Schiedsrichter Kilian Jaskulski (19) stand in der Halbzeit des Spiels zwischen Billmerich und Overberge im Mittelpunkt. Er brach das Spiel ab, ließ dann aber doch weiterspielen. Der FCO legte nach dem Spiel Einspruch ein.

Schiedsrichter Kilian Jaskulski (19) stand in der Halbzeit des Spiels zwischen Billmerich und Overberge im Mittelpunkt. Er brach das Spiel ab, ließ dann aber doch weiterspielen. Der FCO legte nach dem Spiel Einspruch ein. © Michael Neumann

FC Overberge blieb keine andere Wahl: Einspruch nach Billmerich-Spiel völlig legitim

rnMeinung

Der FC Overberge musste sich viele Vorwürfe anhören. Nach dem Einspruch gegen die Spielwertung prasselte einiges auf den A-Kreisligisten ein. Zu Unrecht. Dieser Einspruch ist absolut notwendig.

Overberge, Billmerich

, 24.09.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schlechte Verlierer? Von wegen! Den FC Overberge nach dem Einspruch gegen die Spielwertung aus dem Billmerich-Spiel (1:4) nun an den Pranger zu stellen, ist falsch. Die Bergkamener forcieren damit ein Wiederholungsspiel. Und das ist der einzig logische Weg.

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Fakt ist: Der leitende Schiedsrichter der Begegnung hatte die Partie in der Fußball-Kreisliga A zwischen BRB und FCO in der Halbzeit für abgebrochen erklärt. Die Spieler des FCO hatten sich damit verständlicherweise schnell abgefunden, lagen sie doch mit 0:1 in Rückstand. Die Meinung dann zu revidieren und die Partie doch noch fortzusetzen − diesen Fehler hatte der Referee bereits im Spielbericht eingestanden. Hier schrieb er zumindest von einer „zu schnellen“ Entscheidung. Und hier ist der Punkt.

Schiedsrichter sorgt für Novum − gerade deshalb ist ein Einspruch wichtig

Der junge Schiedsrichter, dem man die Sache gar nicht übel nehmen darf, hat für einen Fall gesorgt, den es so im Fußballkreis Unna-Hamm wahrscheinlich noch nicht gab − zumindest nicht, seit Michael Zahorodnyj Vorsitzender des Kreissportgerichts ist. Er hat die Verhandlung des Einspruchs aber aus Befangenheit an seinen Stellvertreter Dietmar de Sacco (PSV Bork) abgegeben.

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BR Billmerich - FC Overberge 4:1

19.09.2022

Gerade deshalb ist es so wichtig, in Zukunft zu wissen, wie nach einem so kuriosen Fall zu entscheiden ist. Denn in der Spielordnung ist dies wohl nicht klar geregelt. Darf ein abgebrochenes Fußballspiel wieder angepfiffen werden? Selbst wenn zwischen Abbruchs-Entscheidung und dem Umändern der Meinung nur wenige Augenblicke liegen? Dabei ist es auch egal, ob Spieler schon unter der Dusche standen oder nicht.

Vielleicht erinnern Sie sich an den Einspruch des SC Freiburg Anfang April dieses Jahres nach einem Wechselfehler des FC Bayern. Der SC wollte durch den Einspruch seiner Treuepflicht nachgehen und Rechtssicherheit schaffen.

Genau das tut der FC Overberge mit seinem Einspruch auch. Wie das Kreissportgericht jetzt zu entscheiden hat, darüber vermag ich nicht zu urteilen. Es ist aber auch völlig nachvollziehbar, dass die abstiegsbedrohten Bergkamener sich in ihrer Lage an jeden Strohhalm klammern.