
Enis Delija (l.) ist der einzige Holzwickeder Spieler, der am Sonntag in Herne nicht dabei sein wird. Er fehlt rotgesperrt, kann aber in dieser Saison noch einmal auflaufen. © Johannes Ray Heese
Nächstes Endspiel für den Holzwickeder SC - Gegner hat Motivation, den HSC „mit runterzuziehen“
Fußball
Beim HSC ist das Selbstvertrauen zum richtigen Zeitpunkt zurück. Doch auf den Lorbeeren ausruhen, ist nicht drin. Denn am Sonntag wartet ein Gegner, der für den Saisonendspurt neue Motivation schöpft.
Das nächste „Alles-oder-nichts-Spiel“ wartet auf den Fußball-Oberligisten aus der Emschergemeinde. Personell steht der Holzwickeder SC sehr gut da. Auch die vergangenen Ergebnisse machen Mut, doch das Tabellenschlusslicht aus Herne schöpft derzeit neue Motivation. Das vermutet zumindest HSC-Coach Benjamin Hartlieb.
Oberliga Westfalen
SC Westfalia Herne - Holzwickeder SC
Platz sechs in der Abstiegsrunde reicht für den Klassenerhalt. Das ist inzwischen fix. Der HSC rangiert mit drei Punkten dahinter auf Platz neun, hat von den drei Teams, die punktgleich auf den Plätzen sechs bis acht stehen - das sind Clarholz, Hamm und Meinerzhagen - das schlechteste Torverhältnis. Deshalb gilt auch diesmal wieder: verlieren verboten. Dessen ist sich auch HSC-Coach Hartlieb bewusst, der den verlorenen Punkten gegen den kommenden Gegner Westfalia Herne aus der Qualifikationsrunde (1:1) aber nicht hinterhertrauert.
„Robin Schultze hat es schon ziemlich treffend zusammengefasst: Das was gewesen ist, ist gewesen und spielt überhaupt keine Rolle mehr“, sagt Hartlieb vor dem Abschlusstraining am Freitag. Für die anstehende Aufgabe in der Polygonvatro-Arena in Herne (Anstoß: 15.15 Uhr) kann er auf einen vollen Kader zurückgreifen. Lediglich Enis Delijha fehlt nach seiner Roten Karte aus der Vorwoche gegen Clarholz gesperrt. „Wir sind aber sehr froh, dass er nur drei Spiele bekommen hat und uns somit im letzten Spiel wieder zur Verfügung stehen wird“, so Hartlieb.
Bis auf Delija alle Spieler an Bord - auch Leon Gensicke
Da alle anderen Spieler an Bord sind, bieten sich dem Übungsleiter viele Optionen - womöglich heißt eine davon auch wieder Leon Gensicke, der gegen Clarholz wegen anhaltender Wechselgerüchte 90 Minuten lang auf der Bank schmorte.
Das jüngst durch die Sieben-Punkte-Woche zurückeroberte Selbstvertrauen im Team verspürt freilich auch Hartlieb selbst: „Seitdem ich und mein Trainerteam die Mannschaft übernommen haben, haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt. Gute Stimmung gab es vorher schon. Durch die letzten Ergebnisse haben wir aber wieder berechtigten Grund zum Optimismus.“ Es sei immer leichter, nach einem Sieg zum Training zu gehen als nach einer Niederlage, so Hartlieb.
Hartlieb: „Sobald wir ein Stück nachlassen, geraten wir in Schwierigkeiten“
Als Favoriten sieht der Trainer seine Mannschaft indes nicht an. Es gebe kein einziges Spiel, wo der HSC favorisiert hinfahren würde. „Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und in jedem Spiel am Limit agieren.“ Passiert das nicht, zeigt die Erfahrung, dass der HSC auch weitestgehend kontrollierte Spiele aus der Hand geben kann - wie auch Donnerstag vor einer Woche bei der Hammer SpVg. Hartlieb: „Sobald wir nur ein Stück nachlassen, geraten wir in Schwierigkeiten. Das gilt es, am Sonntag komplett abzustellen.“
Der unangenehme Kontrahent, der mit nur neun Zählern bereits lange als Absteiger in die Westfalenliga feststeht, könnte laut Hartlieb mit ganz neuem Mut zu Werke gehen. „Bei denen entsteht sicherlich gerade eine neue Motivation, die darauf basiert, uns mit runterzuziehen. Herne will sich gebührend aus der Liga verabschieden. Viele Spieler werden den Verein verlassen und die wollen sich für künftige Aufgaben natürlich nochmal empfehlen“, ist sich Hartlieb sicher. Wenn es nach HSC-Coach geht, tun die Herner Spieler dies am besten erst in den kommenden Wochen.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
