Spitzenchor begeisterte mit Händels „Messias“

Philharmonie Essen

Wer am Montagabend den „Messias“ in der Essener Philharmonie hörte, konnte den Eindruck gewinnen: Genauso muss Händel klingen! Denn Robert King gelang dort mit seinem King’s Consort und dem dazugehörigen King’s Choir eine faszinierend stimmige Interpretation des barocken Meisterwerks. Und das mit gerade einmal 18 Sängern (plus Solisten) und 22 begleitenden Musikern.

Essen

, 19.12.2017, 13:57 Uhr / Lesedauer: 1 min
Robert King dirigierte in der Philharmonie Essen einen packenden „Messias“ von Händel. Foto: Keithe Saunders

Robert King dirigierte in der Philharmonie Essen einen packenden „Messias“ von Händel. Foto: Keithe Saunders

Da zahlte sie sich aus, die Erfahrung des britischen Dirigenten mit der Musik des Wahlengländers Händel, die seit jeher einen Schwerpunkt im Repertoire seiner beiden bereits seit 37 Jahren bestehenden Ensembles bildet.

Packender „Messias“ war ein Ereignis

Bestens aufeinander eingespielt, präsentierten diese „Kings“ einen ebenso noblen wie abwechslungsreichen, packenden „Messias“, der gleichermaßen vom organischen Fließen der Musik und vom feinen Ausdeuten der in perfektem Englisch deklamierten Worte geprägt war.

Die Sänger erwiesen sich dabei als so wendig und durchsichtig wie ein Solistenensemble und so klangvoll wie ein großer Chor. Blitzschnell schalteten sie etwa in „Glory to God“ von großem Jubel zu verhaltener Freude um, brillant erklangen die Koloraturen im „All we like sheep“-Chor. Im berühmten „Halleluja“ triumphierten sie unangestrengt über schmetternde Trompeten und Paukenschläge. Ein Spitzenchor!

Solisten waren so wendig wie ein großer Chor



Die vier Solisten machten das Glück weitgehend vollkommen. Lorna Anderson bildete mit dem schnellen Vibrato ihres Soprans zwar einen ziemlichen Kontrast zu den schlanken hohen Frauenstimmen im Chor, punktete aber mit feinen Koloraturen und leichter Höhe.

Hilary Summers berührte mit dem Klageton ihres weichen, wattierten Alts. Joshua Ellicott war ein ausdrucksvoll-flexibler Tenor. Henry Waddington beeindruckte mit dem dramatischen Wüten seiner schlanken Bassstimme.