Kommunalwahl: Die wichtigsten Ereignisse auf einen Blick
NRW wählt
In elf Großstädten, elf Kreisen und 156 Gemeinden haben die Bürger in NRW gewählt: Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte. Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick.
Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die CDU nach vielen Rückschlägen wieder Erfolge in Großstädten erzielt. Sie nahm der SPD die Oberbürgermeister-Posten in Bonn und Oberhausen ab und geht in Essen mit einem deutlichen Vorsprung ihres Kandidaten in die Stichwahl in zwei Wochen. Im Gegenzug eroberte die SPD die Chefsessel in Leverkusen und im Kreis Herford. Die Wahlbeteiligung war ausgesprochen gering. In den meisten Großstädten gaben weniger als 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Hier finden Sie die aktuellen Informationen aus den einzelnen Städten.
Ahaus:
Bochum:
Bonn:
Die CDU hat die Oberbürgermeisterwahl in Bonn gewonnen und löst nach 21 Jahren die SPD ab. Der indischstämmige CDU-Kandidat Ashok-Alexander Sridharan kam nach Auszählung der Stimmen auf 50,06 Prozent der Stimmen. Damit lag er in der gut 320.000-Einwohner großen Stadt denkbar knapp mit 60 Stimmen über der nötigen absoluten Mehrheit, wie die Stadt mitteilte. 45,1 Prozent der Bürger hatten ihre Stimme abgegeben. Sridharan ließ seine größten Rivalen Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD/23,7 Prozent) und Tom Schmidt (Grüne/22,1 Prozent) weit hinter sich. Zum ersten Mal wird ein CDU-Politiker mit Migrationshintergrund Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Er folgt auf dem OB-Posten auf Jürgen Nimptsch (SPD), der seit 2009 regiert hatte und nicht mehr zur Wahl angetreten war. Der CDU-Fraktions- und Landesvorsitzende Armin Laschet war einer der ersten Gratulanten:
CDU gewinnt nach über 24 Jahren im 1.Wahlgang Bonn zurück. Ashok Sridheran wird Oberbürgermeister!
— Armin Laschet (@ArminLaschet)
Castrop-Rauxel:
Emsdetten:
Essen:
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Essen haben die Bürger am Sonntag dem CDU-Kandidaten die meisten Stimmen gegeben - die Entscheidung fällt aber erst in zwei Wochen. CDU-Mann Thomas Markus Kufen (42,5 Prozent) lag bei der OB-Wahl am Sonntag vor dem Amtsinhaber Reinhard Paß (SPD/33,4 Prozent), wie die Stadt auf ihrem Wahlportal mitteilte. Nur 34 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Bei der Stichwahl am 27. September wird sich somit entscheiden, ob Kufen Paß beerben kann. Reinhard Paß ist seit 2009 Oberbürgermeister von Essen.
Havixbeck:
Gegen den Willen aller Parteien hat sich in Havixbeck im Münsterland der Amtsinhaber Klaus Gromöller mit 58,6 Prozent durchgesetzt. CDU, SPD, Grüne und FDP hatten per Zeitungsanzeigen Kandidaten in ganz Deutschland für den Posten des Bürgermeisters gesucht. Angetreten war Katja Venghaus aus Bochum. Sie kam allerdings nur auf 41,4 Prozent der Stimmen.
Herne:
Frank Dudda ist neuer Oberbürgermeister von Herne. Der SPD-Kandidat gewann bei der Wahl am Sonntag mit 55,9 Prozent der Stimmen. CDU-Mann Peter Neumann-van Doesburg erreichte 18,5 Prozent. Damit landete er noch hinter dem gemeinsamen Kandidaten von Grünen, Linken, FDP, AL Herne und den Piraten, Thomas Reinke (25,6 Prozent). Der bisherige Oberbürgermeister, Horst Schiereck (SPD), war nicht mehr angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 29,9 Prozent.
Iserlohn:
Katrin Brenner (CDU) erreichte 47,25 Prozent, gefolgt vonAmtsinhaber Dr. Peter Paul Ahrens (SPD) mit 45,17 Prozent und dem freien Kandidaten Martin Radiojcic mit 7,58 Prozent. Abgestimmt haben allerdings nur 34,83 Prozent der Wahlberechtigten. Am 27. September findet nun eine Stichwahl statt.
Krefeld:
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Krefeld wird es am 27. September zur Stichwahl zwischen Frank Meyer (SPD) und Peter Vermeulen (CDU) kommen. Der SPD-Kandidat landete mit 45 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz, erreichte aber nicht die nötige 50-Prozent-Marke. Vermeulen gaben 35,2 Prozent der Wähler ihre Stimme. Der bisherige Amtsinhaber Gregor Kathstede (CDU) war nicht mehr angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.
Legden:
Leverkusen:
Herbe Schlappe für den Leverkusener Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn: Der CDU-Politiker ist bei der Wahl am Sonntag mit 29,8 Prozent der Stimmen abgeschlagen hinter seinem SPD-Konkurrenten gelandet. Uwe Richrath kam auf 51,2 Prozent der Stimmen und erreichte damit im ersten Anlauf die nötige absolute Mehrheit. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,5 Prozent.
Lüdinghausen:
Lünen:
Mülheim an der Ruhr:
Ulrich Scholten (SPD) ist neuer Oberbürgermeister von Mülheim. Mit 57 Prozent der Stimmen konnten sich damit die Sozialdemokraten an der Spitze der Großstadt im Ruhrgebiet behaupten, wie die Stadt am Sonntag auf ihrem Wahlportal mitteilte. Rund 43 Prozent der Wähler entschieden sich für CDU-Kandidat Werner Oesterwind. 37 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich in Mülheim an der Wahl ihres Stadtoberhaupts. Scholten löst Dagmar Mühlenfeld (SPD) ab, die sich nach zwölf Jahren vom Chefsessel zurückzieht.
Münster:
Markus Lewe (CDU) bleibt Oberbürgermeister in Münster. Der Amtsinhaber setzte sich nach einer langen Zitterpartie bereits im ersten Wahlgang durch. Nach Auszählung aller Wahlbezirke kam er auf 50,6 Prozent der Stimmen. Herausforderer Jochen Köhnke (SPD) holte 23,80 Prozent vor der Grünen Maria Klein-Schmeink mit 20,8 Prozent.
Neuss:
Überraschungserfolg am Niederrhein: Der SPD-Landtagsabgeordnete Reiner Breuer wird neuer Bürgermeister von Neuss. Er holte bei der Kommunalwahl 54,1 Prozent der Stimmen und löste damit die CDU nach Jahrzehnten im Rathaus ab. Thomas Nickel von der CDU kam auf 36,3 Prozent. Breuer wird Nachfolger von Herbert Napp (CDU), der als „Vesuv von Neuss“ Schlagzeilen gemacht hatte. Der streitbare Ex-Bürgermeister hatte sich geweigert, in seinem Büro das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden einzuhalten.
Oberhausen:
Die SPD hat nach fast 60 Jahren den Oberbürgermeister-Posten in ihrer Hochburg Oberhausen verloren. CDU-Kandidat Daniel Schranz entschied die Wahl am Sonntag mit 52,5 Prozent der Stimmen überraschend klar für sich. Sein SPD-Konkurrent Apostolos Tsalastras lag mit 37,7 Prozent weit dahinter, wie die Stadt auf ihrem Wahlportal mitteilte. Die SPD stellte in der Stadt seit 1956 ununterbrochen den Oberbürgermeister. Schranz löst in der SPD-Hochburg den scheidenden 68-jährigen Amtsinhaber Klaus Wehling (SPD) ab. Dieser war nach elf Jahren als Führungsspitze in der Ruhrgebiets-Stadt nicht mehr angetreten. Die Wahlbeteiligung beim Urnengang in Oberhausen lag bei 36,7 Prozent.
Olfen:
Selm:
Solingen:
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Solingen kommt es zur Stichwahl zwischen Tim Kurzbach (SPD) und Frank Feller (CDU). Der auch von den Grünen unterstützte Kurzbach erreichte am Sonntag 43,6 Prozent, Feller kam auf 36,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 36,6 Prozent. Die Stichwahl ist am 27. September.
Uedem:
In Uedem am Niederrhein ist der von der SPD aufgestellte Heinz Bömler ohne Chance bei der Wahl des Bürgermeisters geblieben. Der Puppenspieler kam lediglich auf 17 Prozent. Amtsinhaber Rainer Weber (CDU) wurde mit rund 83 Prozent wiedergewählt, wie die Stadt auf ihrem Wahlportal mitteilte. Bömler hatte im Wahlkampf für Schlagzeilen gesorgt, als er die örtliche Politik mit "Kasperletheater" verglich.
Witten:
In Witten entscheidet sich die SPD-interne Fehde um den Bürgermeister-Posten erst in der Stichwahl. Beim ersten Wahlgang am Sonntag lag die von der eigenen Partei geschasste Amtsinhaberin Sonja Leidemann mit 44 Prozent der Stimmen vor ihrem Herausforderer Frank Schweppe (36 Prozent). Leidemann war bei der Wahl als unabhängige Bewerberin angetreten, weil sie - entgegen der Forderungen ihrer Partei - nach elf Jahren den Chef-Posten nicht räumen wollten. Die SPD kürte deshalb den Beigeordneten Schweppe zu ihrem Kandidaten. Mit ihrer Weigerung, den Rathaus-Stuhl freizumachen, hat sich die 55-Jährige ein Parteiausschlussverfahren eingehandelt. 39 Prozent der Bürger gaben ihre Stimme ab.
Wuppertal:
Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen in Wuppertal muss Amtsinhaber Peter Jung (CDU) in die Stichwahl. Nach Auszählung aller Stimmbezirke liegt er mit 37,5 Prozent knapp vor Andreas Mucke (SPD), der auf 35,6 Prozent kam. Damit gehen die beiden am 27. September in den zweiten Wahlgang.
Kreis Coesfeld:
Ennepe-Ruhr-Kreis:
Die SPD behält den Landrats-Posten im Ennepe-Ruhr-Kreis. Bei der Wahl am Sonntag ging Olaf Schade (SPD) mit 55 Prozent der Stimmen als neuer Chef des Landkreises hervor und beerbt damit Amtsinhaber und Parteifreund Arnim Brux. Dahinter kam die CDU-Kandidatin Babett Bolle mit 37 Prozent der Stimmen. Dies geht aus den Ergebnissen des Kreises auf dem Wahlportal hervor. Am 21. Oktober wird Schade den Stuhl im Schwelmer Kreishaus übernehmen.
Kreis Euskirchen:
Landrat Günter Rosenke (parteilos) in Euskirchen muss noch zittern: Bei der Landratswahl wird es in zwei Wochen eine Stichwahl zwischen ihm und Manfred Poth (CDU) geben. Rosenke erreichte im ersten Wahlgang am Sonntag mit 43,8 Prozent zwar die meisten Stimmen, blieb damit aber unter der absoluten Mehrheit. Poth gaben 35,7 Prozent der Wähler ihre Stimme. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,6 Prozent.
Kreis Herford:
Machtwechsel im Kreis Herford: Jürgen Müller (SPD) setzte sich mit 53,25 Prozent bereits im ersten Wahlgang gegen Bernd Stute (CDU) durch. Stute kam nach Auszählung aller Stimmbezirke nur auf 46,75 Prozent. Im Kreis Herford war Amtsinhaber Christian Manz (CDU) nicht mehr angetreten.
Kreis Kleve:
Wolfgang Spreen (CDU) bleibt Landrat im Kreis Kleve. Mit 58 Prozent der Stimmen ging der Sieg bei der Landratswahl am Sonntag an den 60-jährigen Amtsinhaber, wie der Kreis auf seinem Wahlportal mitteilte. Hinter ihm lag der Herausforderer der SPD, Jürgen Franken, weit abgeschlagen bei 27 Prozent. Die Wahlleitung des Kreises verzeichnete eine Wahlbeteiligung von 43 Prozent.
Kreis Lippe:
Im Kreis Lippe muss Amtsinhaber Friedel Heuwinkel (CDU) in die Stichwahl. Er holte bei der Wahl zum Landrat 49,58 Prozent der Stimmen. Herausforderer Axel Lehmann (SPD) kam nach Auszählung aller Stimmbezirke auf 42,56 Prozent. Damit gehen die beiden am 27. September in den zweiten Wahlgang.
Rhein-Neuss:
Bei der Landratswahl im Rhein-Kreis Neuss deutet sich eine Wiederwahl von Amtsinhaber Hans-Jürgen Petrauschke an. Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Stimmbezirke setzte sich der von FDP und der Kreistagsfraktion UWG unterstützte parteilose Kandidat mit mehr als 60 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer von SPD und Grünen, Christian Markert (36 Prozent), klar durch. Dies ist das Ergebnis, das auf einer Wahlauszählung des Kreises im Internet veröffentlicht
Kreis Steinfurt:
Der Kreis Steinfurt bleibt in CDU-Hand. Klaus Effing (CDU) übernimmt von Amtsinhaber und Parteifreund Thomas Kubendorff den Posten des Landrats. Er kam nach Auszählung aller Stimmbezirke auf 57,74 Prozent. Herausforderer Stefan Giebel (SPD) holte 30,12 Prozent.
Mit Material von dpa