Mit einfachen Schritten an der eigenen Kontaktscheu arbeiten

Kolumne: Liebe Lernen

Für Beziehungscoach Franziska Urbatschek hat es viele Vorteile, Menschen im richtigen Leben und nicht im Internet kennenzulernen. Vor allem, wenn man wirklich einen festen Partner sucht. Aber dafür braucht es auch Mut.

Unna

von Franziska Urbatschek

, 30.08.2022, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein häufiges Problem von Singles ist die Frage: „Wo lernt man heutzutage noch einen Partner kennen?“ Eine sehr gute Frage, wenn man bedenkt, dass der Dating-Markt überfüllt ist von Singles – allerdings auch überfüllt von Unverbindlichkeit und Anonymität.

Wo wir anderen Singles begegnen können, wissen wir eigentlich: Überall dort, wo Menschen sind – und beim Onlinedating. Einem Single zu begegnen, bedeutet allerdings noch nicht, dass ich meinen Partner fürs Leben in ihm finde. Und erst Recht nicht, dass es sich um einen Partner handelt, bei dem sofort alles passt.

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Wir Menschen gehen gerne den Weg des geringsten Widerstandes; wir wollen es möglichst bequem und sicher haben – am liebsten sogar gemacht bekommen. Das ist übrigens ein Grund, warum die Onlinedating-Branche boomt. Da weißt du direkt, dass der andere Single ist und „auf der Suche“. Wenn du Menschen etwa beim Ausgehen kennenlernst, musst du derartige Infos erst noch herausfinden – und am Ende kann es sein, dass der andere doch bereits vergeben ist.

Diese ständige Investition an Zeit und Energie, das ganze aber ohne Erfolgsgarantie, strengt uns enorm an. Wir möchten es lieber leicht haben – am liebsten ein Leben ohne Körbe und Rückschläge. Doch so ein Leben gibt es aus meiner Sicht nicht.

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Die größere Hürde ist nämlich nicht, „wo“ ich jemanden kennenlerne, sondern „wie“ ich mit demjenigen in Kontakt komme. Viele Singles trauen sich nicht, andere anzusprechen, aus Angst, zurückgewiesen zu werden. Aus dem Grund werden Offline-Chancen oftmals nicht genutzt. Viele Menschen sind geprägt von Selbstzweifel, Unsicherheit und Vorurteilen, die uns im Weg stehen. Was wir dabei häufig vergessen ist, dass andere ja auch vor den gleichen Herausforderungen stehen wie wir.

Was aber genau kann ich jetzt tun, um meine Kontaktscheu zu überwinden?

1. Du kannst erstmal klein anfangen, um deine Kontaktfähigkeit zu stärken, indem du jemanden auf der Straße nach der Uhrzeit oder nach dem Weg fragst. Dort stößt du auf wenig bis keine Ablehnung und du kommst schon mal in Begegnung.

2. Eine Steigerung wäre es, dass du den Mut aufbringst, einem Menschen ein Kompliment zu machen. Schau, was dir an einer anderen Person gefällt, und sage ihm das vom Herzen. Letztens hat sich zum Beispiel ein Mann in der Bahn meinen Instagram-Account angeguckt und sagte zu mir: Wenn ich ehrlich sein darf, finde ich, dass du live besser ausschaust, als auf deinen Bildern. Damit hatte er mich positiv überrascht und wir kamen weiter ins Gespräch.

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3. Achte darauf, dass du dem anderen als Menschen begegnest und keine direkte Absicht dahintersteckt. Sei interessiert an der anderen Person und finde heraus, was dein Gegenüber ausmacht. Ein „nein“ bedeutet, dass der andere gerade an einer anderen Position steht als du. Es kann durchaus sein, dass das gar nichts mit dir zu tun hat.

LIEBE LERNEN – MIT UNSEREN TIPPS

Single- und Beziehungscoach Franziska Urbatschek glaubt nicht an das Glück in der Liebe. Vielmehr ist sie davon überzeugt, dass jeder seinem Glück auf die Sprünge helfen kann. In ihrer Kolumne für Hellweger Anzeiger und Ruhr Nachrichten berichtet Franziska Urbatschek regelmäßig über Themen aus ihrem Coaching-Alltag. Sie spricht über Probleme, die Singles oder Paare beschäftigen, und macht Lösungsvorschläge.