Gewitterfront trifft NRW - Wind und starker Regen

Mehrere Verletzte

Reitturnier und Rheinkirmes unterbrochen - über Nordrhein-Westfalen zieht eine Gewitterfont mit heftigem Wind und starkem Regen hinweg. In Dortmund wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum getroffen, in Köln lief eine U-Bahn-Station voll Wasser. Die Unwetter können bis in die Nacht weitergehen, warnt der Wetterdienst.

NRW

19.07.2017, 17:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Männer schieben am 19.07.2017 ein Auto aus dem Wasser einer überfluteten Straße in Köln (Nordrhein-Westfalen). In Köln hatte es zuvor ein starkes Gewitter gegeben.

Männer schieben am 19.07.2017 ein Auto aus dem Wasser einer überfluteten Straße in Köln (Nordrhein-Westfalen). In Köln hatte es zuvor ein starkes Gewitter gegeben.

Mit Regen und heftigem Wind ist am Mittwochnachmittag eine Gewitterfront nach Nordrhein-Westfalen hereingezogen. Die Front kam aus Belgien, so dass es zunächst im Raum Aachen blitzte und regnete, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen sagte. Der Preis von Europa beim internationalen Reitturnier in Aachen wurde wetterbedingt zeitweise unterbrochen. In Düsseldorf wurde die Rheinkirmes vorübergehend eingestellt, der Airport Köln/Bonn musste zeitweise einen Flugstopp veranlassen.

Im Dortmunder Ortsteil Scharnhorst stürzte ein Baum auf eine Frau und klemmte sie unter sich ein. Die Feuerwehr musste die Frau befreien. Sie wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht; wie schwer ihre Verletzungen sind, ist nicht bekannt. 

Später hätten sich auch in Köln Gewitter gebildet, sagte der DWD-Sprecher weiter. Vereinzelt seien auch Hagelkörner gefallen. Die Gewitterfront ziehe in nordöstlicher Richtung über Nordrhein-Westfalen. Die ganze Nacht hindurch müsse mit schweren Sturmböen und Starkregen von 40 Litern pro Quadratmeter in ganz Nordrhein-Westfalen gerechnet werden. Erst am Donnerstagnachmittag sei wieder mit einer Beruhigung zu rechnen. Größere Schäden wurden zunähst nicht gemeldet. „Keine besonderen Einsätze“, hieß es beispielsweise bei den Feuerwehren im Raum Aachen. In Köln musste die Feuerwehr nach Angaben eines Sprechers wegen abgebrochener Äste zu Einsätzen ausrücken. 

Radfahrer bricht sich das Bein

In Mönchengladbach ist ein Radfahrer am Mittwoch während eines Gewitters von einem durch den Wind abgeknickten Baum getroffen und verletzt worden. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers konnte er sich selbst aus dem Geäst befreien, erlitt aber vermutlich einen Beinbruch. „Er hat noch Glück gehabt“, sagte Feuerwehrsprecher Frank Nießen. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. 

In großen Teilen des Rheinlands wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Allein in Köln wurde die Feuerwehr zu mehr als 550 Einsätzen gerufen, rund 350 Kräfte waren im Einsatz. Viele Unterführungen und ganze Straßenzüge stünden unter Wasser, sagte ein Sprecher. Auch eine U-Bahn-Station lief voll Wasser. Am Flughafen Köln/Bonn wurde der Flugbetrieb für 90 Minuten unterbrochen. Insgesamt 15 Flüge starteten verspätet, bei 14 Flügen verzögerte sich die Landung. Ein Flug nach München wurde gestrichen.

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Im Kölner Hauptbahnhof lief Wasser in Teile der Bahnhofshalle. Ursache war nach Angaben einer Bahnsprecherin ein verstopfter Abfluss. Busse und Bahnen in Köln hatten nach Angaben eines Sprechers der Verkehrsbetriebe Verspätungen von bis zu 40 Minuten. 

Für Bahn-Pendler könnte die Heimfahrt am Mittwoch zur Geduldsprobe werden. Nach Angaben der Deutschen Bahn fiel auf der Strecke von Bonn Richtung Koblenz ein Baum auf die Oberleitung. Züge fielen dadurch aus oder hatten Verspätung. Störungen gab es demnach vor allem „im Rheinland und Richtung Ruhrgebiet“, wie ein Sprecher sagte. Es gebe Weichenstörungen, Signalstörungen unterschiedlichen Ausmaßes. 

mit Material von dpa