
Marc Woller (r.) gibt Phil Richter ein paar Dinge mit auf den Weg. Der neue Betreuer wirkte im Spiel in Resse eher wie ein neuer Trainer. © Schürmann
Marc Woller – verkappter Trainer beim SuS Kaiserau: „Wir wollen gemeinsam den Abstieg vermeiden“
Fußball
Bis zum Saisonende wird Marc Woller das Trainerteam des SuS Kaiserau als Betreuer unterstützen. An der Seitenlinie wirkt er aber wie ein Coach. Er spricht über seine Mission und seine Zukunft.
Er war wieder voll in seinem Element: Er dirigierte, gab Anweisungen, holte hier und da Spieler zu sich heran, war im Austausch mit den Schiedsrichterassistenten. Marc Woller ist zurück beim SuS Kaiserau. Für den Schlussspurt in der Landesliga-Saison hat sich der Verein aus Kamen-Methler Verstärkung für sein Trainerteam geholt. Offiziell agiert der 53-Jährige dort als Betreuer - aus gutem Grund. Nach außen wirkt es aber ganz anders: Der SuS hat einen Trainerwechsel durchgeführt. Fürs erste schon mal erfolgreich.
Denn durch den 5:2-Sieg bei Viktoria Resse hat der SuS Kaiserau seine Talfahrt in Form von sechs Pleiten in Serie gestoppt und darf sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Ligaverbleib machen. Genau das ist auch das große Ziel von Marc Woller. „Ich bin damals mit der Mannschaft von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen, kenne natürlich noch viele Spieler aus der Truppe. Jetzt wollen wir alle gemeinsam den Abstieg vermeiden“, sagt er.
Schon die zweite Rückkehr zum SuS Kaiserau
Von 2017 bis 2019 hatte Woller seine letzte Station beim SuS Kaiserau, zuvor war er Co-Trainer bei Westfalia Rhynern, Chefcoach beim FC Overberge, Co in Holzwickede und schon einmal Übungsleiter in Kaiserau. Nach seiner zweiten Zeit beim SuS war Woller noch beim Lüner SV, dem SV Lippstadt und eben zuletzt beim HSC tätig.
Groß an die Glocke hängen wollte beim SuS Kaiserau die neue Personalie niemand. Der ansonsten in seinen sozialen Medien so aktive Verein hüllte bislang den Mantel des Schweigens über den neuen Betreuer. Marc Woller steht nämlich noch beim Oberligisten Holzwickeder SC unter Vertrag. Der HSC-Vorstand um Udo Speer habe mit seinem jetzigen Engagement beim SuS Kaiserau aber kein Problem gehabt, erklärte Woller am Rande des Spiels am Sonntag.
Noch Vertrag beim Holzwickeder SC - kein Kontrakt in Kaiserau
„Wir wollten in dieser Phase der Saison noch einmal einen neuen Impuls setzen. Marc war schon in den letzten Spielen immer da. Er hat uns gesagt, dass er Zeit und Lust auf die Aufgabe hat, dem Trainerteam beratend zur Seite zu stehen“, erklärte Simon Erling, aktuell noch Sportlicher Leiter der Kaiserauer. Ihn wird es nach Saisonende zum Lüner SV ziehen. Dann wird es beim SuS Kaiserau einen Umbruch geben. Denn Wollers Engagement ist natürlich zeitlich begrenzt. Im Sommer übernimmt Noch-RWU-Coach Patrick Kulinski das Zepter am Sportcentrum.

Simon Erling (M.) freut sich, in Marc Woller (l.) einen neuen Betreuer für Cheftrainer Robert Kittel gefunden zu haben. © Schürmann
Da derzeit Philipp Bremer und Andreas Braun aus dem SuS-Trainerstab häufiger fehlen und die Sportliche Leitung Chefcoach Robert Kittel gerne einen zweiten Mann zur Seite stellen wollte, fiel die Wahl schnell auf Woller, der wegen seiner Vertragssituation in Holzwickede jedoch keinen Kontrakt in Kaiserau erhält. Seit Anfang der vergangenen Woche ist er auch beim Training dabei und entlastet Chefcoach Robert Kittel, der über Woller sagt: „Dass Marc uns nun kurzfristig zur Verfügung steht, haben wir alle natürlich dankend angenommen.“
Marc Woller bestätigt Gespräche mit dem TuS Wiescherhöfen
Aber wie geht es im Sommer bei dem Übungsleiter Woller weiter? Das wisse er noch nicht. Dass er mit dem bereits feststehenden Landesliga-Absteiger TuS Wiescherhöfen im Kontakt steht, bestätigte er. „Ja, ich habe mich mit Wiescherhöfen getroffen, wir haben ein paar Gespräche geführt“, verriet Woller. Am Montag habe es noch weitere gegeben, denn Woller habe laut eigener Aussage mehrere Anfragen für die Saison 2022/23.
Denn ab Juli ist Wollers Vertrag in Holzwickede auch abgelaufen, er ist dann frei für andere Vereine. Dann auch als offizieller statt als verkappter Trainer in der Rolle eines Betreuers.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
