Damian Glombik (r.) hielt den Platz im Billmericher Waldstadion für unbespielbar. Schiedsrichter Kilian Jaskulski ließ trotzdem weiterspielen, obwohl er zuvor laut eigener Aussage eine „zu schnelle“ Entscheidung getroffen habe.

Damian Glombik (r.) hielt den Platz im Billmericher Waldstadion für unbespielbar. Schiedsrichter Kilian Jaskulski ließ trotzdem weiterspielen, obwohl er zuvor laut eigener Aussage eine „zu schnelle“ Entscheidung getroffen habe. © Michael Neumann

FC Overberge legt Einspruch gegen Spielwertung ein: Regenschlacht im Wald landet vorm Sportgericht

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Das Waldstadion in Unna-Billmerich gehört mit seinem Naturrasen ganz sicher nicht zu den wasserresistentesten Platzanlagen im Kreis Unna-Hamm, was am vergangenen Spieltag zum großen Aufreger beim Gastverein führte.

Billmerich, Overberge

, 19.09.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war wahrscheinlich der größte Aufreger am 6. Spieltag der Kreisliga A2 Unna-Hamm, obwohl es dabei zunächst nicht um das Ergebnis (4:1) oder den Platzverweis in der Nachspielzeit ging, sondern hauptsächlich um den Zustand des Rasenplatzes.

Damian Glombik, Sportchef beim Tabellen-Vorletzten FC Overberge, sprach nach dem Spiel von „Wettbewerbsverzerrung“ und dass „ein normales Spiel auf dem Platz nicht mehr möglich war“. Jetzt wird es sogar ein Nachspiel geben.

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Vor dem Spiel aus der Kreisliga A trafen die Reserve des SV BR Billmerich und die dritte Mannschaft des SuS Oberaden (3:1) aufeinander. Nach diesem Spiel sei der Platz bereits „grenzwertig“ gewesen, wie Glombik ihn beschreibt. Pünktlich zum Anstoß gab es dann einen gut zehnminütigen Regenschauer, der dem Rasenplatz in Billmerich aus Sicht des FC Overberge dann den Rest gegeben hat.

Viele Spieler des FC Overberge haben keine richtigen Stollenschuhe

Glombik brachte noch weitere Argumente, mit denen er die „Wettbewerbsverzerrung“ unterstreichen wollte: „Viele unserer Spieler haben keine richtigen Stollenschuhe gehabt. Dadurch ist die Verletzungsgefahr für unsere Jungs noch zusätzlich richtig hoch gewesen.“

Damian Glombik konnte durchaus nachvollziehen, dass Billmerich weiterspielen wollte.

Damian Glombik konnte durchaus nachvollziehen, dass Billmerich weiterspielen wollte. © Neumann

Die Tatsache, dass die Verantwortlichen aus Billmerich kein Interesse an einem Spielabbruch hatten, kann Glombik dafür schon nachvollziehen: „Natürlich wollte Billmerich auf dem Acker weiterspielen. Sie haben geführt und wollten kein Nachholspiel an einem Mittwoch in Unna auf Kunstrasen gegen uns. Dann wäre der Heimvorteil ja weg.“

Problematisch war dann jedoch die Vorgehensweise des jungen Schiedsrichters. Laut Glombik habe Kilian Jaskulski bereits nach einer halben Stunde mit den Spielführern über einen Spielabbruch gesprochen. Wie Jaskulski im Spielbericht vermerkte, habe er in der Halbzeit eine „zu schnelle Entscheidung“ getroffen und daraufhin seien bereits Spieler des FC Overberge duschen gegangen.

Schiedsrichter Kilian Jaskulski äußert sich bislang nicht zu den Geschehnissen

Daraufhin habe sich der Anstoß zur zweiten Halbzeit nochmals um eine Viertelstunde verschoben. Der 19-jährige Unparteiische aus Hamm stand aufgrund des schwebenden Verfahrens bislang nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.

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Jaskulski ließ sich davon äußerlich nicht beeindrucken und pfiff die Partie nach einer langen Halbzeitpause wieder an. Billmerich gewann das Spiel am Ende mit 4:1 und feierte den zweiten Saisonsieg.

Mittlerweile hat der FC Overberge offiziell Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt, wie Staffelleiter Christian Ritter aus seinem Urlaub heraus bestätigte. Damit dürfte die Regenschlacht im Billmericher Waldstadion nun in die „Verlängerung“ vor dem Sportgericht gehen.