Blackout-Checkliste: Was jeder für den Notfall zu Hause lagern sollte

Warntag

Am 14. September ist bundesweiter Warntag. Doch wie kann man sich auf einen tatsächlichen Notfall vorbereiten? Hamstern ist Unfug, sagen Experten. Einen Notvorrat anzulegen, dagegen sinnvoll.

NRW

, 14.09.2023, 11:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Donnerstag (14. September) haben um 11 Uhr, im Rahmen des bundesweiten Warntages, Millionen Handys und tausende Sirenen geschrillt – natürlich auch in Nordrhein-Westfalen. Kann man sich auf einen tatsächlichen Alarm und Notfall vorbereiten?

„Kein Versorgungs-, aber ein Angstproblem“

Ein Manager brachte die Lage vor einiger Zeit so auf den Punkt: „Wir haben kein Versorgungsproblem, wir haben ein Angstproblem.“ Das führt dazu, dass beispielsweise Mehl in absolut unvernünftig großen Mengen gehortet wird. Dabei wäre ein anderes Vorgehen nicht nur sinnvoller für den einzelnen, sondern auch sozialer für die Gesamtgesellschaft.

Sinnvoll ist das „Hamstern“ in der Regel nämlich nicht, schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ (BBK). Das Anlegen eines „Notvorrats“ sei dagegen schon empfehlenswert. Der werde nämlich in sicheren Zeiten ganz gezielt mit dem Nötigsten angelegt. Bei einer Katastrophe wie etwa Hochwasser, Stromausfall oder ähnlichem könne man dann zehn Tage problemlos überbrücken. Daher sei ein solcher Notvorrat sogar gut für die Gemeinschaft, weil man im Falle eines Falles nicht auf die Hilfe anderer angewiesen sei, so das BBK.

Die Checkliste für den Notvorrat

Was aber gehört in einen solchen Notvorrat hinein? Dazu hat das BBK eine Checkliste erstellt. Dabei geht es zunächst um Lebensmittel. Das BBK geht von einem Energiebedarf von 2.200 Kilokalorien pro Tag und Person aus. Wer eine Diät einhalten muss oder Allergien hat, muss seinen Notvorrat gegebenenfalls anpassen.

Was also sollte man pro Person im Haus haben, um zehn Tage damit auszukommen, ohne einkaufen gehen zu müssen?

Getränke

20 Liter, da das BBK von einem Bedarf von zwei Litern pro Tag ausgehen. Davon werden pro Tag 1,5 Liter für den direkten Verzehr angenommen, 0,5 Liter sind eingerechnet, um damit Nudeln, Reis, Kartoffel oder ähnliches garen zu können, sollte die Trinkwasserversorgung ausfallen.

Getreideprodukte

3,5 Kilo Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis

Gemüse, Hülsenfrüchte

4 Kilo. Wichtig: Gemüse und Hülsenfrüchte im Glas oder in Dosen sind bereits gekocht. Für getrocknete Produkte wird zusätzliches Wasser zum Kochen benötigt.

Obst, Nüsse

2,5 Kilo. Sinnvoll ist es, Obst in Dosen oder Gläsern zu verwenden. Bei frischem Obst sollte nur solches verwendet werden, das lagerfähig ist.

Milchprodukte

2,6 Kilo.

Fisch, Fleisch, Eier

1,5 Kilo. Ein Tipp: Frische Eier sind nur begrenzt lagerfähig. Volleipulver, das man stattdessen verwenden kann, ist mehrere Jahre haltbar.

Fette, Öle

0,357 Kilo.

Sonstiges nach Belieben

Beispielsweise Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Jodsalz, Fertiggerichte (z. B. Ravioli, getrocknete Tortellini, Fertigsuppen), Kartoffeltrockenprodukte (z. B. Kartoffelbrei), Mehl, Müsli, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen

Was sonst noch in den Notvorrat gehört

Getränke und Lebensmittel sind sicherlich das Wichtigste für den Notvorrat, aber laut BBK sollte man auch andere wichtige Dinge nicht vergessen.

Dazu zählen eine Hausapotheke (Verbandskasten, vom Arzt verordnete Medikamente, Haut- und Wunddesinfektionsmittel, Schmerzmittel, Mittel gegen Durchfall, Fieberthermometer, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Insektenstich- und Sonnenbrandsalbe, Pinzette).

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Zudem sollte man Hygieneartikel vorrätig haben, also Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Zahncreme, Haushaltspapier, WC-Papier, Haushaltshandschuhe; Desinfektionsmittel, Schmierseife.

Für den Fall eines Stromausfalls sind zudem wichtig: Kerzen, Streichhölzer, Taschenlampe (plus Reservebatterien), Camping- oder Spirituskocher mit Brennmaterial.

Wichtig wäre zudem ein Radiogerät, das auch mit Batterien funktioniert. So lassen sich wichtige Informationen zur Notlage verfolgen. Ersatzbatterien sollte man ebenfalls vorrätig haben.

Ein Tipp am Ende: Bei allen Dingen, die mit einem Haltbarkeitsdatum versehen sind, sollte man darauf achten, dass man sie regelmäßig verbraucht und dann nachkauft. So verdirbt nichts und man ist dennoch immer gerüstet. Zudem kann man sich einen Notfall-Rucksack, mit den wichtigsten Unterlagen vorbereiten.