Deutz kauft Weltmarktführer für E-Bootsmotoren in Bayern

Die Prunkbarkasse der englischen Königin Elizabeth II., Wassertaxis in Rotterdam und zigtausend Freizeitboote fahren mit Elektromotoren der Firma Torqeedo aus dem oberbayerischen Landkreis Starnberg. Jetzt hat der Kölner Dieselmotoren-Hersteller Deutz AG den Weltmarktführer für E-Bootsmotoren komplett übernommen.

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München/Köln

, 28.09.2017, 12:19 Uhr / Lesedauer: 1 min
Logo der Deutz AG. Foto: Henning Kaiser/Archiv

Logo der Deutz AG. Foto: Henning Kaiser/Archiv

Damit könne Deutz sein Produktangebot schnell elektrifizieren, wo es technisch und wirtschaftlich sinnvoll sei, sagte Deutz-Vorstandschef Frank Hiller am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Dabei gehe es zum Beispiel um Nebenantriebe wie Saatmaschinen oder kleine Baumaschinen in Städten, um Lärm und Abgase zu verringern. Die Marktchancen für Hybrid- und Elektromotoren seien gut, wenn sie mehr Leistung brächten. „Das grüne Label kommt dazu.“ Der erste E-Motor von Deutz soll 2019 auf den Markt kommen.

Das noch nicht profitable Starnberger Start-up Torqeedo hat im vergangen Jahr in Europa und Nordamerika 25 Millionen Euro Umsatz gemacht, jetzt aber auch eine Niederlassung in Bangkok eröffnet und will mit E-Motoren für Fähren, Wassertaxis und gewerbliche Boote stark wachsen. Firmengründer und Vorstandschef Christoph Ballin sagte, die Marke bleibe eigenständig, Management und die 130 Mitarbeiter blieben an Bord. Der S-Dax-Konzern Deutz eröffne Torqeedo in seinem Kerngeschäft Möglichkeiten bei Industrialisierung, Einkauf, Vertrieb sowie Service und werde das Wachstum von bislang 35 Prozent jährlich nochmals beschleunigen. Die großen Bootsmotoren-Bauer in Japan und den USA seien bei E-Motoren noch zurückhaltend.