
Nail Kocapinar hört als Trainer des TSC Kamen auf, obwohl er eigentlich für die kommende Saison geplant hatte. © Sebastian Reith
Bezirksligist TSC Kamen braucht neues Trainerteam: Kocapinar-Brüder treten zurück
Fußball
Nail und Nadir Kocapinar hören beim Fußball-Bezirksligisten TSC Kamen auf. Am Saisonende schmeißen beide die Brocken hin. Nach fünf Jahren verlassen beide den Klub.
Es ist eine große Überraschung, die so zunächst niemand erwarten konnte. Das Trainergespann beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten TSC Kamen hört zum Saisonende auf, obwohl es eigentlich schon für die neue Saison geplant hatte. Nail Kocapinar und sein Bruder Nadir sehen beim TSC Kamen keine Zukunft mehr.
Nail und Nadir Kocapinar werden dem TSC Kamen in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen und diese Entscheidung ist unabhängig davon, in welcher Liga die Mannschaft in der nächsten Spielzeit an den Start gehen wird. „Wir wollen die Saison natürlich vernünftig zu Ende zu bringen und vielleicht das ganz große Wunder schaffen. Wir werden den TSC bei den Planungen noch unterstützen und dann wollen wir noch eine vernünftige Übergabe machen“, erklärt Nail Kocapinar.
Brüder feierten zwei Meisterschaften in fünf Jahren beim TSC
Seit fünf Jahren sind die Brüder nun beim TSC Kamen und durften dort auch zwei Meisterschaften feiern. Zunächst mit der neu gegründeten A-Jugend, später dann mit der zweiten Mannschaft gelang der Sprung in die nächsthöhere Liga. Nach dem Weggang von Tuncay Sönmez übernahm das Trainerduo die erste Mannschaft in der Bezirksliga und musste dort direkt mit einem Umbruch starten.
„Wir hatten damals ganz schlechte Voraussetzungen und mussten viel Kraft und Zeit investieren. Gemeinsam mit Oktay Sönmez haben wir dann ein neues Projekt ins Leben gerufen, was wirklich Spaß gemacht hat, und wir konnten vieles positiv verändern. Aber der TSC wurde für uns fast zu einem Vollzeitjob, was einfach nicht mehr machbar ist“, erklärt der scheidende Coach.
Kocapinars Entscheidung ist unabhängig vom Klassenerhalt
Mit fünf Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat der TSC Kamen nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga 8, was auch der 30-jährige Trainer weiß: „Wir gehen nicht, weil wir wahrscheinlich absteigen. Wir sehen für uns einfach keine Zukunft mehr beim TSC, aber wir können ruhigen Gewissens sagen, dass wir alles für den Verein gegeben haben.“
Wie soll es bei den Kocapinars nun weitergehen, wenn man plötzlich nicht mehr jeden Tag für einen Verein unterwegs ist? „Ich werde meinen Akku nach der Saison in Ruhe aufladen und möchte meine B-Lizenz machen. Dazu will ich viel mehr Zeit mit meinem Sohn und meiner Frau verbringen und dann schauen wir mal, was sich in den nächsten Monaten so ergibt“, erklärt Kocapinar seine Pläne für die Zukunft und danke dem Vorsitzenden für seinen Rückhalt und die Unterstützung.