An den rund 5400 Schulen in Nordrhein-Westfalen steht an diesem Mittwoch der letzte Schultag vor den Sommerferien an. Die meisten der NRW-weit insgesamt rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler bekommen ihre Zeugnisse. Die etwa 70.000 Abiturientinnen und Abiturienten in NRW haben ihre Zeugnisse bereits erhalten. An den NRW-Grundschulen gab es außerdem die Möglichkeit, die Zeugnisse bereits im Laufe der letzten Schulwoche an die Schüler auszugeben.
Für Fragen rund um das Zeugnis haben die Bezirksregierungen in den nächsten Tagen bis zum Wochenende wieder Zeugnistelefone geschaltet. Dort können Schüler und Eltern anrufen, wenn sie Beratungsbedarf und Fragen zu den Zeugnissen beziehungsweise der Notengebung haben.
Die Sommerferien beginnen in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen nicht nur sehr früh, sondern auch mitten in der Woche. Insgesamt ist das nunmehr zu Ende gehende Schuljahr 2022/23 nach früheren Angaben des NRW-Schulministeriums aber nicht kürzer als frühere Schuljahre.
Staugefahr vor allem zum Wochenende
Auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen kann es an diesem Mittwochnachmittag besonders voll werden. Der ADAC Nordrhein geht davon aus, dass unmittelbar nach der Zeugnisausgabe in den Schulen etliche Familien in den Urlaub starten. Zwischen 14 und 18 Uhr werde es sicherlich voll auf den NRW-Autobahnen, hieß es.
Die erste große Reisewelle in den Sommerurlaub erwartet der ADAC auf den Autobahnen in NRW aber erst für den Freitagnachmittag zwischen 14 und 19 Uhr. An beiden Nachmittagen ist nach Ansicht des ADAC die Staugefahr erhöht, weil dann sowohl der Berufsverkehr als auch der Reiseverkehr rollten.
Fahrer müsste in diesen Tagen vor allem auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostsee (A1, A2), die Niederlande (A3, A40) und Süden (A3, A45) mit Verzögerungen in NRW rechnen. Besonders hoch ist das Staurisiko laut ADAC unter anderem auf der A3 wegen der Sanierung zwischen Hamminkeln und Wesel mit nur einem Fahrstreifen je Richtung.
Auch an den beiden größten Flughäfen in NRW und bei der Bahn wird der Höhepunkt der ersten Ferienreisewelle in Nordrhein-Westfalen für das kommende Wochenende erwartet.
NRW startet früher in die Ferien - Vorteil für Reisende
Als Vorteil des frühen Ferientermins in NRW kann gesehen werden, dass in den anderen Bundesländern noch Schule ist und dort die große Reisewelle in die Sommerferien noch gar nicht begonnen hat. Somit werden in den kommenden Tagen nicht mehrere Reisewellen aus unterschiedlichen Bundesländern aufeinandertreffen.
NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) bedankte sich zum Ende des Schuljahres für die Leistungen aller Beteiligten an den Schulen. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, dessen bin ich mir sehr bewusst; wir werden diese auch weiterhin konsequent angehen“, erklärte sie.
Die Lehrergewerkschaft VBE berichtete, dass viele Schulleitungen und Kolleginnen und Kollegen „von den vielen Herausforderungen des zurückliegenden Schuljahrs erschöpft“ seien. Bereits jetzt, vor Beginn der Sommerpause, stehe fest, dass die Bildungsarbeit in den Schulen zum Schuljahresbeginn im August nicht leichter werde.
„Nie dominierte der Fachkräftemangel die Arbeit in den Schulen mehr als in diesem Schuljahr. Die Folgen hiervon sind hohe Krankenstände und häufiger Unterrichtsausfall“, betonte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW im Vorfeld. Er bekräftigte seine Kritik, dass mögliche Einschränkungen bei Teilzeitarbeit und Abordnungen von Neueingestellten die Attraktivität des Berufes verschlechterten.
Feller hatte Ende vergangenen Jahres ein Konzept zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung vorgestellt. So wurden die Möglichkeiten für den Seiteneinstieg an der Grundschule erweitert. Zur Entlastung von Lehrkräften sollen ab dem neuen Schuljahr Alltagshelferinnen und -helfer an Grund- und Förderschulen eingestellt werden.
dpa
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