Oktay Sönmez (M.) wird den Platz als Vorsitzender des TSC Kamen räumen.

Oktay Sönmez (M.) wird den Platz als Vorsitzender des TSC Kamen räumen. © Sebastian Reith

Schock für den TSC Kamen: Oktay Sönmez hört als Vereins-Boss auf - Klub braucht neuen Vorstand

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Oktay Sönmez wird künftig nicht länger Vorsitzender des TSC Kamen sein. Darum muss der Verein nach der ordentlichen auch noch eine außerordentliche Jahreshauptversammlung abhalten. Die steigt Sonntag.

Kamen

, 14.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit dieser Nachricht hatten wohl die wenigsten gerechnet: Auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung des Türkischen SC Kamen am vergangenen Sonntag (12. Juni) gab der langjährige Vereinsvorsitzende Oktay Sönmez bekannt, nicht länger für diesen Posten bereitzustehen. Nach sechs Jahren in dieser Position wird Sönmez das Feld räumen. Der Absteiger der Fußball-Bezirksliga braucht einen neuen starken Mann in der Führungsetage.

„Ich mache definitiv nicht weiter“, erklärte Sönmez am Montag auf Nachfrage der Sportredaktion. Er brauche nach sechs Jahren nun eine Pause. „Ich bin vor Kurzem Opa geworden und brauche ein bisschen mehr Zeit für meine Familie“, nennt er auch gleich den entscheidenden Grund mit.

Klub verliert eine Identifikationsfigur: „Ich liebe den TSC Kamen“

Doch er spricht auch davon, dass die Zeit als TSC-Boss sehr kräftezehrend war. Im Jahr 2016 hatte er den TSC als „Notvorstand“ übernommen, führte den Verein nach seiner offiziellen Wahl weiter. Bis jetzt. „Ich liebe den TSC Kamen. Ich lebe seit 1990 in Deutschland und bin schon so viele Jahre im Verein. Ich werde auch weiterhin da sein, nur nicht mehr als Vorstand“, erklärt er.

Er habe sich um viele Dinge persönlich kümmern müssen, etwa die Instandhaltung des Sportplatzes an der Kamener Gutenbergstraße, die Säuberung des Vereinsheims, den Einkauf von Lebensmitteln und viele andere Dinge. „Ich will nicht meckern. Das alles habe ich ehrenamtlich gemacht“, sagt er.

Nachfolger für Oktay Sönmez soll Sonntag bekannt gegeben werden

Ein neuer Vorstand konnte am Sonntag bei der laut Sönmez nicht allzu gut besuchten Versammlung allerdings noch nicht auf Anhieb gefunden werden. Darum werde der TSC Kamen am kommenden Sonntag (19. Juni) eine zweite, außerordentliche Jahreshauptversammlung einberufen, bei der sich ein neuer Vorstand zur Wahl stellen soll.

Kandidaten für den Vorsitz gebe es laut Sönmez auch bereits, nur Namen wollte er noch keine nennen. „Ich mache zumindest noch so lange weiter, bis der neue Vorstand kommt, und werde die normale Arbeit, die im Verein anfällt, weiter erledigen.“ Auch hat er angeboten, seinen Nachfolger in vielen Dingen unterstützend zur Seite stehen zu wollen: „Ich kenne die ganzen Sachen auswendig. Wenn mein Nachfolger Hilfe braucht, bin ich jederzeit erreichbar.“

Großes Lob für die ebenfalls ausgeschiedenen Nail und Nadir Kocapinar

Der TSC Kamen braucht neben einem neuen Vorsitzenden unter anderem noch einen neuen Sportlichen Leiter. Vor einigen Wochen hatte Nail Kocapinar bereits angekündigt, diesen Posten aufzugeben. Kocapinar war überdies als Trainer der ersten Mannschaft zurückgetreten. Vom restlichen Vorstand, so Sönmez, gab es volle Rückendeckung. „Alle haben meine Entscheidung akzeptiert. Wir haben viel geschafft in den letzten Jahren. Jetzt muss ein neuer Vorstand die Kräfte bündeln“, blickt er bereits nach vorne.

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Über Nail und Nadir Kocapinar sagt der scheidende Vereinsboss: „Die beiden haben so viel geholfen, waren immer mit Herz bei der Sache. Da habe ich absoluten Respekt vor. Den beiden wünsche ich nach ihrer fußballerischen Pause viel Erfolg - egal ob sie irgendwann zum TSC zurückkommen oder woanders anfangen.“

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