Lieber Spielabbruch statt Punktabzug – Kreisliga-Spiel ist nach einer Viertelstunde vorbei

© Sebastian Reith

Lieber Spielabbruch statt Punktabzug – Kreisliga-Spiel ist nach einer Viertelstunde vorbei

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Nur sieben Spieler hatte GS Cappenberg III am Sonntag aufgeboten. Als sich dann ein Spieler verletzte, brach der Schiedsrichter die Partie ab.

Cappenberg, Unna

, 02.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In der Fußball-Kreisliga D ist es zwischen GS Cappenberg III und dem FC Romania Unita zu einem Spielabbruch gekommen. Bereits nach einer Viertelstunde war die Partie schon wieder vorbei - der Vorgang ist kurios.

Grün-Schwarz Cappenberg III war mit nur sieben Spielern angetreten. Laut Regelwerk wird ein Spiel automatisch abgebrochen, sobald nur noch sechs Spieler einer Mannschaft spielfähig sind. Und der Fall war am Sonntagnachmittag recht schnell eingetreten. Unita schoss drei Tore in zehn Minuten. Dann verletzte sich Cappenbergs Keeper - und die Partie war beendet. Staffelleiter Hans-Günter Heinrichsen bestätigte, dass eine Verletzung für den Abbruch verantwortlich war, konnte am Montag aber noch nicht mehr Auskunft geben.

„Wir wussten ja, was kommt“, sagte Tim Sölter, Trainer der Unnaer, „schon, als wir am Platz ankamen, sagte man uns, dass es wohl nicht lange dauern wird.“ Im Vorfeld hatten die Cappenberger schon eine Spielverlegung angefragt. Romania hatte allerdings nicht zugestimmt. Sölter: „Wir befinden uns noch im Aufstiegsrennen. Da kann ich nicht riskieren, dass wir an einem Freitagabend selbst nur elf Spieler haben.“

Romania Unita nimmt weite Anreisen für 15 Minuten auf sich

Tim Sölter selbst ist froh über die drei Punkte, sagt aber: „Das hätte man cooler machen können.“ Denn in seiner Mannschaft hätten einige Spieler eine weite Anfahrt auf sich genommen, um dann in Cappenberg kaum zu spielen. Und es entstand der Eindruck bei den Unnaern, dass Cappenberg nie vorhatte, 90 Minuten durchzuhalten.

Seit dem 1. Mai gilt eine neue Regelung, um zu verhindern, dass Teams auf der Saisonzielgeraden Spiele folgenlos abschenken: Tritt eine Mannschaft nicht an, erhält sie für die kommende Saison einen Punktabzug und startet mit Minuspunkten. Die Kosten für Nichtantritt und Spielabbruch weichen normalerweise nicht weit voneinander ab, der Punktabzug wirkt aber empfindlich.

GS Cappenberg hatte zu viele Verletzte und Coronafälle – offiziell

Offiziell waren in Cappenberg am Sonntag allerdings viele Spieler einfach nicht einsetzbar. „Unsere Dritte hatte aufgrund von Verletzungen, Corona usw. nur 7 Spieler zur Verfügung. Und dann hat sich noch jemand verletzt. Danach ging es nicht mehr weiter“, teilte Chefcoach Markus Schnatmann mit, der die erste und zweite Mannschaft managt und zuvor Coach der Dritten war. GSC III bot in der Vorwoche noch einen 18-Mann-Kader auf.

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Vergangene Woche hätten allerdings vier Spieler aus der zweiten Mannschaft ausgeholfen, die ihr Wochenendspiel verlegt hatte. Unter der Woche habe es dann noch Coronafälle gegeben. „Und genau wegen dem Punkteabzug sind die Jungs dann angetreten“, bestätigte Schnatmann. Restzweifel beim Gästeteam, dass auch die Maifeierlichkeiten zum Spielermangel beigetragen haben könnten, konnten die Cappenberger aber nicht ausräumen.