Architektur trifft Medizin im Bottroper Quellenbusch
Serie Gartenkunst - Folge 7
Seit fast 20 Jahren gibt es den Gesundheitspark Quellenbusch in Bottrop. Auf zehn Hektar Fläche ist damals eine Begegnungsstätte für gesunde und kranke Menschen entstanden, wo heute Landschaftsarchitektur, Architektur und Medizin sich die Klinke in die Hand geben. Er ist ein Garten, der alles andere als klassisch ist.
Schon 1991 gründete sich der Verein des Gesundheitsparks. Zunächst entstand die Idee für den Park, anschließend für das Gesundheitshaus, das sich zwischen das Krankenhaus und den Park quetscht. Der Anstoßpunkt für die Idee war sogar schon 1989, die Internationale Bauausstellung Emscher Park, ein Zukunftsprojekt mit zehnjähriger Laufzeit.
Die Aufgabe sollte sein, das nördliche Ruhrgebiet ökologisch und städtebauliche zu erneuern. 1998 wurde der Park fertiggestellt. Und da das benachbarte Krankenhaus keine Cafeteria hatte, wurde das Gartenhaus zur gemeinsamen Nutzung gebaut.
Apothekergarten ist der medizinische Teil
Der Park beginnt schon vor dem Gesundheitshaus direkt an der Straße. Nur eine Mauer trennt ihn vom Apothekergarten, dessen Patenschaft der Apothekerverein Bottrop innehat. Er ist mehr ein Museumsgarten und soll zeigen, welche Kräuter gegen welche Krankheitsbilder helfen.
Vor den Augen der Besucher tummeln sich Ringelblumen, Zaubernuss, Arnika, Roter Sonnenhut oder Frauenmantel, jeweils mit kurzen Erklärungen zur Wirksamkeit. Direkt hinter den Kräutern führt die Platanenallee zum Eingang des Gesundheitsparks.
Der Rundgang beginnt rechts mit dem Kneipp-Becken mit Blick auf die Reha-Klinik. Lässt man den Blick nach links schweifen, ist in der Ferne bereits der Hydroionisator zu erkennen. Dieser spendet frische Atemluft, weil er Wasserdampf versprüht, sobald man sich nähert.
Ein Landschaftsgarten mit Architektur
Links vom Ionisator führt ein Weg zu einem entwurzelten Baum, der gegenüber einer Wipp-Brücke liegt, die mit Laufbändern aus einem Kohle-Bergwerk gefertigt ist. Der Baum wurde extra so stehen gelassen, um zu zeigen, welche Kraft die Natur hat.
Sorgen machen müssen sich die Besucher deshalb allerdings nicht: Zweimal im Jahr werden die Bäume katalogisiert, da vor nicht allzu langer Zeit ein Ast auf ein Auto gefallen ist. Die Bäume, die an der Straße oder direkt an den Wegen stehen, sind deshalb mit roten Zahlen gekennzeichnet.
„Für mich ist der Park eine Mischung aus Landschaftsgarten und Wald“, erklärt Peter Roggenbuck, Geschäftsführer des Vereins des Gesundheitsparks. Unterhalb des umgekippten Baumes verläuft ein kleiner Bach, der durch die Entwässerung des Krankenhauses gespeist wird.
Bottroper Gesundheitspark ist ein Mischwald
Quellenbusch ist ein Mischwald, in dem neben vielen Birken auch Hortensien blühen. Eine Augenweide sind auch die neu angelegten Buchenhecken. Sie treten dem Besucher ins Auge, wenn er den Pavillon erreicht hat, der durch einen langen Weg mit dem Hydroionisator verbunden ist. Die Hecken verlängern die Hausachse des Krankenhauses.
Außer den Gestaltungselementen – neben Ionisator, Becken, Pavillon unter anderem auch Energiespirale, Tanzglockenspiel und Lauflandschaft – soll „Wald Wald bleiben“, sagt Peter Roggenbuck. Der Pavillon ist neu und bildet die Mitte der Sichtachse zwischen Hydroionisator und der Gesundheitspyramide auf der anderen Straßenseite.
Die Pyramide ist die markanteste Landmarke des Gesundheitsparks und zudem die größte Erhebung. Sie ist das Symbol für gebündelte Energie, ist 15 Meter hoch und aus 18 Lärchen gefertigt. Schon oft wurde sie als Veranstaltungsort für Märchenlesungen und andere kulturelle Ereignisse genutzt. In unregelmäßigen Abständen wurde der Park auch schon mit Fackeln ausgeleuchtet.
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