Spanische Banken benötigen mindestens 40 Milliarden Euro
Eurokrise
Der spanische Bankensektor benötigt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Krisenpuffer von mindestens 40 Milliarden Euro. Die Finanzminister der Euroländer beraten heute über Hilfsmaßnahmen.

Spanien braucht dringend frisches Kapital für seine Banken. Foto: Jens Büttner
Der Stresstest habe nicht zur Absicht gehabt, eine definitive Größe des Kapitalbedarfs zu ermitteln, sondern vor allem Schwächen im Finanzsektor festzustellen, betonte der IWF. Die Veröffentlichung von Teilen des eigentlich für Montag angekündigten Reports erfolgte möglicherweise am Vorabend einer Beantragung Spaniens von Geldern beim Euro-Rettungsfonds EFSF, mit denen ein Bankenkollaps abgewendet werden soll. Bis zuletzt hieß es aus Madrid, vor einer Entscheidung müssten erst Berichte über den Zustand der spanischen Finanzhäuser vorliegen.
Noch offen ist allerdings EU-Diplomaten zufolge, ob bei der Konferenz der Minister bereits ein offizieller Hilfsantrag erfolgt und konkrete Beträge auf den Tisch gelegt werden. Erwartet wird aber, dass die Finanzminister der 17 Euro-Länder zumindest ein starkes politisches Signal geben, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Aus Kreisen der Eurogruppe verlautete, Spanien habe bislang noch keinen Antrag gestellt. Man will aber vorbereitet sein, wenn ein solcher Antrag kommt, hieß es. Der Weltwährungsfonds meint, dass der Bankensektor des Landes im Kern gegen eine weitere Verschlechterung der spanischen Konjunktur gewappnet sei. So hätten die größten spanischen Institute eine ausreichende Kapitaldecke. Es gebe aber in manchen Segmenten und bei bestimmten Instituten Anfälligkeiten. Deshalb werde insgesamt der zusätzliche Finanzpuffer benötigt, um die von Notenbankern ausgearbeiteten schärferen Eigenkapitalregeln («Basel III») einhalten zu können. Zudem müssten zum Schutz des Finanzsystems Reformen voll umgesetzt und ein glaubhafter Rückhalt aufgebaut werden.
Der Stresstest habe nicht zur Absicht gehabt, eine definitive Größe des Kapitalbedarfs zu ermitteln, sondern vor allem Schwächen im Finanzsektor festzustellen, betonte der IWF. Die Veröffentlichung von Teilen des eigentlich für Montag angekündigten Reports erfolgte möglicherweise am Vorabend einer Beantragung Spaniens von Geldern beim Euro-Rettungsfonds EFSF, mit denen ein Bankenkollaps abgewendet werden soll. Bis zuletzt hieß es aus Madrid, vor einer Entscheidung müssten erst Berichte über den Zustand der spanischen Finanzhäuser vorliegen.
Spanien kämpft gegen eine massive Bankenkrise und steckt in der Rezession. Allein die Krisenbank Bankia will vom Staat für seine Sanierung insgesamt mehr als 23 Milliarden Euro. Vor allem eine Vielzahl «fauler» Immobilienkredite hat die Bankenbranche in die Krise gestürzt.