Hinter Andreas Spais liegen komplizierte Wochen. Der Stürmer des Holzwickeder SC machte vor Weihnachten eine Corona-Infektion durch. „Der Verlauf war milde, aber ich bin dann nicht richtig gesund geworden“, erzählt der Angreifer vor dem Auswärtsspiel beim SC Neheim (Sonntag, 15.30 Uhr).
Spais pausierte, wollte die Erkrankung nicht verschleppen. Der Körper baute etwas ab, Fitness und Spielminuten fehlten Spais zuletzt. „Mir haben die Spiele einfach gefehlt.“ Jetzt baut Spais Woche für Woche etwas mehr auf. Beim 2:1-Hinspielsieg gegen Neheim hatte er beide Tore gegen die Arnsberger geschossen. „Ein glücklicher Sieg“, wie Spais bemerkte, denn in der zweiten Hälfte drückte der Tabellendritte, schaffte es aber nicht mehr, die Partie zu drehen.
Turbulent ist ein Wort, das zum Sonntags-Gegner SC Neheim ganz und gar nicht passt. Der Klub ist eine Konstante im westfälischen Fußball. Seit der Rückkehr in die Westfalenliga im Jahr 2016 - nach exakt zehn Jahren in der Landesliga - schloss Neheim nie schlechter als auf Rang zehn ab. „Man hört dort von keinen Eskapaden. Und man sieht da seit Jahren die gleichen Gesichter. Das spricht für Konstanz“, so Spais, „Spieler scheinen sich wohlzufühlen.“ In Serhat Uzun und Maurice Majewski sind dennoch zwei Holzwickeder aus Neheim in die Emschergemeinde zurückgekehrt.
Der Holzwickeder SC gilt da als Verein mit mehr Luftverwirbelungen. Erst am Sonntag war Ressortleiter Daniel Dukic zurückgetreten. Spais hatte das gespürt. „Es war ungewöhnlich, dass er die Woche nicht beim Training war. Da sorgt man sich schon, ob etwas ist“, sagt der Stellvertreter-Kapitän. Als Dukic dann in der Kabine stand, merkte Spais, dass eine Ankündigung folgen würde.
Holzwickede diskutiert über Dukic
Die Spieler hätten nach dem Rücktritt nach der Nullnummer gegen Iserlohn über die Personalie gesprochen, sich aber nicht den Kopf zerbrochen, so Spais. „Er wird seine Gründe gehabt haben. Klar, irgendetwas hat nicht gepasst. Wir Spieler müssen uns aber keine Gedanken machen.“ Es sei Aufgabe des Vorstandes für die Nachbesetzung zu sorgen.
Tabellarisch könnte Holzwickede einen großen Schritt machen und das laut Spais „dünne“ Sieben-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze bestenfalls dreistellig machen. Im engen Tableau steht der HSC mittendrin mit 28 Zählern auf Rang sieben. Zwischen dem Fünften YEG Hassel (30 Punkte) und Schlusslicht Hordel (16 Punkte) sind die Entscheidungen noch offen.
Wettklo holt ehemaligen Schüren-Coach: Ex-Profi übernimmt B-Junioren des Holzwickeder SC
Trainer Hartlieb verärgert, aber: Holzwickeder SC kann trotz Nullnummer zufrieden sein
Daniel Dukic über seinen Rücktritt beim Holzwickeder SC: „Ich werde mich nirgendwo anbieten“