Spielabbrüche im Kreis Unna-Hamm: Tumulte nach Notbremse - Team verlässt einfach das Feld

© Jens Lukas

Spielabbrüche im Kreis Unna-Hamm: Tumulte nach Notbremse - Team verlässt einfach das Feld

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Zwei Spielabbrüche gab es am Wochenende in den Kreisligen. Ein Trainer spricht von tumultartigen Szenen. Danach verließ das Team das Spielfeld und kam auch nicht mehr aus den Kabinen.

Hamm

, 20.02.2022, 18:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Fußballkreis Unna-Hamm hat es am Wochenende gleich zwei Spielabbrüche in den unteren Kreisligen gegeben. Die Gründe waren Tumulte bei einem Spitzenspiel sowie eine Verletzung. Betroffen war in beiden Fällen ausgerechnet derselbe Verein.

In der Fußball-Kreisliga C1 Unna-Hamm traten am Sonntag die dritte und vierte Mannschaft der SG Bockum-Hövel an. Die SG Bockum-Hövel III (13.) empfing den TuS Wiescherhöfen III (11.) um 12.30 Uhr. Zweieinhalb Stunden später wurde auch das Spitzenspiel der SG Bockum-Hövel IV (2.) zu Gast beim SVE Heessen III (1.) angepfiffen. Beide Spiele endeten vorzeitig und wurden nicht zu Ende gebracht. Was war passiert?

Staffelleiter Günther Wulf bestätigte die Abbrüche und teilte mit, dass es bei der SG Bockum-Hövel IV zu einem Abbruch in der 35. Minute gekommen sei. „Der Spielabbruch ist durch Bockum-Hövel erfolgt“, erklärte Wulf. Hintergrund sei gewesen, dass die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 führten, mit einer Roten Karte wegen einer Notbremse ihres Schlussmannes nicht einverstanden gewesen seien und deswegen das Feld verließen. Auf dem Weg zur Kabine soll es eine Beleidigung gegeben haben, weswegen im Spielbericht eine weitere Rote Karte eingetragen worden sein soll.

SG Bockum-Hövel schweigt zum Spielabbruch

Bockum-Hövel wollte auf Anfrage zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Auskunft geben. Geschäftsführer Holger Blank teilte mit: „Es gibt keine Stellungnahme.“ Grund sei, dass die SG noch keine Gelegenheit gehabt habe, mit dem Trainerteam der vierten Mannschaft zu sprechen. „Ich bitte da um Verständnis“, sagte Blank.

Der Gegner, Tabellenführer SVE Heessen III, gab dagegen Auskunft. Bahattin Sezgün, Trainer der Heessener, erklärte: „Wir haben einen langen Ball gespielt und unser Spieler hat die Gegner überrannt. Dann kam der Torwart mit einer Grätsche raus und hat unseren Spieler gefoult. Daraufhin hat der Schiedsrichter gepfiffen und die Rote Karte gezeigt. Dann ist es eskaliert.“

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Um den Schiedsrichter hätte sich eine Traube aus Bockum-Hövel-Spielern gebildet. „Es flogen Beleidigungen“, sagte Sezgün und ordnete die Diskussionen als „laut und übertrieben“ ein. Die Entscheidung des Schiedsrichters, die Rote Karte zu zeigen, fand Sezgün korrekt. Selbst wenn sie falsch gewesen wäre, müsse man das akzeptieren. „Die Bockum-Höveler sind dann direkt in die Kabine gegangen“, sagte Sezgün, „wir haben noch gewartet und den Schiedsrichter gefragt, was wir jetzt machen sollen.“ Am Ende wurde abgebrochen.

Nicht der erste Abbruch mit Heessener Beteiligung

Bereits im November hatte es einen Abbruch mit ähnlichem Ausgang gegeben. Damals war der Gegner der Heessener, der SV Stockum II, vom Platz gegangen und unterstellte Heessen später Tätlichkeiten. Das Spiel wurde für Heessen gewertet, weil Stockum als Verursacher des Abbruchs galt. Ähnlich könnte auch in diesem Fall geurteilt werden. Sezgün beteuerte, dass seine Spieler mit dem neuerlichen Abbruch nichts zu tun haben: „Es war alles ruhig von unserer Seite.“

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Zuvor war auch das Spiel zwischen Bockum-Hövel III und Wiescherhöfen III abgebrochen worden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs in der 50. Minute stand es 3:1 für Bockum-Hövel. Grund für den Abbruch war offenbar eine Verletzung des Wiescherhöfener Torhüters. Dieser sei durch einen Rettungswagen abtransportiert worden. Wiescherhöfen habe sich danach nicht imstande gesehen, die Partie weiterzuspielen. Staffelleiter Wulf tendierte am Sonntagabend zu einer Wertung des Spiels für die Bockum-Höveler.