Spaziergänge mit Hunden zur Kunst

Kunstmuseum Bochum

Als Kunsthistorikerin ist Dr. Claudia Posca gerne in den Parks unterwegs und schaut sich Skulpturen im öffentlichen Raum an. Weil sie auch Tiertrainerin ist, macht ihr das mit Hund an der Leine noch mehr Spaß. So geht es vielen Hundehaltern; deshalb sind die Führungen "Guck mal Kunst mit Hund", die Claudia Posca ins Leben gerufen hat, so ein großer Erfolg.

BOCHUM

, 08.02.2016, 17:42 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Kunstführung mit Hunden sind in Bochum beliebt. Im Frühjahr startet das Angebot wieder.

Die Kunstführung mit Hunden sind in Bochum beliebt. Im Frühjahr startet das Angebot wieder.

Die Idee zu den Kunstführungen im Rudel hatte die Kunstvermittlerin am Kunstmuseum Bochum im vergangenen Jahr. Bei den Ruhrfestspielen hat sie Spaziergänge für Hundehalter angeboten, die von der Kunsthalle Recklinghausen zum Ruhrfestspielhaus führten, das der Pariser Konzeptkünstler Daniel Buren mit bunten Klebestreifen zum Kunstwerk auf Zeit gemacht hatte.

Danach hat sie die Kunst-Spaziergänge für Hundehalter auch am Kunstmuseum Bochum und im Skulpturenpark der Flottmann-Hallen in Herne angeboten. - Beides mit so großem Erfolg, dass die Hundehalter schon auf das Frühjahr warten, wenn sie wieder auf Kunst-Pirsch gehen können.

Wahrnehmung schulen

Mit maximal fünf Teilnehmern marschiert Claudia Posca los. "Die Hunde müssen leinenführig und sozialverträglich sein", sagt die Tiertrainerin, "und sie sollten nicht permanent kläffen." Probleme gab es bislang noch nie.

"Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen einem Kunstwerk und einem Hund", sagt die Kunstvermittlerin: "In beiden Fällen hat man es mit einem stummen Gegenüber zu tun. Und bei beiden geht es darum, Wahrnehmung zu schulen. Hundefreunde beobachten die Körpersprache ihrer Tiere sehr genau. Die Kunstfreunde betrachten genauso intensiv Bilder und Skulpturen, um die Kunst besser zu verstehen."

Spiele für die Tiere

Ihr Ziel, Menschen für Kunst zu begeistern, die selten ins Museum gehen, hat die Kunsthistorikerin auch erreicht. "Das hab' ich noch nie so gehen. Ich bin bisher an dieser Skulptur einfach vorbeigegangen", haben die Hundehalter Claudia Posca oft gesagt.

Durch den Stadtpark Bochum und den Skulpturenpark Herne führt die Kunst-Gassi-Route. Vier bis sechs Kunstwerke stellt Claudia Posca den Teilnehmern vor; zwischendurch gibt es Spiele und kleine Übungen für die Hunde: Platz im Kreis um die Skulptur oder Sitz auf einer Mauer. Dadurch haben die Hunde auch Spaß an dem Spaziergang, denn die Kunst ist den Vierbeiner ziemlich wurscht.

Anmeldungen für die Spaziergänge in Bochum: Tel. (0234) 9104230 und in Herne: (02323) 162956.