Was genau ist beim Spiel des SV Stockum II in Heessen passiert? Darüber streiten sich die beiden Trainer.

© Johanna Wiening

Nach Spielabbruch: SV Stockum II erhebt schwere Anschuldigungen

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Bislang war unklar, warum der SV Stockum II im Spiel gegen SVE Heessen III den Platz verließ. Aber nun äußert sich der Stockumer Trainer - und erhebt schwere Vorwürfe in Richtung Gegner.

Stockum

, 10.11.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wieso wurde das Spiel zwischen dem SV Stockum II und SVE Heessen II abgebrochen? Auch drei Tage danach ist die Situation noch unklar. Nur eins steht schon fest: Die Trainer vom SV Stockum II und SVE Heessen III werden wohl keine Freunde mehr.

So viel steht fest: Nach 71 Minuten verließ der SV Stockum II geschlossen den Platz der Heessener. Doch schon hier scheiden sich die Geister, ob dies gerechtfertigt sei.

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Samat Abdi, Spielertrainer des SV Stockum II, sagt, dass er seine Spieler gefragt habe, ob sie das Spiel abbrechen wollen: „Ich hab sie gefragt: ‚Wollt ihr so weiterspielen? Wollt ihr, dass das Spiel eskaliert?‘ Da sind wir lieber runtergegangen.“

Das Spiel sei in der zweiten Halbzeit hitzig geworden. „Die sind mit einer harten Gangweise gegangen, wurden immer hektischer und hektischer“, sagt Abdi über Heessen III. Außerdem habe es Provokationen von beiden Mannschaften gegeben. Ein Stockumer Spieler wurde zwischenzeitlich mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Ausschlaggebend für den Abbruch waren zwei Szenen für die Stockumer: Zum einen soll ein Spieler von ihnen geschlagen worden. Das habe der Schiedsrichter nicht gesehen - Abdi allerdings auch nicht: „Mir haben das nur meine Spieler erzählt.“ Der gleiche Spieler sei kurze Zeit später dann für Abdi rotwürdig in der gegnerischen Hälfte gefoult worden. „Das war eine Blutgrätsche“, sagt der Spielertrainer. Der Heessener Spieler bekam dafür Gelb - zu wenig für Samat Abdi und sein Team.

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Sie beschwerten sich lautstark beim Schiedsrichter, doch die Rote Karte gab es trotzdem nicht. Als Konsequenz provozierte Stockum II dann durch das Verlassen des Platzes den Spielabbruch. „Dann schenke ich denen lieber die drei Punkte, als dass das hier eskaliert“, so Abdi.

Auch danach sollen Provokationen von beiden Seiten gefolgt haben. Eine Eskalation sei für Abdi daher auch von seinem Team möglich gewesen. „Wir hätten das Spiel weiterführen können, nur dann weiß ich nicht, wie das Spiel zu Ende gegangen wäre.“

In dem Punkt stimmt Heessens Trainer Bahattin Sezgün seinem Gegenüber zu. Ansonsten gibt es große Unterschiede in den Aussagen der beiden Coaches.

„Sowas ist für mich unsportlich“

Denn bereits am Sonntag sagte Sezgün, dass es ein normales Fußballspiel gewesen sei - von Hitzigkeit keine Spur: „Ganz im Gegenteil. Wir haben bis dato keine einzige Gelbe Karte bekommen.“ Die Stockumer seien aggressiver gewesen, hätten dann noch die Gelb-Rote Karte bekommen. Dazu ging Heessen nach 70 Minuten mit 1:0 in Führung. Weder sein Team noch der Schiedsrichter hätten den Schritt der Stockumer nachvollziehen können.

Und der vermeintliche Schlag? Die Aussage von Samat Abdi bestürzt Sezgün: „Das ist wirklich traurig. Sowas ist für mich unsportlich.“ Es habe keine Tätigkeit seitens seines Teams gegeben. Stattdessen glaubt Sezgün, dass Abdi nun Begründungen für seine Entscheidung suche: „Er soll einfach realisieren, dass er einen Fehler gemacht hat. Er sollte als Trainer ein Vorbild sein gegenüber Zuschauern und Spielern - aber nicht mit solchen Aktionen, wie er da abgezogen hat.“

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Für Sezgün hätte es auch keinen Grund gegeben, warum seine Mannschaft sich hätte unsportlich verhalten sollen: „Wenn eine Mannschaft nur auf ein Tor spielt und die andere Mannschaft als Gast 90 Minuten hinten drin steht und kein Mittel findet gegen eine starke Mannschaft und dann solche Sachen erfindet - das ist wirklich traurig.“

Der Heessener Trainer rechnet nun damit, dass seiner Mannschaft die drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen werden. Gemeldet habe sich die Kreisspruchkammer allerdings noch nicht. Aber wie es auch ausgeht: Es gibt genug Zündstoff für das Rückspiel am 8. Mai.

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