Der FC Romania Unita ist aufgestiegen. Doch es bleibt ein fader Beigeschmack.

Der FC Romania Unita ist aufgestiegen. Doch es bleibt ein fader Beigeschmack. © FCR

„Das ist peinlich“: FC Romanias Aufstiegscoach tadelt nach Abbruch den SV Afferde - der wehrt sich

rnFußball

Die Freude hätte so groß sein können: Gleich in der ersten richtigen Saison steigt der FC Romania Unita auf, doch es gibt einen faden Beigeschmack: Erneut dauerte ein Spiel keine vollen 90 Minuten.

Unna

, 31.05.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der FC Romania Unita ist aufgestiegen. Das steht seit Sonntag (29. Mai) fest. Damit hat der erst 2020 gegründete Fußballverein aus Unna gleich in der ersten richtigen und vollen Saison einen großen Meilenstein erreicht. Als Tabellenzweiter hinter der „Promi-Elf“ von TuRa Bergkamen IIl geht es in der kommenden Saison in die Kreisliga C. Die Freude darüber hätte riesig sein können, doch die Stimmung war am Sonntag bei den Spielern und dem Trainer des FCR leicht betrübt. Der Grund: Das entscheidende Spiel um den Aufstieg gegen den Nachbarn SV Afferde II, mit dem sich Romania den Sportplatz teilt, lief nur 45 Minuten lang.

Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits 8:1 für die Mannen von Tim Sölter gestanden. Dann habe es plötzlich gleich fünf Verletzte gegebenen beim SVA. Der Trainer Martin König teilte dem Schiedsrichter mit, die zweite Halbzeit nicht antreten zu können. „Ich habe mir so meine Gedanken gemacht“, führt Romania-Coach Sölter im Nachgang aus, „ich glaube, es hängt mit unserem Verein zusammen.“

Tim Sölter sarkastisch: „Afferde hätte besser seine Dehnübungen richtig gemacht“

Was er meint: Es ist bereits das dritte Mal in dieser Saison, dass gegnerische Mannschaften mitten im Spiel aufgeben und das Spiel abgebrochen werden muss. So geschehen schon gegen den TSC Kamen IV und gegen GS Cappenberg III, wo jeweils derselbe Grund (zu viele Verletzte) angegeben worden ist.

Jetzt lesen

„Es ist doch nicht so, dass wir den Gegner lächerlich machen. Wir sind noch nicht mal Erster in der Liga“, sagt Sölter, der den Aussagen des SV Afferde keinen Glauben schenken mag. „Wir hätten ja auch mit sieben gegen sieben weitergespielt. Es ist die Kreisliga D, da geht es nur um Fußball. Ich finde, der SV Afferde hätte besser seine Dehnübungen vor dem Spiel richtig gemacht, dann hätte es keine fünf Verletzungen gegeben. Für mich hat das einen faden Beigeschmack und ist sportlich nicht fair. Ich finde das nur peinlich“, so Sölter.

Jetzt lesen

Für ihn sei es naheliegend, dass der SV Afferde das Spielen einstellte, weil es dafür eben keine Strafe gibt. Zur Erinnerung: Wäre Afferde erst gar nicht angetreten, so hätte die Reservemannschaft in der Saison 2022/23 mit drei Minuspunkten in die Saison gehen müssen. So sieht es das Regelwerk des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) vor. Am Sonntag stellte der SV Afferde aber einen zwölf Mann starken Kader.

Jetzt lesen

„Ich kann das ja akzeptieren, wenn ein Trainer nur sieben oder acht Spieler hat. Aber in dem Fall war es ganz offensichtlich auch dem Schiedsrichter peinlich. Der hat es dann aber so hinnehmen müssen“, berichtet Sölter.

SVA-Coach Martin König wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Das ist schade“

Der SV Afferde um Trainer Martin König wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Wir hatten viele angeschlagene Spieler. Selbst ich habe mit einer Erkältung gespielt. Nach dem Hagelschauer war ich so durchgefroren, da wollte ich mir lieber keine Lungenentzündung einfangen.“ Er kenne Sölter bereits lange, „deshalb finde ich es schade, dass er jetzt so kommt. Ich bin mit Respekt auf ihn zugekommen und habe es ihm erklärt und will mir da jetzt nichts vorwerfen lassen.“ König sei „der letzte Mensch, der gerne Spiele abbricht“, sagt er: „Lieber kassiere ich 30 Gegentore. Aber wir waren zum Abbruch gezwungen. Es hat einfach keinen Sinn mehr gemacht.“

Gerade im entscheidenden Meisterschaftsspiel tut der Abbruch dem FCR dennoch besonders weh. „Wir haben extra Aufstiegs-T-Shirts gemacht. Die Fans und die Mannschaft sind wie immer von weither angereist. Die Feier holen wir jetzt einfach am Sonntag nach dem letzten Spiel nach“, so Tim Sölter, der mit seinem Klub für 80 Personen bei Deifuhs in Massen einen Saal gemietet hat.

Dann haben seine Spieler hoffentlich ein komplettes Spiel in den Knochen. Sölter: „Wenn der Gegner besser ist, dann muss man das akzeptieren. Und da gehört es auch zum sportlichen Verhalten, trotzdem 90 Minuten durchzuspielen.“