„Süßes Duell“ vereinte Superstars Cecilia Bartoli und Sol Gabetta
Philharmonie Essen
Licht aus, Spots an. Cecilia Bartoli kommt von links, Sol Gabetta von rechts. Die charismatische Diva mit dem Feuer in der Stimme und ihr Gegenüber mit dem passioniert geführten Cellobogen treffen sich in der Bühnenmitte – das „Dolce Duello“ kann beginnen. Das war schon wirkungsvoll in Szene gesetzt am Samstagabend in der fast ausverkauften Essener Philharmonie.

Cecilia Bartoli (l.) und Sol Gabetta in der Philharmonie Essen Foto: Lorenz
Nach diesem Hauch von High Noon dominierte dann aber die Eintracht, die sich schon optisch im gleichen Outfit der beiden Klassikstars äußerte. Statt angriffslustiger Duelle waren harmonische Duette angesagt.
Traumduo
Die beiden Ausnahmemusikerinnen, federnd-schwungvoll begleitet von der 18-köpfigen Cappella Gabetta unter Konzertmeister Andrés Gabetta, dem Bruder der Cellistin, lassen Barockarien von Hasse, Händel sowie von unbekannten Meistern wie Gabrielli und Raupach sanft fließen und koloraturgewaltig frohlocken.
Sie kokettieren miteinander, atmen gemeinsam und werden gleichermaßen von der Musik durchpulst. Ein Traumduo.
Festgelegte Rollen
Die Rollen dabei sind von Anfang an festgelegt: Bartoli führt, Gabetta hat aufgrund der tieferen Stimmlage ihres Instruments stets die zweite Stimme. Zum Ausgleich kriegt die Cellistin ein Konzert von Boccherini, das sie sportlich und empfindsam gestaltet, wobei sie im langsamen Satz im Oboisten einen neuen Duettpartner findet.
Fazit: Es bedarf keines Kampfs, um ein Publikum glücklich zu machen.