Stichwahl zwischen Eiskirch und Franz in Bochum
Oberbürgermeisterwahl
Nun muss es die Stichwahl richten: Bochums Wähler konnten sich am Sonntag nicht eindeutig auf einen neuen Oberbürgermeister einigen und müssen sich nun deshalb in zwei Wochen entscheiden. Trotzdem überraschte das Ergebnis in Bochum, denn der Punk-Sänger Wolfgang Wendland schaffte fast die Acht-Prozent-Marke.

Thomas Eiskirch (SPD, links) und Klaus Franz (CDU) gehen in die Stichwahl.
Es ist 17.40 Uhr als Wolfgang Wendland mit einer Flasche Bier in der Hand zum Rathaus schlendert. „Nein, ich rechne nicht damit heute Abend zu gewinnen“, sagt er und schaut dem Wahlergebnis ganz gelassen entgegen. Als um 18.11 Uhr die ersten Ergebnisse über die Bildschirme flackern, scheint der Sieg trotzdem für einen kurzen Moment zum Greifen nah zu sein: Unter anderem in Steinkuhl räumt Wendland über 20 Prozent aller Stimmen ab und übertrumpft damit sogar die CDU.
Doch mit jedem Wahlkreis verändert sich das Verhältnis – und zementiert sich schließlich bei 7,9 Prozent. „Dass ich bald wieder in Dortmund auf der Bühne stehe, zeigt ja, dass ich nie wirklich vorhatte zu gewinnen“, sagt Wendland und ist dennoch überrascht: „Es ist zwei Prozent höher als ich persönlich gedacht habe.“ Seine knapp acht Prozent sind auch deshalb respektabel, weil er damit den vierten Platz unter zwölf Bewerbern belegt – und ihn von Monika Engel (Grüne) auf dem dritten Platz gerade 0,6 Prozent trennen.
Hohes Potential
Für Engel ist ihr Ergebnis von 8,54 Prozent zufriedenstellend, wie sie sagt: „Wir liegen damit auf dem Niveau, dass wir Grünen immer bei Personenwahlen haben.“ Doch auch Engel wird an der Stichwahl nicht teilnehmen. Zwar steht die Zustimmung des Wahlausschusses noch aus, aber es ist jetzt schon klar, dass Thomas Eiskirch (SPD) und Klaus Franz (CDU) in 14 Tagen gegeneinander antreten werden.
Während Eiskirch mit 38 Prozent deutlich führt und sein eigenes Wählerpotential als „deutlich höher als bei dem Mitbewerber“ einschätzt, freut sich Klaus Franz über das starke Ergebnis: „Wir hatten ein zweiteiliges Ziel: Eine Stichwahl und mehr Prozent als bei der Kommunalwahl. Beides haben wir erreicht“, sagt er.
Auch er sei zuversichtlich, dass er noch Wähler der anderen Kandidaten für sich begeistern kann. Beide wollen nun in den nächsten 14 Tagen noch einmal einen intensiven Wahlkampf betreiben – und hoffen damit auch noch einmal mehr Bürger an die Wahlurnen zu bekommen. Nachdem bis um 14 Uhr nicht einmal jeder vierte Bochumer wählen gegangen war, konnte sich die Wahlbeteiligung zwar gen Ende steigern, lag jedoch mit 38,2 Prozent deutlich unter dem letzten Kommunalwahlergebnis von fast 50 Prozent.
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