Milde Temperaturen, Sonnenschein und montags Feiertag – die Voraussetzungen für die Aufstiegsfeier der fünften Fußballmannschaft des Holzwickender SC am vergangenen Sonntag konnten nicht viel besser sein. Im direkten Duell gegen die einzig verbliebende Konkurrenz, der Tabellenzweite TuS Hemmerde II, benötigte der HSC einen Punkt, um den Aufstieg fix zu machen. Letztlich setzte sich „die Vau“, wie die Mannschaft vereinsintern genannt wird, mit 2:1 durch.
„Die Erleichterung ist groß, gleich in der Premierensaison den erhofften Aufstieg erreicht zu haben“, sagte der 30-jährige Trainer Jan Hoppe. Sein jüngerer Bruder Nils (27), der in München wohnt und daher in dieser Saison bislang nur drei Spiele bestreiten konnte, stimmte zu und ergänzte: „Mich freut es vor allem für die Jungs, die Woche für Woche im Training und an den Spieltagen alles gegeben haben und somit maßgeblich für den Erfolg verantwortlich sind.“

Nils Hoppe machte sich morgens um 3.30 Uhr von München aus auf den Weg nach Holzwickede: „Ich habe erst am Vorabend spontan meine Verbindung gebucht, wollte unbedingt dabei sein.“ Dass die Partie lange unentschieden war, machte ihn etwas nervös: „Man weiß, ein Gegentreffer und du bist noch nicht aufgestiegen. Das hätte mich schon sehr geärgert.“
Zu seiner Erleichterung sowie aller Spieler und Zuschauer der "Vau" gelang Aaron Bartmann in der 86. Minute der erlösende Treffer zum 2:1-Endstand nach einem verrückten Spielverlauf. Denn nach dem Holzwickeder 1:0 hatte der TuS ausgeglichen und seinerseits einen Elfmeter verschossen.
Party in Holzwickede
Nach Abpfiff löste sich die Anspannung bei allen Beteiligten und die Feierlichkeiten begannen. „Wir sind einfach auf den Platz gerannt und haben die erstbeste Person mit Bier übergossen“, sagte Nils Hoppe. Dies sei auch der Grund dafür, warum sein älterer Bruder nicht die erste Bierdusche des Tages erhalten habe. In Hemmerde aufzusteigen kam Jan Hoppe sehr entgegen: „So feierten wir die Aufstiegsfeier sowie den Tanz in den Mai“, betonte der Spielertrainer.
Neben Bierduschen, Gesängen sowie Meister-Shirts wurden am Platz auch die ersten Meister-Fotos geschossen. Dennoch verweilte die Mannschaft samt der Zuschauer nur kurz in Hemmerde, schließlich spielte die Westfalenliga-Mannschaft des HSC im heimischen Montanhydraulik-Stadion gegen Concordia Wiemelhausen (1:0): „Dort haben wir sie in der zweiten Halbzeit noch tatkräftig unterstützt“, so der Coach.

Währenddessen und im Anschluss seien die Lagerbestände vom „Ballhaus“, dem Vereinsheim des HSC, restlos aufgebraucht worden. „Wir haben da einmal Inventur gemacht“, sagt Nils Hoppe mit einem breiten Lachen. Da das „Ballhaus“ keine Getränke mehr hatte, machte sich der Feiertrupp schließlich auf den Weg zum Marktplatz in Holzwickede und feierte dort in den Mai.
Familiäre Feierlichkeiten
Da viele Spieler aus Holzwickede stammen und sich auch die Familien untereinander kennen, seien die Feierlichkeiten sehr familiär gewesen, berichteten die Hoppe-Brüder. Dieser Umstand mache den Aufstieg für Nils Hoppe zu einem besonderen: „Viele Mitspieler kenne ich schon seit Jahren und mit ihnen sowie meinem Bruder zusammen Spiele zu bestreiten und nun aufzusteigen, ist ganz besonders“, erklärt der 27-Jährige.

Die ausgelassen Partystimmung fand gegen 1 Uhr nachts ein jähes Ende, als die Musik des Maifestes verstummte. „Danach löste sich die Traube so langsam auf“, merkte der jüngere Hoppe-Bruder an. An einem ereignisreichen Tag blieb beiden eine spontan einberufene „inoffizielle Pressekonferenz“ im PK-Raum des Stadions in Erinnerung: Co-Trainer Olaf Pannewig übernahm die Rolle des Pressesprechers und befragte Jan Hoppe sowie Christian Boldt. Das Video von der PK konnte der HSC allerdings aus privaten Gründen nicht überliefern. Jan Hoppe mit einem Schmunzeln: „Das Video bleibt unter Verschluss.“
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