. Dort wurden die prominenten Gäste von Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel begrüßt. Auch Münsters Bischhof Felix Genn ist vor Ort. Noch nicht bekannt ist, ob er die Messe selber hält.
9:44 Uhr Schüler feiern ökumenischen Gottesdienst
Die Schüler der 8. bis 10. Klassen sind soeben an der Kirche eingetroffen und gehen in das Gotteshaus. Die anderen Schüler haben eine Trauerfeier in der Schule.
Die St. Sixtuskirche ist die Hauptkirche der katholischen Gemeinde in Haltern, die sich aus vielen Gemeinden auch aus den sechs Ortsteilen zusammensetzt. Der gleich beginnende Gottesdienst, die gleich beginnende Messe wird allerdings ökumenisch gefeiert, also mit einem katholischen Priester und einem evangelischen Pfarrer. Ob die Halterner Geistlichen Martin Ahls (St. Sixtus) und Karl Henschel (Ev. Kirchengemeinde Haltern) die Trauerfeier leiten, ist noch nicht bekannt. Haltern gehört zum Bistum Münster bzw. der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Journalisten und Trauergäste vor der Sixtus-Kirche. #Haltern #halternamsee
Ein von Halterner Zeitung Live (@hzlive) gepostetes Foto am 27. Mär 2015 um 1:30 Uhr
9:35 Uhr Journalisten dürfen nicht in die Kirche
Um 10 Uhr beginnt in der katholischen St. Sixtuskirche in der Halterner Innenstadt der Trauergottesdienst für Schülerinnen und Schüler des Joseph-König-Gymnasium. Die Öffentlichkeit ist von der Trauerfeier ausgeschlossen, Journalisten dürfen nicht in die Kirche. St. Sixtus ist seit Dienstag zentraler Ort des Trauerns für die Opfer der Flugkatastrophe, auch wenn weitere Kirchen in Haltern und seinen Ortsteilen geöffnet sind.
St. Sixtus ist die größte Kirche Haltern. Dennoch kann auch diese Kirche nicht die fast 1300 Schülerinnen und Schüler des einzigen Halterner Gymnasiums aufnehmen. Daher werden die Jahrgangsstufen 5 bis 7 im Schulzentrum eine Trauerfeier abhalten, die Jahrgänge 8 bis 12 feiern den Gedenkgottesdienst zusammen mit Bundespräsident Gauck und Ministerpräsidentin Kraft in der Sixtuskirche.
9:29 Uhr: 30 Polizisten um die Sixtus-Kirche im Einsatz
Der Bundespräsident ist nach seiner Landung in Münster auf dem Weg nach Haltern, heißt es aus Polizeikreisen. Wie viele Polizisten sich derzeit aufhalten, will die Polizei nicht mitteilen. Rund um die Sixtus-Kirche sind derzeit mindestens 30 Beamte im Einsatz.
9:25 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck kommt
Bundespräsident Joachim Gauck wird Haltern am See in wenigen Minuten auf Einladung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besuchen. Die Organisation des Besuches liegt komplett in den Händen der Landesregierung, die städtischen Mitarbeiter können nur unterstützend zur Seite stehen.
Ursprünglich hieß es, dass der Besuch von Joachim Gauck in der Seestadt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden solle. Ein entsprechendes Geheimnis wurde aus den Vorbereitungen im Halterner Rathaus gemacht. Das Bundespräsidialamt in Berlin hatte allerdings einige Journalisten auf Nachfrage über die Teilnahme des deutschen Staatsoberhauptes an der Trauerfeier für die Schülerinnen und Schüler des Joseph-König-Gymnasiums informiert.
9:15 Uhr: Riesige Medienpräsenz
Die Fernsehstationen kommen nach Haltern zurück. Auf dem Marktplatz unmittelbar im Schatten der St. Sixtuskirche standen bereits die Ü-Wagen von WDR, ZDF und RTL. Doch Ordnungskräfte von Stadt und Land haben diese Wagen aus der Innenstadt verbannt. Aktuell stehen aber Journalisten mit Kamerateams in der Stadtmitte. Das deutete auf eine Liveberichterstattung hin.
Anders als in den letzten drei Tagen dürfen sich die Übertragungswagen der Fernsehstationen heute nicht vor dem Joseph-König-Gymnasium postieren. Dort hatten von Dienstag bis Donnerstag bis zu 30 Ü-Wagen aus ganz Europa gestanden. Im Laufe des Donnerstags verließen die Sendewagen Haltern wieder, es ging nach Düsseldorf und Montabaur zum Wohnort des Copiloten der Unglücksmaschine.
8:45 Uhr: Möglicherweise kommt der Bundespräsident
Nach bislang noch unbestätigten Gerüchten wird Bundespräsident Joachim Gauck heute Vormittag Haltern am See besuchen. In der 37.000-Einwohner-Stadt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland laufen die Vorbereitungen auf den Besuch des Staatsoberhauptes auf Hochtouren. Gegen 9 Uhr soll Gauck auf dem Flughafen Münster/Osnabrück landen, von dort über A1 und A43 nach Haltern kommen. Laut Navigationsgerät braucht man von Greven bis in die Halterner City für diese 70 Kilometer genau 49 Minuten. Der Bundespräsident wird in der Regel von einer Eskorte der Polizei begleitet.
Viele Polizisten sind derzeit in der Innenstadt unterwegs. #Haltern #halternamsee
Ein von Halterner Zeitung Live (@hzlive) gepostetes Foto am 27. Mär 2015 um 0:42 Uhr
8:40: Der Tag gestern im Überblick:
8:10 Uhr Der Marktplatz in Haltern ist bereits abgesperrt
Lieferwagen kommen nicht mehr in die Nähe des Marktplatzes. #Haltern #halternamsee
Ein von Halterner Zeitung Live (@hzlive) gepostetes Foto am 27. Mär 2015 um 0:16 Uhr
7:50 Uhr: In Haltern finden am Joseph-König-Gymnasium heute zwei nicht öffentliche Trauerfeiern für die Schüler statt. Die Situation am frühen Morgen:
Heute morgen ist eine sichtbar gestiegene Polizeipräsenz in Haltern zu beobachten. Eine offizielle Erklärung dafür gibt es noch nicht. Vermutlich ist mit dem Besuch eines hochrangigen Politikers zu rechnen. Denkbar wäre der Besuch von Bundeskanzlerin Merkel oder Bundespräsident Gauck. Das ist aber aktuell noch reine Spekulation.
Doch der Halterner Wochenmarkt ist an diesem Freitag aus der Innenstadt heraus auf den Kärntner Platz verlegt worden. Das geschieht sonst nur, wenn eine Großveranstaltung in der Stadt stattfindet. Üblicher Weise findet der Wochenmarkt dienstags und freitags auf dem Marktplatz zwischen St. Sixtuskirche und Altem Rathaus statt.